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  • Studierende im Hörsaal bei einer Vorlesung.

Physik und Chemie: Schub für die Förderung von Promovierenden

13.05.2024

Die Uni Würzburg kann in der Physik und in der Chemie zwei neue Graduiertenkollegs einrichten. Sie befassen sich mit Teilchenphysik und Photolumineszenz.

Graduiertenkollegs sind Forschungsprogramme, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell gefördert werden. Sie dienen der strukturierten Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden; die Promovierenden bearbeiten im Kolleg gemeinsam verschiedene Aspekte eines übergeordneten Themas.

An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) können gleich zwei neue Graduiertenkollegs an den Start gehen. Die DFG hat die Einrichtung der Kollegs nach einem strengen Begutachtungsprozess bewilligt und diese Entscheidung am 10. Mai 2024 bekanntgegeben.

„Fachlich exzellent, innovativ und weltweit vernetzt: Die JMU ist unsere unterfränkische Talentschmiede!“, so Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume. „Zwei neue Graduiertenkollegs der DFG sind gleich ein doppeltes Qualitätssiegel – herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten und den beiden Kollegs mit ihren internationalen Kooperationspartnern viel Erfolg für ihre Projekte zur Elementarteilchenphysik sowie zu neuen lichtaussendenden Materialien!“

Teilchenphysik auf Basis von LHC-Präzisionsmessungen

Die Promovierenden im neuen Graduiertenkolleg „Particle physics at colliders in the LHC precision era“ werden auf dem Gebiet der Teilchenphysik forschen. Basis für die Arbeiten sind die neuesten Präzisionsmessungen am Large Hadron Collider LHC, einem Teilchenbeschleuniger am Forschungszentrum CERN in Genf, und die entsprechenden Präzisionsrechnungen. Erwartet werden neue Einblicke in die Welt der Elementarteilchen und in die Kosmologie, beispielsweise eine Vereinheitlichung der grundlegenden Kräfte oder über die Natur der dunklen Materie.

Sprecher des Kollegs ist Physikprofessor Werner Porod. Wie er erklärt, soll in dem Graduiertenkolleg eine neue Generation von Promovierenden ausgebildet werden, deren Fokus auf der Verbindung von Theorie und Experiment liegt, um die grundlegenden Fragen der Teilchenphysik zu beantworten. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden modernste Techniken und Methoden beherrschen und sie sind in internationale Kooperationen eingebunden.

Insgesamt sind 20 Stellen für Promovierende vorgesehen; die DFG fördert das Kolleg ab Januar 2025 für fünf Jahre mit rund 6,3 Millionen Euro.

Photolumineszenz in supramolekularen Umgebungen

Als Photolumineszenz bezeichnet man die Eigenschaft von Molekülen, nach der Aufnahme von Energie Licht auszustrahlen. Angewendet werden solche Moleküle in der medizinischen Bildgebung, der analytischen Chemie oder in lichtemittierenden Displays.

In den vergangenen Jahren wurde festgestellt, dass die Matrix, in die photolumineszente Moleküle eingebettet sind, einen großen Einfluss auf deren Eigenschaften haben kann. Dieses Potenzial soll nun im internationalen Graduiertenkolleg „Photoluminescence in Supramolecular Matrices“ ausgelotet werden. Ziel ist es, durch Design, Synthese und strukturelle sowie spektroskopische Charakterisierung maßgeschneiderte supramolekulare Leuchtmaterialien mit verbesserten Eigenschaften zu schaffen.

In dem neuen Graduiertenkolleg kooperieren Forschende der JMU mit dem Indian Institute of Science Education and Research Thiruvananthapuram (IISER TVM). Die Sprecher des Kollegs sind Professor Frank Würthner, Leiter des Zentrums für Nanosystemchemie der JMU, und Professor Mahesh Hariharan vom IISER TVM. Das zum Oktober 2024 beginnende Kolleg bietet Stellen für insgesamt 32 Promovierende, die während ihrer Promotion auch für sechs bis zwölf Monate an der jeweiligen Partnerinstitution forschen werden. Die Fördersumme für die JMU beträgt 7,4 Millionen Euro.

Von Robert Emmerich

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