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Die vielen Facetten der Sklaverei

24.10.2017

„Gefangen, geknechtet, verkauft: Sklaverei in Gesellschaften des Altertums“: Unter dieser Überschrift steht die Ringvorlesung des Würzburger Altertumswissenschaftlichen Zentrums. Sie startet am 30. Oktober.

Römische Sklaven auf einem syrischen Marmorrelief. Aus der Sammlung des Ashmolean Museums, Oxford, England. (Foto: Jun/Flickr. CC BY-SA 2.0)

Sklaverei in ihren verschiedenen Erscheinungsformen ist ein in allen Epochen der Menschheitsgeschichte wiederkehrendes Phänomen. Menschen verlieren ihre persönliche Freiheit, werden als Eigentum behandelt; nicht nur ihre Arbeitskraft, auch ihre Person steht im Dienst des Besitzers. Seit dem 18. Jahrhundert wurde Sklaverei zunehmend abgeschafft, und Rechtsstandards, die Sklaverei als illegal brandmarken, haben sich nahezu weltweit durchgesetzt.

Zugleich sind die modernen Formen der Sklaverei, des Menschenhandels und unfreier Arbeitsverhältnisse so vielfältig, dass sie ständig unsere Aufmerksamkeit fordern – sei es die „Rechtsnormen“ des sogenannten „Islamischen Staats“, die Arbeitsverhältnisse auf den Baustellen der Fußball-WM 2022 oder das Geschäft von Menschenhändlern und Schleppern weltweit.

Sklaverei kennt viele verschiedene Formen

Die Versklavung von Menschen heute blickt auf eine lange Geschichte menschlicher Unfreiheit und menschlichen Leids zurück, die Gegenstand sozial- und rechtsgeschichtlicher Forschungen in zahlreichen Fächern ist. Schon in den Gesellschaften des Altertums lassen sich unterschiedlichste Formen der Sklaverei und unfreier Arbeitsverhältnisse beobachten, von versklavten Kriegsgefangenen über Schuldknechtschaft bis hin zu als Sklaven geborenen Menschen, von der geschundenen Kreatur in Bergwerken bis hin zum städtischen Sklaven in herausgehobener Position.

Die sechs Vorträge der Ringvorlesung „Gefangen, geknechtet, verkauft: Sklaverei in Gesellschaften des Altertums“ behandeln ein weites Spektrum an Epochen und Regionen des Altertums. Sie richten sich an Studierende, Wissenschaftler, aber vor allem auch an ein breiteres Publikum.

Zeit und Ort

Die Vorträge finden jeweils montags um 18.15 Uhr im Toscanasaal im Südflügel der Würzburger Residenz statt. Der Eintritt ist frei.

  • 30. Oktober 2017: Blackface und Palliata - Über Sinn und Unsinn einer modischen Analogie (Dr. Ferdinand Stürner)
  • 13. November 2017: Sklaverei und Schuldknechtschaft in Babylonien (Dr. Reinhard Pirngruber)
  • 27. November 2017: Von Henkern und Kassenwarten. Zur Rolle und Funktion der öffentlichen Sklaven in den Städten des römischen Reiches (PD Dr. Alexander Weiß)
  • 11. Dezember 2017: „Ich werde dir gegenüber nie mehr frei sein können“ – Knechtschaft und Sklaverei im alten Ägypten (Prof. Dr. Günter Vittmann)
  • 15. Januar 2018: Sklaverei in Nepal: von der Fronarbeit bis zu den Wanderarbeitern in der Golfregion (Prof. Dr. Axel Michaels)
  • 29. Januar 2018: Sklaverei in prähistorischer Zeit? (Prof. Dr. Heidi Peter-Röcher)

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