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Bayern fördert nachhaltig die universitäre Forschung

02.05.2017

Der bayernweite Forschungsverbund „Solar Technologies Go Hybrid“, in dem fünf bayerische Universitäten gemeinsam neuartige Materialsysteme zur solaren Energieumwandlung entwickeln, wird vom Freistaat Bayern für weitere fünf Jahre mit insgesamt 17 Millionen Euro gefördert.

Das Zentrum für Nanosystemchemie
Das Zentrum für Nanosystemchemie, Sitz des Würzburger Key Labs des Forschungsverbunds „Solar Technologies Go Hybrid“. (Foto: CNC)

Das weltweit einzigartige Konsortium hatte im Jahr 2012 als eine Maßnahme im Rahmen der Energiewende seine Forschungsarbeit aufgenommen. Nach einer kürzlich erfolgten und sehr erfolgreichen wissenschaftlichen Evaluation kann nun die gemeinsame Forschung bei dieser für die zukünftige Energieversorgung so zentralen Fragestellung weiter geführt werden.

Mit Hilfe von Licht Brennstoffe erzeugen

Erforscht wird die Möglichkeit, nach dem Vorbild der in Pflanzen stattfindenden Photosynthese mittels Lichtenergie chemische Brennstoffe zu erzeugen, da die Speicherung solar erzeugter Energie eine der Gretchenfragen bei der Energiewende darstellt. Mittels Lichtenergie sollen direkt oder über den Umweg der elektrischen Energie Brennstoffe wie Wasserstoff oder Methan aus Wasser oder Kohlendioxid gewonnen werden. Um die richtige Strategie zu entwickeln, müssen sowohl neuartige Solarzellen als auch photo- und elektrochemische Prozesse an gezielt hergestellten Materialkompositen erforscht werden.

Genau hier liegt die Stärke des Verbundes: die KeyLabs von SolTech sind international führende Zentren für bestimmte Materialklassen wie Funktionspolymere (Universität Bayreuth), anorganische Materialien und Nanosysteme (die beiden Münchner Universitäten LMU und TUM), Supramolekulare Systeme (Universität Würzburg) sowie Materialien basierend auf dem Element Kohlenstoff (Universität Erlangen). Für die im Forschungskonsortium gesetzten Ziele müssen solche Materialien in intelligenter Weise auf sehr verschiedenen räumlichen Skalen miteinander verbunden werden, um letztlich in der gewünschten Weise funktionieren zu können.

International große Aufmerksamkeit

Die in diesem Sinne innerhalb des Forschungsverbunds „Solar Technologies Go Hybrid“, kurz: SolTech“ erzeugten Aktivitäten, Synergien und Ergebnisse haben international große Aufmerksamkeit erzeugt. Auch die Organisation von SolTech-Konferenzen an den verschiedenen Standorten mit Experten aus aller Welt hat zur weltweiten Sichtbarkeit von SolTech entscheidend beigetragen. Durch intensiven Austausch wissenschaftlicher und technologischer Ideen sowie junger Studierender zwischen den KeyLabs konnten nicht nur erstaunliche Fortschritte auf dem Weg zur Realisierung der oben genannten Forschungsvisionen erzielt werden, sondern auch eine Generation exzellent ausgebildeter und somit sehr gefragter Absolventen für den bayerischen Arbeitsmarkt geschaffen werden.

In den ersten fünf Jahren wurden auch Infrastrukturmaßnahmen wie die Errichtung zweier neuer Forschungsgebäude in Würzburg und München sowie die Anschaffung hochmoderner Gerätschaften getätigt. In den nächsten fünf Jahren wird SolTech von diesen Maßnahmen profitieren und seine internationale Rolle weiter stärken können. Hierzu sollen Kooperationen innerhalb von SolTech, mit anderen nationalen und internationalen Zentren und vor allem mit der Industrie in Bayern vertieft werden. Dann können die am SolTech-Verbund beteiligten Wissenschaftler die hochgesteckten wissenschaftlichen und technologischen Zielsetzungen erreichen und sich als Partner bei nationalen und internationalen Großprojekten in Zukunft noch stärker etablieren.

Die Würzburger Beteiligten

Das Würzburger Key Lab wird von den Professoren Christoph Lambert und Frank Würthner geleitet. Weitere dem Verbund angehörende Arbeitsgruppen sind diejenigen von Florian Beuerle, Tobias Brixner, Todd Marder und Roland Mitric aus der Chemie und von Vladimir Dyakonov und Jens Pflaum aus der Physik.

Das Würzburger Key Lab ist am Zentrum für Nanosystemchemie angesiedelt, welches 2010 auf Initiative von Professor Frank Würthner entstanden ist und im Rahmen des SolTech-Programms in 2016 vom Freistaat Bayern mit einem Forschungsneubau ausgestattet wurde. Die in den vergangenen Jahren initiierte Forschung zur Konversion von Sonnenlicht in Strom und chemische Energieträger soll nun in den folgenden Jahren mit den Fördermittel aus SolTech weiter vorangebracht werden.

Hauptarbeitsgebiete des Würzburger Key Labs sind Arbeiten an hybriden Solarzellen auf Basis von Perovskiten, welche insbesondere von den beteiligten Gruppen aus der Physik bearbeitet werden, sowie Arbeiten der Chemiker an Metallkomplexen für die photokatalytische Wasserspaltung in Wasserstoff und Sauerstoff.

Kontakt

Prof. Christoph Lambert, Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg, / (0931) 31-85318, christoph.lambert@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Frank Würthner, Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg
T (0931) 31-85340, wuerthner@uni-wuerzburg.de

www.soltech-go-hybrid.de

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