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Preis für Nikolas Herbst

23.05.2023

Der Informatiker Nikolas Herbst hat 2012 bei einer Tagung ein Paper eingereicht, das in den Jahren danach eine große Wirkung entfaltete. Dafür wurde er nun ausgezeichnet.

Bei der Preisverleihung in Coimbra (v.l.): Professor Samuel Kounev, Preisträger Nikolas Herbst und Konferenzvorsitzende Valeria Cardellini.
Bei der Preisverleihung in Coimbra (v.l.): Professor Samuel Kounev, Preisträger Nikolas Herbst und Konferenzvorsitzende Valeria Cardellini. (Bild: privat)

Nikolas Herbst schloss seine Diplomarbeit in Informatik 2012 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ab. „Das waren die ersten Jahre der Cloud-Ära, und ich habe mich mit einem damals heißen Thema befasst: mit Werkzeugen für die Arbeitslastvorhersage im Kontext von dynamisch zu skalierenden Cloud-Anwendungen“, erzählt der Wissenschaftler. Das Ziel war es, die Rechenressourcen von Cloud-Systemen proaktiv an den jeweils tatsächlichen Bedarf anpassen zu können.

Bei der Arbeit wurde er von Nikolaus Huber und Samuel Kounev betreut; sie entstand in Kooperation mit Erich Amrehn vom Unternehmen IBM R&D in Böblingen. Das Team reichte die Ergebnisse bei der Fachkonferenz ICPE ein, der „ACM/SPEC International Conference on Performance Engineering“.

Einladung eines Wiley-Journals

Die Arbeit schlug sofort Wellen: Das Journal Concurrency and Computation: Practice and Experience (CCPE) des Wiley-Verlags lud die Autoren ein, das Paper für eine Sonderausgabe weiter auszuarbeiten.

Im Jahr 2014 wechselte Nikolas Herbst dann als Doktorand an die Universität Würzburg. „Während meiner Promotion habe ich weiterhin an dem Thema geforscht, wurde davon ausgehend auch zu anderen Forschungen inspiriert“, sagt Herbst. So seien im Team des Lehrstuhls unter anderem die Tools „Chameleon Autoscaler“ und das „Telescope Tool“ zur Zeitreihenvorhersage entstanden.

10y Most Impact Paper Award

Weil die Diplomarbeit so viele Nachwirkungen hatte, wurde Nikolas Herbst nun mit dem „10y Most Impact Paper Award” der Konferenz ICPE ausgezeichnet. Der Preis wurde ihm bei der 14. ICPE verliehen, die Mitte April 2023 in Coimbra (Portugal) stattfand.

„Ein Jahrzehnt nach meiner ersten Forschungsarbeit ist diese späte Würdigung eine geniale Überraschung und womöglich ein wichtiges Detail, das ich nun in meinen Bewerbungen nennen kann“, freut sich der Preisträger.

Ein Preiskomitee hatte zuvor bewertet, welchen Einfluss die Arbeit in den zehn Jahren nach ihrem Erscheinen (10y = ten years) ausgeübt hat. Dabei spielten Kriterien wie Zitierungen, das Ausmaß der Nachfolgeforschung sowie Industrie-Relevanz und Technologietransfer eine Rolle.

Der Preisträger

Nikolas Herbst, Jahrgang 1986, stammt aus Konstanz. Von 2006 bis 2012 studierte er Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 2013 nahm er eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am KIT-nahen Forschungszentrum für Informatik (FZI) an in der Gruppe von Professor Ralf Reussner an.

2014 wechselte er an die Universität Würzburg, um am neu gegründeten Lehrstuhl für Informatik II (Software Engineering) unter der Betreuung von Professor Samuel Kounev seine Promotion fortzusetzen. Sein Diplom-Thema brachte ihm schon damals eine Auszeichnung ein, eine IBM PhD Fellowship. 2018 verteidigte er seine Doktorarbeit an der JMU mit der Auszeichnung „summa cum laude“.

Das preisgekrönte Paper

„Self-adaptive workload classification and forecasting for proactive resource provisioning“, https://dl.acm.org/doi/10.1145/2479871.2479899

Kontakt

Dr. Nikolas Herbst, Institut für Informatik, Universität Würzburg, T +49 931 31-83059, nikolas.herbst@uni-wuerzburg.de,
Webseite: https://go.uniwue.de/herbst

Von Robert Emmerich

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