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Corona: Homeoffice im Blick der Sportwissenschaft

07.04.2020

Die Ausgangsbeschränkung in Deutschland macht Sport und Bewegung nur noch reduziert möglich. Sportwissenschaftler der Universität Würzburg entwickeln deshalb Programme für alle Altersgruppen, die für Abhilfe sorgen.

In Zeiten von Corona und Ausgangssperre wird das Training zuhause immer beliebter. Sportwissenschaftler der JMU arbeiten an den passenden Programmen.
In Zeiten von Corona und Ausgangssperre wird das Training zuhause immer beliebter. Sportwissenschaftler der JMU arbeiten an den passenden Programmen. (Bild: shironosov / iStock)

Deutschland steht still. Noch mindestens bis zum 19. April gelten im ganzen Land strikte Ausgangsbeschränkungen. Kinder müssen zu Hause bleiben, Erwachsene arbeiten im Homeoffice, Sportvereine haben ihre Angebote gestrichen. Der Stillstand betrifft deshalb nicht nur die Wirtschaft und das Sozialleben; er wirkt sich auch auf Bewegungsverhalten, Fitness, Gesundheit und damit auf den Körper aus. Aus diesem Grund hat der Lehrstuhl für Sportwissenschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) jetzt ein Projekt gestartet, mit dem er dem Corona-bedingten Bewegungsmangel gegensteuern will.

Ein Ausgleich für die Bewegungseinschränkung

„Wir evaluieren bestehende Bewegungsprogramme für die sogenannte Home-Fitness und entwickeln neue Konzepte, Module und Tools, die sich an der aktuellen Situation der gesellschaftlich bedingten Einschränkungen im Bewegungsbereich ausrichten“, sagt Professor Harald Lange, Leiter des Instituts für Sportwissenschaft an der Uni Würzburg. Dabei haben die Sportwissenschaftler die Besonderheiten der verschiedenen Situationen und Zielgruppen genau im Blick – vom Homeoffice bis zur betriebliche Gesundheitsförderung, von Kindern über Jugendliche und Erwachsene bis zu Senioren.

Bei Null müssen Lange und sein Team nicht anfangen. „Die Orientierung an den jeweiligen Adressaten und eine individualisierte Passgenauigkeit von Bewegungsprogrammen hat schon immer einen Schwerpunkt unserer Arbeit in Lehre und Forschung gebildet“, sagt Lange. Somit könnten die Wissenschaftler in dem jetzt gestarteten Projekt auf umfangreiche Vorarbeiten aus früheren Projekten zurückgreifen.

Maßgeschneiderte Bewegungsprogramme

So stehen beispielsweise Bewegungsprogramme zur Förderung von Gesundheit, Wohlbefinden, sozialem Zusammenhalt sowie zur Steigerung von Leistungsfähigkeit und Lebensqualität im Mittelpunkt des Bachelor-Studiengangs „Gesundheit und Bewegungspädagogik“. Seit 2011 wird dort an der Konzeption, Implementierung und Evaluation bewegungspädagogischer Konzepte und Programme gearbeitet. Darüber hinaus testen, zertifizieren und beraten Lange und seine Mitarbeiter seit 2015 Firmen, Produkte und Dienstleistungen im Gesundheits- und Bewegungsbereich. Inzwischen verfügen sie in der Sportindustrie über ein Netzwerk mit mehr als 100 Unternehmen, von denen einige bereits ihre Teilnahme an dem neuen Projekt zugesagt haben.

Basierend auf den bereits getesteten Produkten will Lange gemeinsam mit seinen Studierenden maßgeschneiderte Bewegungsprogramme entwickeln sowie bereits vorhandene Ideen, Konzepte und Übungskataloge ausbauen. „Nur so wird es uns gelingen, angesichts der massiven Einschränkungen gesundheitsförderliche Maßnahmen und Bewegungsangebote zu etablieren, die nachhaltig wirken“, sagt der Sportwissenschaftler. Gefragt seien jetzt Konzepte, die Spaß machen und deshalb auch langfristig wirken.

Weitere Projektteilnehmer gesucht

Unternehmen, die innovative Produkte im Bewegungs- und Gesundheitsbereich auf den Markt bringen, bisher aber noch nicht mit den Würzburger Sportwissenschaftlern zusammengearbeitet haben, sind zur Teilnahme an dem Projekt aufgerufen. Ihnen verspricht Lange: „Die Ergebnisse werden in konkrete Handreichungen, Podcasts und Videoclips überführt, so dass alle Zielgruppen unmittelbar von unserer bewegungspädagogischen Arbeit profitieren können“.

Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier

Kontakt

Prof. Dr. Harald Lange, Lehrstuhl für Sportwissenschaft der Universität Würzburg
T: 0151 10 38 81 04, E-Mail: harald.lange@uni-wuerzburg.de

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