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Auszeichnung für Würzburger Hämatologen

05.12.2017

Professor Harald Schulze vom Uniklinikum Würzburg hat den diesjährigen Günter Landbeck Excellence Award in der Kategorie „Klinische Arbeiten“ erhalten. Der Preis zeichnet herausragende Studien zur Blutgerinnung aus.

Harald Schulze (links) zusammen mit dem Münchner Kinder- und Jugendarzt Stefan Eber, über den die jungen Patienten für die jetzt ausgezeichnete Studie rekrutiert wurden. (Foto: Georg Wendt / Shire)

Beim 48. Hämophilie-Symposion in Hamburg wurde am 10. November 2017 der diesjährige Günter Landbeck Excellence Award (GLEA) verliehen. Mit der Auszeichnung sollen vielversprechende Forschungsansätze und neue Perspektiven in der Behandlung von Gerinnungsstörungen – insbesondere bei Hämophilie-Patienten – gefördert werden. Preisträger in der Kategorie „Klinische Arbeiten“ ist Professor Harald Schulze. Seine Arbeitsgruppe „Experimentelle Hämostaseologie“ ist am Lehrstuhl für Experimentelle Biomedizin angesiedelt, der Teil des Uniklinikums Würzburg und des Würzburger Rudolf-Virchow-Zentrums ist.

Neuen Test entwickelt

Der Preis würdigt die Entwicklung eines Tests zur Unterscheidung verschiedener Gerinnungsstörungen. Im Fokus standen dabei angeborene und erworbene Blutungsstörungen von Kindern. Im Detail ging es um die Erforschung von zwei Formen von Granula (körnchenförmige Einlagerungen) im Inneren von Thrombozyten, von denen bislang nicht bekannt ist, wie sie zur Blutungsstillung beitragen.

Professor Schulze und sein Team untersuchten dazu das Blut von Kindern, die von der Storage Pool Disorder (SPD) betroffen sind. Dies ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gerinnungsstörungen, die durch einen Mangel an thrombozytären Granula gekennzeichnet sind. „Um eine gezieltere Diagnostik zu ermöglichen, entwickelten wir ein Testverfahren, das hilft, verschiedene Formen der SPD zu unterscheiden – und das einfach, schnell und kostengünstig. Für unseren Test werden nur minimale Blutmengen benötigt, was besonders bei Kinder mit Blutungsneigung relevant ist“, erklärt der Preisträger.

Mit 25.000 Euro dotiert

Der jährliche Günter Landbeck Excellence Award wird außer in der Kategorie „Klinische Arbeiten“ auch für „Experimentelle Arbeiten“ vergeben. Dieser Part ging in 2017 an die Mikrobiologin Dr. Simone Bergmann von der TU Braunschweig. Sie und Professor Schulze erhielten jeweils ein Preisgeld von 25.000 Euro.

Der Award wird vom Günter-Landbeck-Stipendium verliehen und von der Baxalta Deutschland GmbH finanziert, die zum internationalen Biotechnologie-Unternehmen Shire gehört. Der Namensgeber des Preises, Professor Günter Landbeck (1925 – 1992), gilt als einer der Pioniere in der deutschen Hämophilie-Forschung.

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