Barbara Stamm ist Ehrensenatorin
14.05.2019Die frühere Staatsministerin und langjährige Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, wurde beim Stiftungsfest 2019 der Universität Würzburg mit der Ehrensenatorwürde ausgezeichnet.
Barbara Stamm wurde 1944 in Bad Mergentheim geboren. Nach einer Ausbildung zur Erzieherin war sie hauptamtlich in der Jugendarbeit tätig. 1969 trat sie der CSU bei, war von 1972 bis 1987 Mitglied im Würzburger Stadtrat und von 1976 bis 2018 im Bayerischen Landtag.
In dieser Zeit übte Barbara Stamm zahlreiche Funktionen und Ämter aus. So war sie seit 1978 Mitglied im Fraktionsvorstand der CSU-Landtagsfraktion, von 1986 bis 1987 als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. 1987 wurde sie vom damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß als Staatssekretärin ins Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit berufen, wo sie 1994 bis 2001 als Staatsministerin im Kabinett von Edmund Stoiber wirkte, ab 1998 auch als Stellvertreterin des Ministerpräsidenten.
Zusätzlich fungierte sie in dieser Zeit auch als Frauenbeauftragte der Bayerischen Landesregierung sowie von 1989 bis 2000 als Vorsitzende der Familienkommission der CSU. Im Oktober 1993 übernahm Barbara Stamm das Amt der stellvertretenden Parteivorsitzenden der CSU, das sie bis Dezember 2017 innehatte. Ab 2003 war sie Erste Vizepräsidentin und ab Oktober 2008 bis November 2018 Präsidentin des Bayerischen Landtags.
Umfangreich engagiert im sozialen Bereich
Einen besonderen Schwerpunkt von Barbara Stamms politischer Agenda bildete ihr großes Engagement im sozialen Bereich. So setzte sie sich in besonderem Maße für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, sowie für Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit ein. Auf ihre Initiative geht beispielsweise die Einrichtung einer landtagseigenen Kita und eines Stillraums zurück. In vielfältiger Weise war und ist Barbara Stamm jenseits ihres politischen Wirkens in zahlreichen Funktionen und Ehrenämtern sehr aktiv, unter anderem als Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern, als Ehrenvorsitzende des Diözesancaritasverbandes Würzburg, als Vorsitzende des Förderkreises und Beiratsmitglied von DONUM VITAE in Bayern e.V. sowie als Vorsitzende des Kuratoriums der Bayerischen Kinderhilfe Rumänien.
Für ihre großen politischen und gesellschaftlichen Verdienste wurde Barbara Stamm vielfach ausgezeichnet. Zu ihren Anerkennungen gehören unter anderem der Offiziers- und seit 2018 der Kommandeursgrad des Sterns von Rumänien, der höchsten Auszeichnung der Republik Rumänien. Bereits 1997 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Medizinischen und Pharmazeutischen Universität Victor Babeş in der rumänischen Stadt Timişoara verliehen, zu deren Ehrenbürgerin sie ebenfalls ernannt wurde. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold, des Bayerischen Verdienstordens, der Medaille für Verdienste um die Bayerische Justiz, der Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa sowie des Ehrenrings der Stadt Würzburg.
Großer Einsatz für Universität und Universitätsklinikum
Barbara Stamm gestaltete darüber hinaus über viele Jahre mit großem persönlichem Einsatz die Geschicke der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg mit. Als Kuratoriumsmitglied der Universität begleitete und unterstützte sie die Anliegen und Vorhaben der JMU stets mit bewundernswertem Geschick, großem Wohlwollen und Weitsicht. So trug sie 2009 entscheidend dazu bei, die Erweiterung des Universitätscampus auf dem Hubland im Rahmen der Konversion zu ermöglichen. Insbesondere bei der Ansiedlung eines außeruniversitären Forschungsinstituts, des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), leistete Barbara Stamm entscheidende Weichenstellungen.
Als prominente Unterstützerin bringt sich Barbara Stamm zudem in unschätzbarer Weise in zahlreiche universitäre Projekte ein, zum Beispiel als Ehrenpräsidentin der Stiftung „Forschung hilft“ des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ und als Schirmherrin für das 400. Jubiläumsjahr unserer Universitätsbibliothek. Im Rahmen der „Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V.“ sowie der Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation e.V. (KIWI) engagiert sie sich in beeindruckender Weise für die Betroffenen und Angehörigen, unter anderem für kliniknahe Wohnungen für Familienmitglieder während der Therapie.
Gerade auch im Bereich des Universitätsklinikums hat Barbara Stamm vieles für die JMU bewegt und nachhaltig gefördert, beispielsweise das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) oder das Comprehensive Cancer Center (CCC) sowie zahlreiche Baumaßnahmen zur weiteren Optimierung der klinischen Versorgung und Infrastruktur.
In Anerkennung ihrer langjährigen gesellschaftlichen und politischen Leistungen sowie ihrer persönlichen Verdienste um die JMU ernannte die Universität Würzburg auf ihrem Stiftungsfest am 13. Mai 2019 Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm zu ihrer Ehrensenatorin.