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Diversitätsmanagement studieren

27.04.2021

Der Masterstudiengang „Diversitätsmanagement“ an der Universität Würzburg lehrt den Umgang mit Vielfalt und besticht selbst durch Vielfalt: Er steht Menschen aus unterschiedlichsten Studienrichtungen offen.

Diversity matters: Das steht als Motto auf der Webseite des Würzburger Masterstudiengangs zum Diversitätsmanagement.
Diversity matters: Das steht als Motto auf der Webseite des Würzburger Masterstudiengangs zum Diversitätsmanagement. (Bild: privat)

Worum es im Diversitätsmanagement geht? Vereinfacht gesagt: In Unternehmen oder Organisationen dafür zu sorgen, dass die Menschen, die dort in all ihrer Vielfalt und all ihren unterschiedlichen Lebensweisen zusammenkommen, gleichermaßen wertgeschätzt, gefördert und nicht diskriminiert werden.

Auf dem Arbeitsmarkt gewinnen Qualifikationen im Diversitätsmanagement zunehmend an Bedeutung. Der Masterstudiengang „Diversitätsmanagement, Religion und Bildung“ an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg trägt dieser Entwicklung Rechnung. Er vermittelt Leitungs-, Kommunikations- und Organisationskompetenzen im Hinblick auf die Förderung von Diversität und Inklusion in Unternehmen sowie in öffentlichen, karitativen und kirchlichen Einrichtungen.

Kompetenz für alle Diskriminierungsfelder

Der Studiengang vermittelt die Fähigkeiten, um auf unterschiedlichen Diskriminierungsfeldern kompetent handeln zu können – Alter, Armut, Behinderung, ethnische Kultur, Gender inklusive sexuelle Orientierung, Gesundheit und Religiosität.

Zielgruppe sind Studierende, die gemeinwohlorientiertes Wirtschaften für wichtig halten. Sie werden mit allen Diskriminierungsfeldern vertraut gemacht. Die Lehrveranstaltungen über Management-Themen laufen in Kooperation mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der JMU. Input bekommen die Studierenden auch von Lehrpersonen aus der Berufspraxis: So erfahren sie, mit welchen Strategien Unternehmen versuchen, verschiedene Diskriminierungsfaktoren zu beseitigen.

Studentin ist positiv überrascht

Clara Kahl gehört zu den Ersten, die den im Winter 2020/21 gestarteten Master studieren. Sie ist positiv überrascht von den hohen Praxisanteilen des Studiengangs: „Im Modul ‚Evaluation Diversitätskonzepte‘ war es im ersten Semester möglich, ein Praktikum zu absolvieren. Wer aufgrund der Corona-Pandemie keines fand, konnte ein Diversitätsprofil seiner Stadt oder Gemeinde erstellen.“

Praxisorientiert sind auch die Seminare. „Häufig geht es darum, wie die Lehrinhalte später im Berufsalltag zur Geltung kommen“, erzählt die Studentin. Wichtig im Diversitätsmanagement sei es beispielsweise, Situationen schnell zu erfassen, spontan darauf zu reagieren, Inhalte souverän wiederzugeben und weiterzuvermitteln. Daher sei das freie Vortragen ein zentrales Element der Seminare. „Und im zweiten Semester wirken wir im Rahmen der Vorlesung zum Professionellen Projektmanagement an der Realisierung echter Projekte mit.“

Clara Kahls Fazit: „Für mich bietet der Studiengang genau das, was ich mir erhofft habe. Nach dem Bachelorstudium in Soziologie an der Universität Potsdam habe ich das Gefühl, mit diesem Master den richtigen nächsten Schritt gegangen zu sein.“

Informationen zur Bewerbung

Der Einstieg in das vier Semester dauernde Studium ist immer zum Wintersemester möglich. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli. Der Master steht Menschen offen, die einen Bachelor-Abschluss in unterschiedlichsten Studiengängen vorweisen können – von Theologie und Pädagogik über Politik, Philosophie und Kulturwissenschaft bis hin zu Wirtschaft.

Das ergibt eine hohe Diversität unter den Studierenden, und die ist auch erwünscht: „Je diverser die Studierenden sind, umso besser können sie gegenseitig ihre Perspektiven erweitern“, sagt Ruth Kunzmann. Sie organisiert den Master gemeinsam mit Studiengangsleiter Dr. Michael Bauer.

Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gefällt die Offenheit des Studiengangs: Sie hat das im November 2020 im Artikel „Die Qual der Master-Wahl“ positiv hervorgehoben.

Wer die Bewerbungsvoraussetzungen erfüllt, wird zu einem Aufnahmetest eingeladen. Dieser findet im August/September statt. Er soll der Universität Aufschluss darüber verschaffen, welches wissenschaftliche Grundverständnis die Studieninteressierten mitbringen. Inhalte werden nicht abgefragt.

Gefordert ist außerdem ein mindestens sechswöchiges Praktikum in einem Tätigkeitsfeld mit den Differenzkriterien Alter, Armut, Behinderung, Ethnie/Kultur, Gender, Gesundheit oder Religion. Das Praktikum kann vor dem Studium geleistet werden oder im Lauf des ersten oder zweiten Semesters.

Weitere Details zum Studium und zur Bewerbung stehen auf der Webseite des Studiengangs.

Von Robert Emmerich

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