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Angst vorm Auftritt?

01.03.2022

Musikerinnen und Musikern mit Auftrittsangst bietet das Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums im Rahmen einer Studie therapeutische Unterstützung an.

Angst vor dem Konzert? Auftrittsangst ist ein häufiges Phänomen unter Musikerinnen und Musikern.
Angst vor dem Konzert? Auftrittsangst ist ein häufiges Phänomen unter Musikerinnen und Musikern. (Bild: Daniel Bellinger / Universitätsklinikum Würzburg)

Für eine interdisziplinär angelegte Studie sucht das Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) Musikerinnen und Musiker zwischen 18 und 60 Jahren, die unter Auftrittsangst leiden und etwas dagegen unternehmen möchten.

Diese Form der Angst ist relativ häufig: Bis zu 60 Prozent aller Musikerinnen und Musiker berichten laut einer Mitteilung des ZEP, situativ darunter zu leiden.

Auftrittsangst ist kein Lampenfieber

Anders als beim gewöhnlichen Lampenfieber gibt es bei Auftrittsangst so starke Symptome, dass die Betroffenen sie als sehr unangenehm empfinden und die künstlerische Leistung beeinträchtigt wird.

Neben der subjektiv erlebten Angst vor dem Auftritt äußert sich diese Untergruppe der sozialen Ängste in einer Beschleunigung des Herzschlags und der Atmung sowie einem Anstieg des Blutdrucks. Betroffene haben kalte Hände, sie leiden unter Zittern, Übelkeit, Erröten sowie unter der Vorstellung, die Kontrolle zu verlieren oder zu versagen.

Studie testet Interventionstrainings

Die Studienteilnehmenden haben die Möglichkeit, bei einem von zwei verschiedenen Interventionstrainings zur Reduktion der Auftrittsangst mitzumachen. Beide Interventionstechniken – ein Angstkonfrontationstraining in Virtueller Realität und ein Training zur progressiven Muskelentspannung – beruhen auf Methoden der Verhaltenstherapie, die standardmäßig zur Behandlung von Angsterkrankungen eingesetzt werden.

Die Therapie ist im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung kostenlos. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen ein Training zugewiesen. Sie können sich also nicht aussuchen, welches sie absolvieren möchten.

Sechs Sitzungen mit insgesamt zehn Stunden

Der Zeitaufwand für die Studienteilnahme beträgt rund zehn Stunden, verteilt auf sechs Sitzungen über einen Zeitraum von vier Wochen. Hinzukommt eine weitere Sitzung nach einem Jahr, um die Langzeitfolgen der Behandlung zu beurteilen.

Die Studie soll im Frühjahr 2022 beginnen; die Sitzungen finden in Würzburg statt. Die genauen Termine werden individuell abgesprochen. Weiterhin müssen die Künstlerinnen und Künstler zwei kurze Musikstücke vorbereiten, die sie auswendig spielen sollen.

Weitere Informationen zur Studie und Hinweise zu den Teilnahmevoraussetzungen finden sich auf der Webseite des UKW unter www.ukw.de/forschung/forschung-psychiatrie/klinische-studien

Bei Fragen kann das Studienteam unverbindlich kontaktiert werden, T 0931 201-76344, Auftrittsangst_VR@ukw.de

Von Pressestelle Universitätsmedizin Würzburg

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