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4.000 Euro für Nachwuchswissenschaftlerin Uta Eberlein

11.10.2016

Die Physikerin Uta Eberlein hat den mit 4.000 Euro dotierten Melodi-Award 2016 gewonnen. Diesen Preis für Nachwuchswissenschaftler erhielt die am Uniklinikum in der Nuklearmedizin beschäftigte Forscherin für ihre Beschreibung von DNA-Schäden im Blut nach Radionuklidtherapien.

Dr. Uta Eberlein, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, UKW (Foto: UKW)
Dr. Uta Eberlein, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, UKW (Foto: UKW)

Radionuklidtherapien sind Behandlungsverfahren, bei denen die Patienten radioaktive Substanzen verabreicht bekommen, die sehr zielgenau erkranktes Gewebe im Körper erreichen, um beispielsweise Tumore und Metastasen zu behandeln. Dabei schädigt die Strahlung sowohl die entarteten Zellen als auch, wenn auch in geringerem Umfang, das gesunde Gewebe. Diese Strahlenschäden bestehen auf molekularer Ebene im Wesentlichen aus Brüchen der Erbsubstanz DNA. Nach Radionuklidtherapien können diese Schäden im gesunden Gewebe durch das körpereigene Reparatursystem weitgehend beseitigt werden.

Eberlein erforscht DNA-Strahlenantwort

Die Radionuklidtherapie ist ein Forschungsfeld der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum (UKW). Jetzt wurde eine der dort tätigen Nachwuchsforscherinnen für ihre Arbeit von dem internationalen Forschungszusammenschluss Melodi (Multidisciplinary European Low Dose Initiative) ausgezeichnet. Dr. Uta Eberlein erforscht in Kooperation mit dem Institut für Strahlenbiologie der Bundeswehr in München die DNA-Schadensantwort bei niedrigen Strahlendosen im Blut.

Für diese Art von DNA-Schädigung hat die Natur ein sehr effektives Reparatursystem entwickelt, dass allerdings von Individuum zu Individuum variiert. Derzeit gibt es weder Daten bezüglich der unterschiedlichen Strahlenempfindlichkeit der Patienten, die eine Radionuklidtherapie bekommen, noch Daten bezüglich der Güte des Reparatursystems: „Ich beschreibe quantitativ, welche Abhängigkeiten zwischen der Strahlendosis im Blut, den auftretenden DNA Doppelstrangbrüchen samt deren zeitlichen Verlauf, und dem Verschwinden der Strahlenschäden durch Reparatur bestehen“, so Uta Eberlein, die dafür im Rahmen der "Europäischen Woche für Strahlenschutz" in Oxford ausgezeichnet wurde und 4.000 Euro von MELODI erhielt.

Die Ergebnisse ihrer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Arbeit sollen eines Tages dazu führen, dass bei Patienten durch gezielte Messungen bereits vor Therapiebeginn die potentielle Schädigung vorhersagbar wird, um somit die Therapie auf den Patienten anzupassen. Dafür muss das Forscherteam allerdings noch weitere wissenschaftliche Vorarbeiten leisten.

Kontakt

Sabine Kluge, E-Mail: presse@ukw.de, T.: +49 931 201-46325

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