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Auch Kuscheltiere können zum Arzt

05.06.2018

Medizinstudenten behandeln kranke Kuscheltiere – Kinder erleben spielerisch den Umgang zwischen Arzt und Patient: Das ist das Prinzip der Teddyklinik, die vom 12. bis 14. Juni auf dem Gelände der Uniklinik stattfindet.

Eine Spritze für die kranke Puppe: Auch das gibt’s bei der Teddyklinik in Würzburg. (Foto: Robert Emmerich)

Im Innenhof der Kinderkrankenpflegeschule wird drei Tage lang das Teddybären-Krankenhaus aufgebaut. Man findet dort die verschiedensten Stationen – von der Anmeldung, über das Wartezimmer, die Röntgenabteilung, den modernen OP-Bereich, einen großen Behandlungsraum bis hin zur eigenen Apotheke. Neu seit dem vergangenen Jahr steht den behandelnden Teddydoktoren das den höchsten technischen Anforderungen entsprechende MRT-Gerät zur weiteren Diagnostik bereit. Neben dem großen Zelt für die Teddysprechstunde steht seit dem letzten Jahr noch ein weiteres Zelt: Dort werden die kranken Kuscheltiere in der Teddyklinik angemeldet, und die Zeit während des Messens und Wiegens wird genutzt, um eine erste kurze Anamnese zu erheben.

Kindern die Angst vor Ärzten nehmen

In den Kindergärten wird das Thema „Krankheit“ einige Tage vor dem eigentlichen Besuchstermin in kleinen Gruppen erarbeitet. Die Kinder sollen Krankheiten für ihre Stofftiere erfinden, die dann in der Teddyklinik von „Teddyärzten“ (Medizinstudierenden) behandelt und versorgt werden. So erleben die Kinder den „Kontakt mit Ärzten“ auf spielerische Art und Weise, ohne selbst als Patient oder Patientin betroffen zu sein. Ziel ist es, den Kindern die Angst vor Ärzten in weißen Kitteln, deren Instrumente und dem Krankenhaus ein Stück weit zu nehmen. Wichtig ist dabei, dass gesundheitliche Probleme der Kinder selbst unberührt bleiben. Abhängig vom vorliegenden Befund, wird nun zusammen mit dem Kind untersucht, erklärt und verarztet.

Die Behandlung der Kuscheltiere umfasst Abhören und Abtasten, Ohren spiegeln, Fieber messen, Röntgen, Ultraschall und schließlich so gut wie immer das Anlegen vieler bunter Verbände und Pflaster. Im Notfall kann auch ein operativer Eingriff in unserem modern ausgestatteten OP-Bereich die einzige Möglichkeit sein, das Kuscheltier wieder gesund zu machen. Hier dürfen sich selbstverständlich die Kinder als Operateure versuchen und fördern die verrücktesten Gegenstände, von Glasmurmeln bis Strohweihnachtssternen, aus den Bäuchen der kleinen Patienten. Einen weiteren wichtigen Aspekt stellt das Impfen mit entsprechendem Eintrag in den Kuscheltierimpfpass in der Teddy-Sprechstunde dar.

Zahnpflege und Medikamente gehören auch dazu

Am Ende des Teddyklinik-Besuches steht für jedes Duo der Gang zur Apotheke an, in der die Kinder unter anderem Obst, Tapferkeits-Gummibärchen, Pflaster, Spritzen und viele andere Kleinigkeiten zur häuslichen Versorgung ihrer Patienten mit nach Hause bekommen. Die „Teddyapotheker“ (Studierende der Pharmazie) schaffen bei den Kindern ein Bewusstsein für Gesundheit und den richtigen Umgang mit Medikamenten. Ganz nebenbei profitieren auch die Studenten selbst hiervon und lernen interdisziplinär die gute Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern zu schätzen.

Auch die Zähne und deren richtige Pflege sind wichtige Themen, die in der Teddyklinik Würzburg ebenfalls Einzug finden. Engagierte Zahnmedizinstudierende erklären den kleinen Besuchern das richtige Zähneputzen und den Umgang mit den dafür benötigten Materialien.

Der Rettungswagen stellt immer eines der Highlights des Besuches der Teddyklinik dar. Dieser steht den Kindern ganz frei zur Erkundung und zum Anfassen zur Verfügung. Große Freude bei der Vorführung gibt es immer, wenn entschieden wird, welches Kind einmal das Blaulicht anschalten darf. Nebenbei erzählen die erfahrenen Sanitäter gerne spannende Geschichten aus dem Alltag im Rettungsdienst und erklären die Ausstattung des RTW.

Zeit und Ort

Die meisten Kinder kommen über eine Einladung an die Kindergärten zu einem Termin bei den Teddy-Doktoren. Eltern, die privat mit ihren Kindern bei der Teddyklinik vorbeischauen möchten, können dies allerdings auch tun – auch ohne vorherige Anmeldung. Sie müssen dann allerdings möglicherweise mit Wartezeiten rechnen.

Geöffnet hat die Teddyklinik zu folgenden Zeiten:

• Dienstag: 9.00 bis 14.00 Uhr
• Mittwoch: 9.00 bis 16.00 Uhr
• Donnerstag: 9.00 bis 14.00 Uhr

Die Teddyklinik findet im Innenhof der Berufsfachschule für Kinderkrankenpflege der Universität Würzburg statt. Das Gebäude befindet sich im Bereich D des Klinikgeländes und trägt die Hausnummer D22.

Die diesjährige Teddyklinik ist die bereits 17. Auflage in Würzburg; jährlich kommen rund 1.000 Kinder zu Besuch. Die Veranstaltung wird in kompletter Eigenregie von Studierenden der Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie der Universität Würzburg unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Christian P. Speer, Direktor der Universitäts-Kinderklinik Würzburg, organisiert.

Kontakt und Informationen

Christine Vogl, T: 01 52 52 02 48 17, presse.tk.wuerzburg@web.de

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