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Begeistert vom Bio-Studium

07.03.2017

Ein Masterstudium der Biologie an der Uni Würzburg komplett auf Englisch absolvieren? Kein Problem: Taylor Stofflet aus den USA ist von dem Angebot sehr angetan.

Der Biologie-Master-Student Taylor Stofflet in einem Labor der Biophysik. (Foto: Lena Köster)
Der Biologie-Master-Student Taylor Stofflet in einem Labor der Biophysik. (Foto: Lena Köster)

„Ich möchte in einem fremden Land studieren, eine andere Kultur kennenlernen und neue Leute treffen“, das wünschen sich viele Studierende auf der ganzen Welt. Doch oftmals scheitert das an der Sprachbarriere. Für Taylor Stofflet aus Wisconsin ist dieser Traum jedoch in Erfüllung gegangen: Dank der englischsprachigen „Bio EU-Masterprogramme“ der Universität Würzburg kann er das Biologie-Studium hier in seiner Muttersprache fortsetzen und gleichzeitig Frankens Kultur entdecken.

Von der Wissenschaft nach Würzburg geführt

Wie Taylor Stofflet auf die Universität Würzburg gekommen ist? Diese Frage kann der 26-Jährige sofort beantworten:

„Ich habe in meiner Freizeit viele wissenschaftliche Bücher zum Thema Biologie gelesen. Dabei habe ich festgestellt, dass einige wichtige Wissenschaftler wie zum Beispiel Wilhelm Röntgen und Rudolf Virchow aus Würzburg stammen“. Da in Wisconsin viele deutsche Einwanderer leben, hatte Taylor bereits einiges über Deutschland gehört. Nach seiner Lektüre war ihm dann klar: „Da möchte ich unbedingt hin“.

Begeistert ist er von den „Bio EU-Masterprogrammen“, die die Universität Würzburg seit bald zwei Jahren anbietet. Alle Seminare und Praktika finden auf Englisch statt. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Bachelor-Studium, das Taylor Stofflet an der Universität Wisconsin beendete. Die Masterprogramme gibt es in sieben verschiedene Richtungen der Biowissenschaften – Taylor entschied sich für Biophysik.

Hoher Standard überzeugt

Im Moment studiert der angehende Biologe im ersten Semester des Masterprogramms. Das erste halbe Jahr durchlief er verschiedene Labore, um sich innerhalb der Biophysik zu orientieren.

In der Pflanzenwissenschaft befasste er sich zum Beispiel damit, wie Pflanzen auf Hitze, Trockenheit und anderen Umweltstress reagieren. Ganz allgemein lernen die Masterstudierenden unter anderem molekularbiologische Techniken und Proteinbiochemie, aber auch Methoden der Bioinformatik und Systembiologie.

Nebenbei besuchte der Amerikaner einen Deutschkurs für Anfänger. Gerne möchte er seine Deutschkenntnisse in den kommenden Semestern noch verbessern. Die Universität Würzburg hat ihn schon jetzt vollends überzeugt: „Der hohe Standard in den Seminaren und die internationale Vernetzung der Uni Würzburg schaffen optimale Bedingungen für ein erfolgreiches Studium“, so Stofflet.

Eine richtige Studentenstadt

Auch die Universitätsstadt Würzburg begeistert den 26-Jährigen, der aus der Stadt Madison kommt: „Alles ist auf die Studierenden ausgelegt und überall in der Stadt trifft man Kommilitonen.“ Besonders an Weihnachten hat es ihm hier sehr gut gefallen. Sein Highlight: der traditionelle Weihnachtsmarkt. „Deutschland hat eine tolle Kultur“, so Taylor.

Das Einleben hat ihm das International Office der Universität Würzburg erleichtert. „Die Tutoren helfen, sich im Rathaus anzumelden, Versicherungen abzuschließen und ein Bankkonto zu eröffnen. Sie erklären aber auch die wichtigsten Traditionen und geben Tipps für die Freizeit“, erzählt der Biologie-Student. So habe er zum Beispiel gelernt, dass es Unterschiede zwischen Franken und Bayern gibt.

Entspannt studieren

Große Unterschiede zwischen der Universität Würzburg und seiner Heimatuni in Madison fallen Taylor auf Anhieb nicht ein. Die Labore und auch die Ausstattung seien sich ziemlich ähnlich.

Dann kommt er aber doch noch auf einen gravierenden Unterschied: die Studiengebühren. „In Amerika zahlt man oft tausende von Dollar für ein einziges Semester“, erklärt er. Als der Biologie-Student erfahren habe, dass der Semesterbeitrag in Würzburg aktuell nur 124,50 Euro beträgt, habe er sich sehr gefreut: „Das gibt den Studierenden mehr Freiheit“. An der Universität Würzburg fühlt er sich deshalb sehr wohl. „Hier kann ich ganz ohne Druck studieren“, so Taylor.

Tipps für andere Studierende

Für andere ausländische Studierende hat der Amerikaner gleich mehrere Tipps: „Genießt das deutsche Bier, probiert einmal ein echt bayerisches Weißwurstfrühstück und geht im Dezember unbedingt auf den Weihnachtsmarkt."

Aber vor allem: "Nutzt den Vorteil, euch im Zentrum Europas zu befinden, und bereist andere Städte und Länder“. Denn anders als Amerika sei Deutschland dank der Bahn bestens vernetzt.

Offene Zukunftspläne

Was er nach seinem Studium einmal werden möchte, das weiß Taylor im Moment noch nicht. Einige Ideen hat er aber schon: „Ich würde später gerne im Bereich der Wissenschaftskommunikation arbeiten, zum Beispiel als Fachjournalist. Aber auch der Beruf des Professors sagt mir sehr zu“, erzählt der Student. Ob er dafür wieder zurück nach Amerika geht, lässt er derzeit noch offen.

Die englischsprachigen „Bio EU-Masterprogramme“ der Uni Würzburg: www.masterbiology.eu


Reihe: Ausländische Studierende im Porträt

Die Universität ist international. Um das zu zeigen, porträtiert einBLICK in einer kleinen Reihe einige ausländische Studierende. Bisher erschienen:

Studentin Jianyu Jiao aus China

Studentin Giulia Marcuzzi aus Italien

Studentin Aneta Bergner aus Litauen und Habilitand Rafal Pokrywka aus Polen

Von Lena Köster

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