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Die Tücken des Berufungsverfahrens

27.10.2020

Unbewusste Vorurteile hat jeder. Doch wie kann man sie erkennen und abbauen? Damit beschäftigt sich das Büro der Frauenbeauftragten der Uni – diesmal mit einem eher unkonventionellem Medium.

Das neue Comic-Heft der Gender Equality Academy beschäftigt sich mit Unconscious Bias - unterbewusste Vorturteile.
Das neue Comic-Heft der Gender Equality Academy beschäftigt sich mit Unconscious Bias - unterbewussten Vorurteilen. (Bild: Uni Würzburg)

Haben auch Sie heute schon eine Entscheidung aufgrund von „Unconscious Bias“ getroffen? Unconscious Bias beschreibt unbewusste Vorurteile und Schubladen, die unser aller Denken und Handeln oftmals unbemerkt beeinflussen. Die Gender Equality Academy der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg will im Rahmen des Professorinnenprogramms III auf dieses Thema aufmerksam machen. Dafür hat man sich bewusst für ein eher unkonventionelles Informationsangebot an der Uni entschieden – ein Comic-Heft.

Mit „Alice im Uniland – Das Berufungsverfahren“ will die Gender Equality Academy auf ein besonders zentrales Gleichstellungsthema an deutschen Hochschulen aufmerksam machen. „Unterbewusste Denkmuster und Vorurteile beeinflussen uns alle tagtäglich, auch im in akademischen Personalentscheidungen“, erklärt Marie-Christine Dabauvalle, bis September Universitätsfrauenbeauftragte und damals Verantwortliche für das Heft. Den Comic gibt es für alle Interessenten der JMU kostenfrei im Büro der Universitätsfrauenbeauftragten. Externe Interessenten können den Comic gegen einen Unkostenbeitrag erwerben.

Es gibt auch dumme Fragen

„Schulpflichtige Kinder? Wie machen Sie es mit Ihrer Familie?“; „Ihre Drittmittel, wer hat die wirklich eingeworben?“; „Die Publikationen auf Ihrer Liste, wer hat die geschrieben, Sie oder Ihr Chef?“; „Haben Sie wirklich vor, mit der ganzen Familie umzuziehen?“ Alice hat beim Berufungsverfahren die ein oder andere dumme Frage zu meistern. Wie ihr das gelingt und wie Männer und Frauen ihre unbewusste Voreingenommenheit erkennen können, zeigt der Comic anschaulich und mit viel Humor.

Gezeichnet wurde das Heft von Comicprofi Jörg Peter, die Story ist eine Gemeinschaftsleistung von ihm und dem Team der Gender Equality Academy. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, an der Geschichte von Alice zu arbeiten – auch, wenn wir teilweise unschöne Erlebnisse und Erfahrungen, sammeln und einarbeiten mussten, berichtet von Frauen und Männern aus dem wissenschaftlichen Umfeld“, so Dabauvalle.

Jeder kann unbewusst Voreingenommen sein

Im Rahmen des Professorinnenprogramms III hatte sich die JMU verpflichtet, Maßnahmen im Bereich Gendersensibilisierung durchzuführen. Unter anderem gibt es hierfür Trainings und Vorträge.

Das Team der neuen Frauenbeauftragten um Professorin Laura Maria Schreiber hofft nun ebenfalls auf viel Unterstützung für Alice: „Es ist ein ungewöhnliches Medium, aber die Botschaft ist klar: Jeder von uns – Mann oder Frau – kann ganz unbewusst voreingenommen sein. Wir wollen darüber aufklären, ein Bewusstsein dafür schaffen und damit für mehr Fairness und eine bessere Akzeptanz von Frauen an der Universität sorgen“, erklärt Schreiber.

Kontakt

Dr. Isabel Fraas, Gender Equality Academy im Büro der Universitätsfrauenbeauftragten, Universität Würzburg, T +49 931 – 31 89429, isabel.fraas@uni-wuerzburg.de

Von Kristian Lozina

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