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Beratung auf Augenhöhe

26.02.2019

Sie leiten Workshops und Tutorien, beraten persönlich und begleiten schreibintensive Lehrveranstaltungen: Ausgebildete Schreibtutoren unterstützen an der Universität Würzburg ihre Mitstudierenden beim wissenschaftlichen Schreiben.

Ausgebildete Schreibtutoren / MaryAnn Snyder-Körber überreicht die ersten Zertifikate „Schreibtutor“.
Ausgebildete Schreibtutoren setzen sich an der Universität Würzburg für ihre Mitstudierenden ein. MaryAnn Snyder-Körber (vorne Mitte) überreicht die ersten Zertifikate „Schreibtutor“. (Bild: Annette Popp/Universität Würzburg)

Bereits über 50 Studierende hat das Schreibzentrum ǀ Writing Center der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) zu Schreibtutoren ausgebildet. Die ersten Zertifikate „Schreibtutor“ hat Professorin MaryAnn Snyder-Körber nun überreicht: „Neben dem Studium haben Sie viel Zeit und Engagement aufgewendet, um sich schreibdidaktisch fortzubilden. Sie unterstützen nun Mitstudierende beim wissenschaftlichen Schreibprozess und leisten einen wichtigen Beitrag zur guten Lehre an unserer Universität“, sagte die wissenschaftliche Leiterin des Zentrums.

Vielseitig im Einsatz

Für ihre Ausbildung haben die Studierenden viel Zeit investiert: Mindestens 100 Arbeitseinheiten mussten sie erbringen, um sich auf unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten vorzubereiten:

Im Schreibzentrum arbeiten die studentischen Schreibbegleiter in diversen Workshops und machen Studierende aller Semester und Fakultäten fit für das wissenschaftliche Schreiben. In den Kursen geht es um die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens – um Bibliographieren und korrektes Zitieren, den Umgang mit bestimmten Textsorten, Themenfindung, Strategien gegen Schreibblockaden und vieles mehr. „Wir erleben in der Schreibzentrumsarbeit, dass gemeinsames Lernen auf Augenhöhe sehr ertragreich ist“, berichtet MaryAnn Snyder-Körber. „Wir sind davon überzeugt, dass jeder Studierende seine Schreibfähigkeiten verbessern kann, wenn wir ihn mit einem individuellen Feedback dabei unterstützen.“

Schreibtutoren arbeiten auch fachspezifisch in ihrer Fakultät und verbinden ihre schreibdidaktischen Erfahrungen mit den Anforderungen ihres Fachs ans wissenschaftliche Schreiben:

In der Juristischen Fakultät engagieren sich neun Schreibtutoren in einer „Schreibwerkstatt“, die bei den Erstsemesterstudierenden besonders gut ankommt. Hier übt das Team mit den Teilnehmenden die Besonderheiten des Gutachtenstils ein. Claudia Becker und Otar Khatiashvili sind sich einig: „Wenn Studierende ab dem ersten Semester den Gutachtenstil trainieren, können sie an ihren Noten stark etwas ändern.“ Die hohe Motivation für ihren Job ist den beiden deutlich anzusehen. „Wir geben einfach gerne auch unsere Erfahrungen weiter, denn wir sind damals in unserem ersten Semester mit so manchen Problemen alleine dagestanden.“

In der Evangelischen Theologie begleitet Katja Höglinger mit ihrem Tutorium Lehramtsstudierende beim Praktikum im Fach Religion, wenn das schriftliche Ausarbeiten einer Unterrichtsstunde gefragt ist. Katja freut sich schon auf ihr nächstes Tutorium, für das ihre beiden Dozierenden zwei komplette Seminarstunden hergeben werden: „Auch für mich persönlich nehme ich aus der Arbeit als Schreibtutorin wahnsinnig viel mit. Eine tolle Gelegenheit zur Übung für meinen späteren Beruf als Lehrerin. Ich bin Schreibtutorin, weil es mir Spaß macht, nicht wegen der Bezahlung als Hilfskraft“, sagt sie.

Immer auf Augenhöhe

In der Romanistik helfen die Schreibtutorinnen bei Haus- und Zulassungsarbeiten, Aufsätzen oder Protokollen. Besonders auf die formale Gestaltung und den Aufbau der verschiedenen Textsorten kommt es ihnen an, auch dann, wenn die Arbeiten auf Französisch, Italienisch oder Spanisch verfasst werden. „Wir beraten als ausgebildete Schreibtutorinnen Studierende auf Augenhöhe“, erklären Sita-Rose Boileau und Nicole Gawel. Neben ihren Sprechstunden bieten die Studentinnen die Workshopreihe „Wissenschaftliches Schreiben für Studierende der Romanistik“ an, die sie eigens auf die Beine gestellt haben.

Für Dozierende eine Entlastung

Vom Einsatz der Schreibtutoren profitieren nicht nur die Studierenden mit besseren schriftlichen Studienarbeiten, auch für die Dozierenden bringt er eine Entlastung: Lehrende müssen weniger Zeit fürs Korrigieren und Beraten aufwenden. Dies macht sich besonders bei schreibintensiven Lehrveranstaltungen bemerkbar, wenn Schreibtutoren diese begleiten. In Rücksprache mit dem Dozierenden bieten die Tutoren den Teilnehmenden kurze Schreibaufgaben an, sie üben gemeinsam und geben Feedback und Anregungen zu den Übungstexten.

Aktuell setzen Dozierende aus fünf Fakultäten zertifizierte Schreibtutoren ein. Das Schreibzentrum rechnet mit einer wachsenden Nachfrage bei fortlaufender Ausbildung von weiteren Schreibtutoren; ein nächster Ausbildungs-Turnus startet am 14. März 2019.

Kontakt

Das Schreibzentrum ǀ Writing Center der JMU wird im Rahmen des „Qualitätspakts Lehre“ mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Website Schreibzentrum ǀ Writing Center

Prof. Dr. MaryAnn Snyder-Körber, Wissenschaftliche Leitung Schreibzentrum ǀ Writing Center, T +49 931 31-86839, Mail: maryann.snyder-koerber@uni-wuerzburg.de

Dr. Petra Zaus, Koordination Schreibzentrum / Writing Center, T +49 931 31-85642, Mail: petra.zaus@uni-wuerzburg.de

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Von Annette Popp

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