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Bildung in einer digitalisierten Welt

02.10.2023

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Schule, Unterricht und Bildung? Diese Frage steht Anfang Oktober im Mittelpunkt einer Tagung an der Universität Würzburg. Etliche Vorträge sind für die Öffentlichkeit frei.

Die Generation Z ist mit digitalen Medien aufgewachsen. Welche Konsequenzen das für den Schulunterricht hat, ist auch Thema der Herbsttagung.
Die Generation Z ist mit digitalen Medien aufgewachsen. Welche Konsequenzen das für den Schulunterricht hat, ist auch Thema der Herbsttagung. (Bild: Tatiana Ziskova / Colourbox.de)

Am 5. Oktober 2023 ist Welttag der Lehrerin und des Lehrers beziehungsweise der „World Teachers’ Day“. Der Tag geht zurück auf eine gemeinsame Initiative der Unesco, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Educational International (EI); er soll an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ erinnern, mit der Unesco und ILO bereits 1966 angemahnt haben, dass eine qualifizierte Bildung nur möglich ist, wenn es genug qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer gibt.

Passend dazu finden am 4. und 5. Oktober 2023 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) die Herbsttagung 2023 der Professional School of Education (PSE) der Universität und die Schulentwicklungstage statt. Das Programm steht unter dem Motto „Digitalisierte Welt und Bildung. Perspektiven der Lehrkräftebildung und pädagogische Praxis“. Rund 300 Lehrkräfte aller Schularten haben sich dafür angemeldet. Etliche Programmpunkte sind für alle Interessierte offen.

Verknüpfung von Schulpraxis und wissenschaftlicher Perspektive

„Die Besonderheit der diesjährigen Tagung liegt in der Verknüpfung der Schulpraxis mit der wissenschaftlichen Perspektive durch das Projekt ‚Connected Teacher Education‘, kurz „CoTeach“, erklärt Professor Thomas Trefzger, Direktor der PSE und Inhaber des Lehrstuhls für Physik und ihre Didaktik an der Universität Würzburg.

CoTeach ist ein Projekt, das vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ finanziert wurde. Drei Jahre lang haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in interdisziplinären Teams innovative digitale Lernkontexte untersucht – angefangen bei Augmented-Reality-Apps für den Physikunterricht über die Vermittlung von Medienkompetenz in inklusiven Grundschulklassen bis zu Virtual-Reality-Lernumgebungen für den modernen Fremdsprachenunterricht, um nur ein paar Angebote zu nennen.

Tagung auf dem Campus Hubland Süd

Im Rahmen der Herbsttagung sollen die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts in Workshops, Kurzpräsentationen und Vorträgen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorgestellt werden. Veranstaltungsort ist das Zentrale Hörsaalgebäude Z6 auf dem Campus Hubland Süd der Universität Würzburg. An die allgemeine Öffentlichkeit richten sich folgende Programmpunkte:

Guter Unterricht mit digitalen Medien – worauf kommt es an? Vortrag von Professorin Dr. Katharina Scheiter, Universität Potsdam, am 4. Oktober 2023, 15:00 Uhr. Scheiter geht darin der Frage nach, was guten Unterricht ausmacht und wie sich digitale Medien so einsetzen lassen, dass Lehr- und Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern bestmöglich unterstützt werden. Dabei wirft sie auch einen Blick auf die Rollenverteilung von Lehrenden, Lernenden und digitalen Werkzeugen in einer zunehmend durch künstliche Intelligenz geprägten digitalen Welt.

Gesellschaftliche Implikationen der Digitalisierung. Vortrag von Professorin Dr. Ilona Nord, Universität Würzburg, am 5. Oktober 2023, 9:00 Uhr. Im Mittelpunkt von Ilona Nords Vortrag steht der Einzug künstlicher Intelligenz in das alltägliche Leben samt den damit einhergehenden Veränderungen in allen gesellschaftlichen Sektoren, wie etwa Medizin, Recht, Kultur und Religionen, Bildung oder Wirtschaft. Die Frage, die sie beschäftigt, lautet deshalb: „Welche Zukunft hat die Gesellschaft, in der wir leben?“

Generation Z - Digital Natives, but not Digital Learners? - Chancen und Herausforderungen für die Unterrichtsarbeit. Vortrag von Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Universität Bamberg, am 5. Oktober 2023, 9:45 Uhr. Die Generation Z, also alle, die in der Zeit ungefähr zwischen 1997 bis 2012 zur Welt gekommen sind, ist mit digitalen Medien aufgewachsen, beherrscht diese aber im beruflichen Unterrichtsalltag nicht unbedingt professionell. Im Vortrag werden die Lernpräferenzen dieser Generation in den Blick genommen. Dabei werden Widersprüche, Herausforderungen und vor allem ihre Potentiale thematisiert, um darauf basierend aufzuzeigen, welche didaktischen und digitalen Gestaltungselemente vielversprechend in der Unterrichtsarbeit mit Angehörigen dieser Generation sind.

Podiumsdiskussion: Digitalisierte Welt und Bildung, 5. Oktober 2023, 14:30 Uhr. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind:

  • Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Professur für Wirtschaftspädagogik, Universität Bamberg
  • Prof. Dr. Hans Stefan Siller, Lehrstuhl für Mathematik V (Didaktik der Mathematik), Universität Würzburg
  • Prof. Dr. Ilona Nord, Lehrstuhl für Evangelische Theologie II, Schwerpunkt Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, Universität Würzburg
  • Roman Kruse, Staatliche Realschule Dettelbach, Informationstechnischer Berater digitale Bildung (iBdB) für Unterfranken
  • Michael Kühnert, Medienpädagogische Beratung für berufliche Schulen im Regierungsbezirk Unterfranken
  • Moderation: Jürgen Gläser (BR)

Mehr Informationen gibt es auf der Homepage der PSE

Von Gunnar Bartsch

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