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Bundesverdienstkreuz am Bande für Karl Südekum

10.07.2018

Der ehemalige Direktor der Würzburger Universitätsbibliothek hat das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Dr. Karl Südekum erhielt diese Auszeichnung am Donnerstag, 5. Juli, bei einer Feierstunde von Staatssekretär Gerhard Eck.

Karl Südekum, von 1998 bis 2016 Direktor der Universitätsbibliothek Würzburg, erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande. (Foto: M. Bosch)

Bei einer Feierstunde im Senatssaal der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck die Auszeichnung an Dr. Karl Südekum übergeben. Das vom Bundespräsidenten verliehene „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ soll die Schaffenskraft derjenigen Bürger auszeichnen, die sich über das „normale Maß hinaus um die Gesellschaft der Bundesrepublik  verdient gemacht haben“, sagte Eck in seiner Laudatio.

Der Geehrte bedankte sich im Anschluss bei Weggefährten, wie etwa seiner langjährigen Stellvertreterin an der Bibliothek, Kerstin Diesing, und natürlich seiner Familie. So gehe sein Engagement auch auf sein niedersächsisches Elternhaus zurück. Südekums Vater erhielt vor 30 Jahren ebenfalls  den Verdienstorden der Bundesrepublik. „Auch er hat sich besonders für den Nachwuchs in seinem Bereich engagiert“, sagte Südekum und ergänzte: „Ich danke dem Präsidenten und natürlich auch dem Anreger, der anonym bleiben möchte. Ich werde das Verdienstkreuz mit einem gewissen Stolz tragen.“

Karl Südekum war von 1998 bis 2016 Direktor der Universitätsbibliothek Würzburg. „Er hat die Einrichtung zu einem modernen Dienstleistungszentrum auf höchstem Niveau ausgebaut und damit geholfen, auch die Attraktivität des Universitätsstandorts ständig weiter zu steigern“, sagte Eck. Universitäts-Vizepräsident Phuoc Tran-Gia sagte: „Es ist mir eine große Freude, dass ihre persönlichen Verdienste auch um die Alma Julia in dieser Form gewürdigt werden.“

Großes Engagement für Aus- und Weiterbildung im Bibliothekswesen

Zudem hat Südekum sich laut Eck in vielfältiger Weise um das gesamte bayerische Bibliothekswesen verdient gemacht, vor allem im Bereich Nachwuchsförderung. Von 2001 bis 2010 hatte er etwa den Vorsitz der Kommission für Aus- und Fortbildung im "Bibliotheksverbund Bayern" inne.

Im Rahmen dieser Tätigkeit war Südekum unter anderem mitverantwortlich für die Reform der Ausbildung des gehobenen und des höheren Bibliotheksdienstes und für die Konzeption des Bachelor-Studiengangs "Bibliotheks- und Informationsmanagement" der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Hof.

„Ich denke, ich kann hier für die gesamte Bayerische Staatsregierung sprechen: Wir sind stolz, dass unser Staat durch solche Menschen gestützt und weiter nach vorne gebracht wird“, sagte Eck.

Auch Würzburgs Bürgermeister Adolf Bauer stellte das Engagement Südekums heraus. „Er war immer ein sehr sachkundiger Ansprechpartner. Aber viel wichtiger: Er war auch jederzeit gewillt, sein Wissen einzubringen und zu teilen und war dabei sehr hilfsbereit“, so Bauer.

Vorreiter in Sachen „Open Access“ und Digitalisierung

Neben vielen weiteren Aufgaben, etwa als ehrenamtlicher Prüfer, Gutachter und Berater, setzte sich Südekum laut Eck vor allem auf dem Gebiet des Urheberrechts ein. Auf Südekums Initiative hin wurde 2009 eine Stellungnahme zu "Open Access" erarbeitet und veröffentlicht.

„Dieses System erlaubt, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Artikel der Allgemeinheit frei über das Internet zur Verfügung stellen können“, sagte Eck. Mittlerweile wird diese Praxis zunehmend zum Standard in der Wissenschaft, die JMU spricht sich in ihrer „Open-Access-Policy“ ausdrücklich für diese Form des Publizierens aus.

Bei seinem Abschied aus dem Bibliotheksdienst im Jahr 2016 hatte Universitätspräsident Alfred Forchel Südekum bereits ebenfalls ein großes Lob ausgesprochen: „Sie haben diese Bibliothek hin zur Zeitenwende der Digitalisierung geführt.“

Vielen seiner ehrenamtlichen Aufgaben kommt Südekum auch nach seinem Ausscheiden aus dem Bibliotheksdienst weiter nach.

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Von Marco Bosch

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