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Von Würzburg in die Welt

03.09.2024

Von der Sinologie ins Filmgeschäft: JMU-Alumnus Lukas Kaddik hat in Würzburg Modern China studiert und arbeitet nun für die Studio Babelsberg AG.

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Lukas Kaddik, Sinologie-Alumnus der Uni Würzburg. (Bild: Studio Babelsberg AG / Bianca Makarewicz)

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, befragt Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks „Uni Wü Community“, regelmäßig ausgewählte Ehemalige.

Diesmal hat Lukas Kaddik die Fragen beantwortet. Er hat an der JMU Modern China studiert und arbeitet nun als Assistent des Vorstands für die Studio Babelsberg AG in Potsdam.

Lukas, was ist das Geschäftsfeld der Studio Babelsberg AG?

Das Studio Babelsberg ist ein Produktionspartner und Full-Service-Dienstleister für deutsche und internationale Filmproduktionen. Zum einem vermieten wir 21 Ateliers und Studios und zahlreiche Büros und Außenkulissen, zum anderen betreut unser Produktionsservice internationale Projekte und unser Art Department kümmert sich um den Dekorationsbau der Produktionen. In unserem Requisitenfundus können unsere Kunden sich darüber hinaus mit allem eindecken, was sie für ihr Szenenbild benötigen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Er besteht aus wiederkehrenden administrativen und organisatorischen Aufgaben für den Vorstand, gepaart mit einer Menge an spontanen, auf einen niederprasselnden Herausforderungen, plötzlichen Besuchen oder Wünschen, die koordiniert oder vorbereitet werden müssen. Dabei habe ich das Glück, abteilungsübergreifend unterstützend arbeiten zu dürfen, sodass ich in vielen unterschiedlichen Bereichen einen Überblick gewonnen habe und mich einbringen kann.

Das Studio Babelsberg hatte vor dem Zweiten Weltkrieg eine große Bedeutung. Und heute?

Das Studio Babelsberg mit seiner 112-jährigen Geschichte war immer einer der Mittelpunkte in der Produktionslandschaft in Deutschland. Dazu zählt besonders auch die DEFA-Zeit, also die Jahre 1946 bis 1990, in der hier mehr als 1.200 Kino- und Fernsehfilme entstanden sind und das Studio mehr als 2.500 feste Beschäftigte hatte. Die Filmindustrie steht heute vor einem Wandel: die sich ändernden Konsumgewohnheiten des Publikums, Fachkräftemangel innerhalb der Produktionen, Veränderungen innerhalb der Produktionsprozesse unter Vereinbarkeit mit Green-Production-Initiativen sowie das über allem schwingende Damoklesschwert der Reformen der Filmförderung, die noch 2024 über die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Filmindustrie in Deutschland entscheiden werden.

Was wird aktuell bei euch gedreht?

Aus Rücksicht auf unsere Kunden, die sehr auf Diskretion bedacht sind, kann ich keine Auskunft zu laufenden Projekten geben. Es hat sich allerdings herumgesprochen, dass Wes Anderson seinen nächsten Film in Babelsberg dreht – es ist seine fünfte Zusammenarbeit mit dem Studio. Zu unseren letzten großen Produktionen zählen unter anderen „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes“ von Francis Lawrence, „John Wick 4“ von Chad Stahelski sowie die Apple-Serie „Constellation“.

Was liebst du besonders an deinem Job?

Die Möglichkeit, mit sehr vielen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzuarbeiten und mit vielen verschiedenen Themen und Herausforderungen konfrontiert zu sein. Ich versuche, mich in jede Situation schnell und lösungsorientiert einzuarbeiten, insofern ist diese Vielfalt und Abwechslung eine große persönliche Bereicherung für mich.

Was rätst du Studierenden, die in die Filmindustrie gehen möchten?

Offen für Umwege sein und möglichst unterschiedliche Erfahrungen in verschiedenen Bereichen und Abteilungen sammeln. Mein Weg zum Studio war eher zufällig. Ich habe mich initiativ beworben, nachdem ich in der Zeitung gelesen hatte, dass das Studio eine Kooperation mit China eingehen wollte. Die Kooperation kam nicht zustande, aber ich bin geblieben.

Was ist deine schönste Erinnerung an Würzburg?

Als mir meine chinesische Lehrerin kurz vor Abschluss des Studiums sagte „Jetzt sprechen Sie chinesisch!“ Ich möchte an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das gesamte Institut für Sinologie aussprechen. Es war wirklich ein tolles Studium mit einer einmaligen Betreuung, und es hat die von mir wahrgenommene Welt um ein Vielfaches vergrößert. Ich denke immer gerne an meine Zeit dort zurück.


Vielen Dank für das Gespräch!

Sie sind selbst noch nicht Mitglied beim Alumni-Netzwerk „Uni Wü Community“ oder im Alumni & Friends e.V.? Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich über die Alumni-Webseite zu registrieren! Dort finden Sie auch die bislang veröffentlichten Interviews mit Alumni und Alumnae der JMU.

Von Michaela Thiel / Robert Emmerich

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