Ausgezeichnete Lehre
19.04.2022Die Studierenden der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät haben die besten Lehrveranstaltungen gekürt. Die Pokale gehen an die Teams von Benedikt Franke und Christoph Flath.
Jedes Semester vergibt die Fachschaft WiWi, die Interessenvertretung der Studierenden an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, einen Pokal für die beste Lehrveranstaltung. Für das Wintersemester 2021/22 wurden erstmals zwei Preise vergeben, einer für den Bachelor- und einer für den Masterbereich. Insgesamt waren 75 Nominierungen eingegangen.
Planen und Entscheiden
Im Bachelorbereich gewann das Modul „Planen und Entscheiden“ von Professor Christoph Flath und seinem Team. In dieser Lehrveranstaltung werden Entscheidungstheorie, lineare Optimierung und andere zentrale Modelle der quantitativen Betriebswirtschaftslehre behandelt. Neben der Modellierung spielt dabei auch die Implementierung und Lösung am Computer eine wichtige Rolle, da nur so ein Transfer in die Praxis möglich ist.
„Das Fach ist vom Wesen her mathematisch-analytisch. Damit steigt immer die Gefahr, dass es für den einen oder anderen abschreckend wirkt“, sagt Christoph Flath. Die Inhalte sind seiner Meinung nach aber von großer Bedeutung für die Wirtschaftswissenschaften. „Darum bin ich wirklich froh, dass wir die Studierenden trotz der Pandemiesituation bei der Stange halten und für die Welt der quantitativen Modelle begeistern konnten.“
Die Studierenden lobten vor allem die Interaktivität und Struktur des Moduls. Ob im Hörsaal oder Zuhause, ob hybrid oder online: Immer hatten die Studierenden das Gefühl, ganz nah dabei zu sein. Selbst wer nicht live dabei war, konnte die Dozierenden jederzeit via Discordserver erreichen und sich mit ihnen schnell über Inhalte austauschen.
Group Accounting
Professor Benedikt Franke und sein Team erhielten den Pokal im Masterbereich für das Modul „Group Accounting“. Die Studierenden loben unter anderem dessen hohen Praxisbezug.
Professor Franke verstehe es, zu fördern und zu fordern: Vor jeder Vorlesung stellte er ein Online-Quiz, mit dem die Studierenden ihren Wissensstand überprüfen konnten. Zu dem Quiz konnten sie sich mit Handy, Laptop oder Tablet einwählen. Jeder Teilnehmende wurde auf einem „Leaderboard“ mit einem zufällig gewählten Avatar repräsentiert. So war unter Wahrung der Anonymität zu sehen, wo man im Verhältnis zu den anderen steht.
In dem ausgezeichneten Modul geht es um die Rechnungslegung von zumeist multinationalen Konzernen. „Wir hinterfragen, warum es einer gesonderten Konzernrechnungslegung bedarf, wie diese ausgestaltet sein sollte und wie sie aktuell in den internationalen Rechnungslegungsstandards, die für kapitalmarktorientierte Unternehmen in der Europäischen Union verpflichtend sind, abgebildet ist“, erklärt der Professor.
Benedikt Franke ist seit 1. Oktober 2021 an der Uni Würzburg tätig. „Die Auszeichnung bedeutet uns auch darum viel, weil wir sie in unserem ersten Semester als Lehrstuhlteam an der Fakultät erhalten haben“, sagt er. Das sei eine schöne Bestätigung und Motivation.
„Wir haben einerseits versucht, den Studierenden einen Einblick in die ökonomischen Grundlagen, die hinter den Rechnungslegungsnormen stecken, zu verschaffen und anderseits die Auswirkungen auf die Praxis zu vermitteln.“ Das sei nicht immer leicht, und darum sei es besonders erfreulich, dass die Studierenden das Modul so großartig angenommen haben.
So wird das beste Modul ermittelt
Um die beste Lehrveranstaltung des Semesters zu finden, ruft die Fachschaft alle Studierenden der Fakultät dazu auf, ein herausragendes Modul mit einem Text zu beschreiben. Entscheidend für die Auswahl ist am Ende nicht die Zahl der Stimmen, sondern die Qualität der Argumente, die für ein Modul geäußert werden.
Weitere herausragende Nominierungen gingen an
- Jura I von Professor Martin Zwickel
- Business Intelligence Fundamentals von Professor Frédéric Thiesse
- Integrierte Informationsverarbeitung von Professor Axel Winkelmann