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Das Herz, ein Salzspeicher!

30.04.2019

Der Würzburger Mediziner Dr. Martin Christa erforscht den Salzgehalt im Herzmuskel. Für seine Arbeit hat er jetzt den mit 10.000 Euro dotierten Orlovic-Nachwuchspreis erhalten.

Martin Christa ist Assistenzarzt am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg.
Martin Christa ist Assistenzarzt am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg. (Bild: DZHI)

Die Nachricht ist nicht neu: Zuviel Salz tut dem Herzen nicht gut. Viele Studien belegen, dass sich mit dem Salzkonsum das Risiko für eine Herzschwäche erhöht. Der angehende Kardiologe Dr. Martin Christa aus dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg hat nun den Natriumgehalt im Herzmuskelgewebe mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) gemessen.

Seine Auswertungen vom Herzen als Natriumspeicher und der Etablierung der nicht-invasiven Natrium-Bestimmung im Herzmuskelgewebe wurden in der Fachzeitschrift European Heart Journal Cardiovascular Imaging publiziert und jetzt beim DGK-Kongress in Mannheim mit dem Orlovic-Nachwuchspreis prämiert. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro hilft Christa bei der weiteren Erforschung des kardialen Salzspeichers an Mausmodellen.

Der Herzmuskel speichert Natrium

„Wir konnten erstmals mittels Natrium-MRT nachweisen, dass das Herzmuskelgewebe auch eine Funktion als Natriumspeicher wahrnimmt“, erklärt Martin Christa, Assistenzarzt am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg. Viele weitere Fragen seien allerdings noch ungeklärt, wie etwa: Wo genau wird das Natrium im Herzen gespeichert? Wie wird es gespeichert? Was macht es mit dem Herzmuskelgewebe? „Um diese weiteren Fragen zu den Mechanismen zu beantworten, kommt uns die Auszeichnung mit dem Orlovic-Nachwuchsfonds natürlich sehr gelegen“, freut sich Christa.

Der Orlovic-Nachwuchsfonds „Innovative Kardiologie “ in Höhe von 10.000 Euro wird von der Dr. Marija Orlovic-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Herzinsuffizienz der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK)“ vergeben. Mit ihrem Programm möchte die Stiftung junge promovierte Wissenschaftler beim Auf- und Ausbau einer eigenen Arbeitsgruppe unterstützen.

Therapie senkt den Natriumspiegel

Bereits mit in Christas Team ist Dr. Andreas Max Weng aus der Abteilung für Experimentelle Radiologie am UKW. In ihren bisherigen Untersuchungen haben Christa und Weng mit Patienten gearbeitet, die unter einem Hyperaldosteronismus leiden, dem sogenannten Conn-Syndrom. Bei dieser Erkrankung der Nebenniere wird zu viel Aldosteron produziert, das wiederum den Blutdruck regelt. „Die Patienten haben in der Regel eine ausgeprägte linksventrikuläre Hypertrophie und eine erhöhte Natriumretention“, sagt Christa.

Die Mediziner konnten bei diesen Patienten mittels MRT-Aufnahmen nachweisen, dass der Natriumgehalt im Vergleich zu gesunden Probanden nicht nur in Haut und Skelettmuskel erhöht war, sondern auch im Herzen. Sechs Monate nach gezielter Therapie des Conn-Syndroms waren die Natriumwerte im Herzmuskelgewebe jedoch wieder im Normbereich. Der Natriumgehalt ist also beeinflussbar.

„Increased myocardial sodium signal intensity in Conn’s syndrome detected by 23Na magnetic resonance imaging.” 2019 Mar 1;20(3):263-270. doi: 10.1093/ehjci/jey134.

Pressemitteilung des DZHI

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