Archive gründen Notfallverbund
06.09.2022Bei Bränden, Wasserschäden oder anderen Notfällen wollen die Würzburger Archive sich gegenseitig helfen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde nun offiziell unterzeichnet.
Ob der Brand in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek 2004 oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009: Bei solchen Katastrophen zeigt es sich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Einrichtungen ohne externe Hilfe oftmals überfordert sind.
Um hier vorzubeugen, haben sich die Würzburger Archive in einem Notfallverbund zusammengeschlossen. In einer Vereinbarung sichern sie sich gegenseitige Unterstützung zu, sollte es in einer der Einrichtungen einmal Brände, Wasserschäden oder andere Notfälle geben. Dann wollen die Archive ihre Ressourcen bündeln, um zu retten, was von den betroffenen Archivalien, Büchern und Ausstellungsstücken noch zu retten ist.
Austausch mit Feuerwehr und THW
Die Vereinbarung sieht gemeinsame Schulungen und Übungen ebenso vor wie die Ausarbeitung und den Austausch von Notfallplänen. Die Archive streben außerdem einen permanenten Austausch untereinander und mit externen Partnern wie Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) an.
An dem Notfallverbund beteiligt sind das Universitätsarchiv, die Staatlichen Archive, das Archiv des Bistums und das Archiv der Stadt Würzburg. Der Verbund lädt ausdrücklich Vertreter und Vertreterinnen anderer Kulturinstitutionen im Würzburger Stadtgebiet zur Zusammenarbeit ein.
Notfallverbünde fast überall in Bayern
Mit der Gründung des Notfallverbundes Würzburg sind die Staatlichen Archive Bayerns ihrem Ziel, an jedem Archivstandort einen Notfallverbund zu etablieren, einen großen Schritt nähergekommen. Verbünde gibt es nun in Würzburg, Augsburg, München, Amberg-Sulzbach-Rosenberg, Bamberg, Nürnberg und Landshut. Nur das Staatsarchiv Coburg ist noch in keinem Verbund.
Weblinks
Notfallverbünde Kulturgutschutz in Deutschland