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Bayerischer Orden für zwei Würzburger

06.12.2022

Er zählt zu den höchsten und seltensten Auszeichnungen im Freistaat: der bayerische Verfassungsorden. Jetzt wurde die Auszeichnung an zwei Würzburger Wissenschaftler verliehen.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit den beiden Würzburger Ordensträgern Hermann Einsele und Klaus Schilling.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit den beiden Würzburger Ordensträgern Hermann Einsele und Klaus Schilling. (Bild: Bildarchiv Bayerischer Landtag, Rolf Poss)

Der Bayerische Landtag ehrt mit dem Verfassungsorden Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für die Werte der bayerischen Verfassung engagieren. In diesem Jahr geht die Auszeichnung unter Anderen an den Mediziner Professor Hermann Einsele und an den Informatiker Professor Klaus Schilling.

Laudatio Hermann Einsele

Hermann Einsele ist ein national und international hochangesehener Wissenschaftler auf dem Feld der Inneren Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie. Der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik Il des Würzburger Universitätsklinikums setzt sich dabei unermüdlich für die Erforschung und Entwicklung neuer Therapien unter anderem gegen Blutkrebs und Infektionskrankheiten bei immunabwehrgeschwächten Patientinnen und Patienten ein.

Unter seiner Leitung laufen immuntherapeutische Studien für viele Tumorerkrankungen. Einsele hat eine Krebstherapie mit spezifisch veränderten Immunzellen entwickelt und diese erstmals in Europa klinisch eingesetzt.

Als Koordinator des Klinik-Verbundes „WERA“, dem die Unikliniken in Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg angehören, ist es Hermann Einsele gelungen, in Würzburg einen neuen Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) anzusiedeln. Seit 2014 ist er Mitglied der „Akademie der Wissenschaften und der Literatur“ und seit 2017 „Highly Cited Researcher“ in der Kategorie Klinische Medizin, was die Relevanz seiner Forschung unterstreicht.

Darüber hinaus ist er Mitglied zahlreicher Beratungsgremien und in vielen Forschungsverbünden aktiv und hat sich sechs Jahre lang im Präsidium der Julius-Maximilians-Universität (JMU) als Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs engagiert.

Laudatio Klaus Schilling

Klein- und Kleinst-Satelliten haben die berufliche Laufbahn von Klaus Schilling maßgeblich beeinflusst: Vor 20 Jahren initiierte der Wissenschaftler als damaliger Leiter des Lehrstuhls Informatik VII (Robotik und Telematik) an der JMU in Würzburg mehrere Raumfahrtstudiengänge. Seine Lehrveranstaltungen waren so beliebt und erfolgreich, dass er zusammen mit Studierenden ein Programm zur Entwicklung von Experimental-Satelliten starten konnte.

2005 schickte Klaus Schilling mit seinem Team Deutschlands ersten Mini-Satelliten in den Orbit – einen ein Kilogramm schweren Würfel. Damit untersuchten die Würzburger das Internet im All. Zwei Jahre später gründete er das außeruniversitäre Würzburger Forschungsinstitut „Zentrum für Telematik e.V.“, dessen Vorstand er bis heute ist.

2020 gelang es ihm, vier Kleinst-Satelliten von der Größe eines Schuhkartons ins All zu bringen. Diese sind in der Lage, selbständig relevante Daten untereinander auszutauschen und bei Messungen zusammenzuarbeiten. Aktuell arbeitet der Wissenschaftler mit seinem Team im Zentrum für Telematik am Aufbau einer automatisierten Satelliten-Produktion.

Der Verfassungsorden

Die Auszeichnung wurde als Bayerische Verfassungsmedaille am 1. Dezember 1961 vom damaligen Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer gestiftet. Seit nunmehr 60 Jahren ist sie öffentliche Anerkennung für Bürgerinnen und Bürger, die sich herausragend für das Gemeinwohl engagieren und damit die Werte der Bayerischen Verfassung mit Leben füllen. Seit 2021 wird der Orden als Bayerischer Verfassungsorden in einer Klasse jährlich an maximal 50 neue Ordensträgerinnen und -träger verliehen. Er zählt damit zu den höchsten und seltensten Auszeichnungen im Freistaat.

Verliehen wurde der Orden im Rahmen eines Festakts im Maximilianeum am Freitag, 2. Dezember 2022. Unter den weiteren Ausgezeichneten in diesem Jahr sind Persönlichkeiten wie die Kabarettistin Martina Schwarzmann, der ehemalige Skirennläufer Felix Neureuther, die Unternehmerin Susanne Klatten und der Regisseur und Produzent Michael „Bully“ Herbig.

Von Pressestelle Bayerischer Landtag

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