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Anerkennung für engagierte Studierende

18.12.2018

Bei einer Feier im Toscanasaal der Residenz bekamen Studierende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ihre Deutschlandstipendien verliehen. Zwei Geförderte erzählen, wie sie davon profitieren.

Gruppenbild mit Deutschlandstipendiaten der Universität Würzburg und Förderern.
Gruppenbild mit Deutschlandstipendiaten der Universität Würzburg und Förderern. (Bild: Rudi Merkl)

Es eröffnet eine großartige Chance: Mit einem Deutschlandstipendium können sich Studierende stärker auf ihr Studium konzentrieren und erhalten zugleich Freiräume, um sich in Vereinen, kirchlichen oder politischen Organisationen zu engagieren. 300 Euro pro Monat bekommt jeder Stipendiat ein Jahr lang.

Fabian Ziegler, Student der Wirtschaftsinformatik im sechsten Semester, gehört zu den 50 Studierenden der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), die im akademischen Jahr 2018/19 für ein Stipendium ausgewählt wurden. Rund 200 Bewerbungen hatte es gegeben.

41 Stipendiaten nahmen am 4. Dezember 2018 an der Urkundenvergabefeier im Toscanasaal der Residenz teil. An diesem Abend erfuhren die jungen Leute auch, welche Förderer ihnen das Stipendium ermöglichen. Ziegler zum Beispiel wird von der Sparkasse Mainfranken unterstützt.

Der junge Mann aus Nüdlingen im Landkreis Bad Kissingen begann seine Bildungskarriere auf der Hauptschule, wobei er schon immer einen Drang nach „mehr“ hatte. Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und einer zweijährigen Berufstätigkeit machte er an der Berufsoberschule sein Abitur. Danach startete er in sein Studium mit dem Ziel, später zu promovieren. Fabian Ziegler zeigt damit genau jenen Leistungswillen, der durch das Deutschlandstipendium gefördert werden soll.

Engagiert auch neben dem Studium

An der Universität entdeckte Ziegler den Verein „Studentisches Börsenforum“ und begann, sich dort zu engagieren. Seit 20 Jahren vermittelt diese Initiative durch Vorträge und andere Veranstaltungen Studierenden Wissen über Aktien als Anlage- und Finanzierungsinstrument.

Außerdem ist Ziegler gerade dabei, das Studienelement „Sinicum“ mit einer grundlegenden Sprachausbildung in Chinesisch zu absolvieren, denn er arbeitet auf einen Traum hin: Künftig möchte er sich als „Buddy“ für Studierende aus China engagieren.

Stipendium kann mehrmals vergeben werden

Das Deutschlandstipendium wird den Studierenden für ein Jahr verliehen, es kann ihnen aber auch für längere Zeit helfen. Alina Welzbach zum Beispiel wird schon zum fünften Mal gefördert. „Ohne das Stipendium hätte ich mein Studium in dieser Form gar nicht durchführen können“, erklärte sie bei ihrer Dankesrede zum Abschluss der Vergabefeier.

Welzbach ist gelernte Kinderkrankenschwester: „An die Universität zu gehen, hat für mich einen großen Schritt bedeutet.“ Sie studiert nun Katholische Theologie, arbeitet aber nebenbei weiterhin in der Notaufnahme der Uniklinik. „Dank des Deutschlandstipendiums konnte ich meine berufliche Tätigkeit so an mein Studium anpassen, dass ich mich trotzdem auf all die Möglichkeiten des Studierens einlassen konnte und mich zusätzlich noch ehrenamtlich in meiner Gemeinde engagieren kann.“

Das Stipendium ist für Welzbach gleichermaßen Anerkennung und Ansporn für herausragende Studienleistungen und habe ihr nicht zuletzt Mut gemacht, zwei Semester in Jerusalem zu verbringen. Schon seit Beginn ihres Studiums hatte sie großes Interesse an der hebräischen Sprache. Das Auslandsstudium bot ihr die Chance, ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen. Heute gibt sie diese Begeisterung weiter an andere Studierende als Tutorin an der Fakultät.

Unternehmen lernen potenzielle Nachwuchskräfte kennen

Das Interesse am Deutschlandstipendium ist nicht nur von Seiten der Studierenden groß. Zahlreiche regionale Unternehmen, Stiftungen, Organisationen und Privatpersonen sind bereit, das 2011 eingeführte und zur Hälfte vom Bundesbildungsministerium finanzierte Stipendium mitzutragen. „Unternehmen haben dadurch die Chance, potenzielle Nachwuchskräfte kennen zu lernen“, betonte Universitätspräsident Alfred Forchel bei der Feier.

Gleich mehrere Stipendiaten werden zum Beispiel jeweils vom Iphofener Unternehmen Knauf sowie dem Alumni-Verein unterstützt. Auch der Würzburger Volksbank ist es ein Anliegen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. In seinem Grußwort machte Helmut Heitzer, Marketingleiter der VR-Bank, deutlich, wie wichtig gut ausgebildete Fachkräfte und engagierte junge Talente für die Region und die Position Deutschlands im internationalen Wettbewerb sind.

In den vergangenen Jahren wurden an der JMU über 500 Stipendien im Wert von rund zwei Millionen Euro vergeben. Jedes Jahr gelingt es, neue Förderer zu gewinnen. In diesem Jahr ist Kaufland aus Neckarsulm neu dabei. Das Unternehmen fördert einen angehenden Wirtschaftswissenschaftler.

Unter den Stipendiaten für 2018/19 sind alle zehn Fakultäten der JMU vertreten. 32 der 50 Stipendiaten erhalten das Deutschlandstipendium zum ersten Mal.

Bewerben ab dem Sommersemester

Die Universität Würzburg eröffnet jeweils im Laufe des Sommersemesters das Bewerbungsverfahren für das Deutschlandstipendium. Weitere Informationen über das Stipendium gibt es unter  www.uni-wuerzburg.de/deutschlandstipendium

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