Auszeichnung für Nanostruktur-Absolventin Svenja Perl
18.10.2016Das bayerische Wissenschaftsministerium hat Uni-Absolventin Svenja Perl für ihre herausragende Masterarbeit im Fach Nanostrukturtechnik ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wurde von Staatssekretär Bernd Sibler überreicht.
Svenja Perl hat ihren Bachelor und Master in Nanostrukturtechnik an der Fakultät für Physik und Astronomie an der Universität Würzburg absolviert. Der Titel der nun vom bayerischen Wissenschaftsministerium ausgezeichneten Arbeit lautet: "Optimierung des Wachstums von InGaNAs-Solarzellen und Oberflächenstrukturierung."
Die Ausgezeichnete hat im Rahmen der Masterarbeit Solarzellen mit einem speziellen Materialsystem – dem sogenannten InGaNAs – untersucht und weiterentwickelt. Das Besondere an diesen Solarzellen ist eine Schicht aus den Elementen Indium (In), Gallium (Ga), Stickstoff (N) und Arsen (As), die nur sehr schwer in guter Qualität herzustellen ist. Solarzellen mit InGaNAs sind als Bausteine für Mehrschichtsolarzellen in der Solartechnik interessant, da mit ihnen der Bereich des Sonnenspektrums im nahen Infrarot effizienter als bisher absorbiert und in elektrische Energie umgewandelt werden kann.
"Die Physik in Würzburg ist sehr breit aufgestellt", sagt Perl. Ein besonderer Pluspunkt am Nanostrukturtechnik-Studium sei die Verzahnung mit der Praxis. "Es ist ein naturwissenschaftliches Studium mit einer sehr reizvollen Verbindung in die Ingenieurwissenschaften", sagt Perl, die mittlerweile in Heidelberg bei der CEOS GmbH arbeitet. Hier entwickelt und testet sie optische Komponenten für Elektronenmikroskope.
"Grundlagenforschung ist natürlich sehr sinnvoll - ich habe mich jedoch für den Weg in die Industrie entschieden, weil ich den konkreten Anwendungsbezug bei meiner jetzigen Aufgabe sehr schätze", erklärt Perl. Eine Entscheidungshilfe in der Frage nach dem Karriereweg war das ins Studium integrierte Praktikum. "Es gab einen sehr guten Einblick in die Arbeitsweise in einem Unternehmen und hat geholfen, letztendlich die Entscheidung zu treffen, nicht für eine Promotion und anschließende wissenschaftlicher Karriere an der Uni zu bleiben", sagt Perl.
Sibler: Vorbild für viele junge Frauen
Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vergibt die mit 2.000 Euro dotierten Preise für hervorragende Hochschulabschlüsse oder Promotionen von Studentinnen der Ingenieurwissenschaften jährlich. 2016 zeichnete Sibler fünf Preisträgerinnen aus.
"Sie haben bewiesen, dass Ingenieurwissenschaften längst keine Männerdomäne mehr sind. Mit Ihren herausragenden Leistungen auf diesem Gebiet sind Sie Vorbild für viele junge Frauen, die sich für ein technisches Studium interessieren oder entscheiden", sagte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler in München.
Für Sibler ist die Auszeichnung ein "ermutigendes Signal" an Mädchen und junge Frauen, sich vertieft mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen und ein entsprechendes Studium zu beginnen. "Wir müssen weiter daran arbeiten, junge Frauen für ein Studium technischer Fächer zu begeistern", sagte der Staatssekretär. Knapp ein Drittel aller aktuellen Studierenden aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in Bayern seien Frauen.