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Childhood-Haus Würzburg nimmt Form an

03.09.2024

Bedeutender Schritt für den Kinderschutz: Das Childhood-Haus Würzburg soll Realität werden, eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Opfer oder Zeugen von sexualisierter und körperlicher Gewalt wurden.

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Die an der Konstituierung des Fördervereins „Projekt Childhood-Haus Würzburg“ beteiligten Personen. (Bild: Alina Menschick / Universitätsklinikum Würzburg)

Dank einer langjährigen Kooperation mit der World Childhood Foundation, gegründet von Königin Silvia von Schweden, ist es gelungen, ein breites regionales Bündnis zur Etablierung eines Childhood-Hauses in Würzburg zu mobilisieren. Am 30. Juli 2024 hat sich der Förderverein „Projekt Childhood-Haus Würzburg“ gegründet, um den Aufbau der neuen Einrichtung zu unterstützen.

Kernpunkt der Initiative ist die Schaffung einer gut strukturierten Anlaufstelle, die alle notwendigen interdisziplinären Professionen unter einem Dach vereint, um eine optimale Versorgung für Kinder und Jugendliche mit Missbrauchserfahrungen zu gewährleisten. Die Folgen eines Traumas zu mindern, Geschehenes strafrechtlich aufzuarbeiten und weitere Übergriffe zu verhindern, sind ebenfalls erklärte Ziele der Vereinsmitglieder.

Beteiligte Partner

Das Universitätsklinikum, die Julius-Maximilians-Universität, die Stadt Würzburg, die Landkreise Würzburg und Main-Spessart sowie die Organisationen pro familia Bezirksverband Unterfranken e.V., Wildwasser Würzburg e.V., Menschenskinder e.V. und die Flyeralarm Kids Foundation setzen sich künftig dafür ein, das Childhood-Haus langfristig zu sichern. Die Kooperation ist geprägt von einer intensiven Vernetzung der existierenden regionalen Beratungs- und Behandlungsangebote.

Diese Haltung spiegelt sich auch in der Vorstandschaft des gemeinnützigen Fördervereins wider. Åsa Petersson wurde zur ersten Vorsitzenden gewählt. Professor Christoph Härtel, Direktor der Kinderklinik am Uniklinikum, übernimmt den stellvertretenden Vorsitz. Weitere Vorstandsmitglieder sind Petra Müller-März von Wildwasser Würzburg e.V. sowie Professor Marcel Romanos, Direktor der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und psychosomatik.

Erste positive Effekte des Projekts sind bereits spürbar: Ein gemeinsamer Besuch im Childhood- Haus Heidelberg und die Gespräche mit den dortigen Fachkolleginnen und -kollegen haben wichtige Erkenntnisse gebracht.

Das Childhood-Haus-Konzept

Bisher droht von Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen die Gefahr, während eines Strafverfahrens mehrfach befragt zu werden – von der ersten polizeilichen Befragung über die medizinische Untersuchung bis hin zum Gerichtsverfahren. Das kann zu Retraumatisierungen führen. Die Räume im Childhood-Haus, geschultes Fachpersonal und kurze Wege zwischen den beteiligten Behörden schützen die Betroffenen vor Mehrfachbefragungen.

„Wir wollen einen Perspektivwechsel initiieren. Das betroffene Kind bzw. der/die betroffene Jugendliche steht im Mittelpunkt der Überlegungen und notwendigen Maßnahmen, um die Belastung zu verringern. Das bedeutet, dass im Childhood-Haus die Abklärung und insbesondere auch die strafrechtliche Aufarbeitung unter vorrangiger Berücksichtigung des Schutz-, Unterstützungs- und Hilfebedarfs des betroffenen Kindes/Jugendlichen erfolgt. Ich freue mich, dass nun in Würzburg der zweite bayerische Standort entsteht“, so Dr. Astrid Helling-Bakki, Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland.

Als Nächstes soll mit den Justizbehörden eine Kooperationsvereinbarung geschlossen werden, die die Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein Projekt Childhood-Haus Würzburg e.V., dem Amtsgericht Würzburg, dem Landgericht Würzburg und den Ermittlungsbehörden regelt.


Kontakt

Alina Menschick, Direktion Universitäts-Kinderklinik, Menschick_A@ukw.de, T +49 931 201-27832

Von Pressestelle Universitätsklinikum Würzburg

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