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Challenge für mehr Nachhaltigkeit: Den Campus lebendiger machen

14.05.2024

Wie ein möglichst nachhaltiger Uni-Campus aussehen sollte? Seine Ideen hierzu konnte das wissenschaftsstützende Personal der Uni bei einer Nachhaltigkeits-Challenge einreichen. Vier Vorschläge wurden prämiert.

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Gruppenbild nach der Preisverleihung der Campus-Nachhaltigkeitschallenge. (Bild: Sandra Eckardt / Universität Würzburg)

„Die Jury der Campus-Nachhaltigkeits-Challenge hatte eine schwere Aufgabe“, so Anja Schlömerkemper, die als Vizepräsidentin der Universität Würzburg unter anderem für das Thema Nachhaltigkeit zuständig ist.

Zwölf Vorschläge waren eingegangen; sie reichten von einer Kultur der Wiederverwertung und des Reparierens über Maßnahmen für einen sicheren Campus bis hin zum schonenden Umgang mit den Menschen, die auf dem Campus tätig sind. Ideen gab es viele: Der Campus solle kommunikativer und gastlicher sein, Menschen und Tiere stärker zum Verweilen und sogar zum Naschen einladen, Schatten spenden, Insekten und Menschen gleichermaßen durch tausende Blüten mit Energie versorgen.

Vier Ideen erschienen der Jury am Ende besonders fokussiert und innovativ. Anja Schlömerkemper prämierte sie bei einer kleinen Feier am 8. Mai 2024 im Gebäude der Graduiertenschulen. Bei der Auswahl wurde Wert darauf gelegt, dass die Vorschläge die bestehenden Angebote des Lebendigen Campus, des CampusGartens oder der Gesunden Hochschule um ganz neue Ideen ergänzen. Die Preise wurden von einer Privatperson gestiftet, die anonym bleiben möchte.

Innenhof im Philosophiegebäude neu gestalten

Den ersten Preis erhielt ein Team um Manfred Seisenberger vom Institut für Kunstgeschichte. Die Gruppe hat sich zusammengefunden, um den bisher eher ungepflegten Innenhof von Bau 7 des Philosophiegebäudes sozial-ökologisch nachhaltig, kreativ und farbenfroh zu gestalten. Das Ziel ist, den Hof in einen Ort mit Aufenthaltsqualität für Menschen und Tiere zu verwandeln.

Der Umbau hat schon begonnen. Pflanzenwildwuchs wurde entfernt; nach und nach werden nun Sitzgelegenheiten und Tische installiert und für eine ansprechende Bepflanzung gesorgt. Den Preis, einen Gutschein über 200 Euro, will das Team für die Einweihungsparty einlösen.

Lernwäldchen pflanzen und Buswartehäuschen gestalten

Zwei Ideen teilen sich den zweiten Preis. Katrin Fernandez von der Universitätsbibliothek schlug vor, Lern- und Lesewäldchen auf dem Campus zu gestalten, gern auch mit Obstbäumen. Denn viele Studierende verbringen im Sommer ganze Tage lernend in der Bibliothek – schattige Lernorte im Freien, quasi als „Erweiterung“ der Bibliothek nach außen, wären hier eine willkommene Abwechslung.

Von Florian Evenbye aus dem Service Centre InterNational Transfer der Zentralverwaltung stammt ein Vorschlag, wie der Campus kommunikativer werden könnte: durch die Einrichtung neuartiger Wartehäuschen an den Bushaltestellen. Beide Vorschläge wurden mit Einkaufsgutscheinen über je 50 Euro für einen Kräutergarten bzw. eine Staudengärtnerei prämiert.

Sicherere Abstellplätze für Fahrräder schaffen

Der dritte Preis ging an Claudia Kilian von der Stabsstelle Arbeits-, Gesundheits-, Tier- und Umweltschutz der Zentralverwaltung für ihre Ideen zum Ausbau der Fahrradmobilität. Um mehr Menschen dazu zu bewegen, mit dem Fahrrad ans Hubland zu kommen, sollten dort bessere Abstellplätze entstehen, zum Beispiel überdachte oder auch abschließbare Stationen. Zusätzlich schlägt Claudia Kilian Wartungsautomaten vor, an denen die Radelnden Luft aufpumpen oder Ventile und Schläuche kaufen können. Für diese Idee bekam sie einen Einkaufsgutschein für eine Bäckerei über 25 Euro.

Alle Ideen werden weiterentwickelt

Anja Schlömerkemper kündigte an, dass nicht nur die prämierten, sondern alle Ideen der Challenge aufgegriffen und weiterentwickelt werden sollen: „Wir haben uns sehr über alle Einreichungen gefreut“, sagte sie bei der Preisverleihung. Die Jury bestand aus Mitgliedern der Universitätsleitung, des Nachhaltigkeitslabors WueLAB und dem für den Wettbewerb verantwortlichen REKLINEU-Teilprojekt 10.

Das Nachhaltigkeitslabor ist statusgruppenübergreifend offen für Ideen, praktische Vorschläge und Forschungsvorhaben rund um Nachhaltigkeit an der Universität und darüber hinaus.

Das REKLINEU-Teilprojekt 10 befasst sich mit der sozial-ökologischen Transformation des Campus; durchgeführt wird es von Professorin Michaela Fenske und Dr. Sandra Eckardt am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft. „Wir haben damit eine neue Form der Mitarbeit und Kommunikation in der Hochschulgestaltung erprobt“, so Michaela Fenske bei der Preisverleihung.

Wege zu klimaneutralen Hochschulen

Der Forschungsverbund REKLINEU („Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen“) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Er verfolgt das Ziel, eine Kultur der Nachhaltigkeit an den drei beteiligten Hochschulen (JMU, TH Würzburg-Schweinfurt, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) zu etablieren. Der Verbund rückt insbesondere die Bestandsaufnahme, Vermeidung, Reduktion und regionale Kompensation von Kohlenstoffdioxid-Emissionen in den Mittelpunkt.

Webseite REKLINEU-Forschungsverbund, Teilprojekt 10

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Von Robert Emmerich

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