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Drei Minuten Neurobiologie

07.03.2023

Im Wettbewerb „3 Minute Thesis“ (3MT) stellen Promovierende ihre Doktorarbeit im Kurzformat vor. An der Universität Würzburg tat das Bita Massih aus der Klinischen Neurobiologie besonders erfolgreich.

Bita Massih ist mit ihrem Beitrag nun für das europäische Finale in Köln nominiert. Mit ihr im Bild sind Stephan Schröder-Köhne (li.) und Matthias Bode, Vizepräsident für Innovation und Wissenstransfer an der JMU.
Bita Massih ist mit ihrem Beitrag nun für das europäische Finale in Köln nominiert. Mit ihr im Bild sind Stephan Schröder-Köhne (li.) und Matthias Bode, Vizepräsident für Innovation und Wissenstransfer an der JMU. (Bild: Theresa König / Uni Würzburg)

„Es gehört zu den Kernkompetenzen von Forschenden, ihre Arbeit auch Nicht-Spezialisten und der Öffentlichkeit in kompakter Form erklären zu können“, sagt Stephan Schröder-Köhne. An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) leitet er das Büro der Graduiertenschulen und organisiert den lokalen 3MT-Entscheid.

Nach Corona-bedingter Pause fand dieser am 24. Februar 2023 wieder im Gebäude der Graduiertenschulen am Campus Hubland Nord statt.

Siegerin forscht zu humanen Zellkulturen

Motoneuronen sind die Nervenzellen, die die Kommunikation zwischen Gehirn und Rückenmark und der Muskulatur im Körper bewerkstelligen. Ohne Motoneurone kein Gehen, kein Stehen und auch kein Atmen. In ihrer Doktorarbeit entwickelte Bita Massih ein Zellkulturmodell, bei dem sie menschliche  Stammzellen in einer Zellkulturschale dazu brachte, sowohl Motoneuronen als auch Muskelgewebe auszubilden, und zwar so – und das ist das entscheidende – dass diese Zellen funktionale Verbindungen miteinander eingingen.

Solche Systeme aus menschlichen Zellen sind notwendig, wenn man Erkrankungen von Motoneuronen besser verstehen möchte. Eine solche Krankheit ist Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Bita Massih gelang es, Motoneuronen von ALS-Patienten zu kultivieren. In Zukunft sollen solche Systeme auch als Testsystem zur Erforschung neuer Medikamente dienen.

Fünf von sechs Beiträgen aus den Lebenswissenschaften

Neben Bita Massih nahmen noch fünf weitere Doktorandinnen teil. Die Tatsache, dass fünf der sechs Beiträge aus den Lebenswissenschaften kamen, spiegle den Trend aller teilnehmenden Universitäten wider, so Schröder-Köhne. Andere Forschungsbereiche seien aber herzlich eingeladen, sich ebenfalls zu beteiligen.

Er betont außerdem, dass sich das Angebot nicht auf die Graduiertenschulen beschränke, sondern die Teilnahme allen Promovierenden der JMU offenstehe.

Die Teilnehmerinnen

Bita Massih, Klinische Neurobiologie: “Move on: A human neuro-muscular co-culture”

Sanjana Matthew-Schmitt, TERM: Can the blood-brain barrier be replicated in-vitro?“

Pia van gen Hassend, RVZ; Struktur und Funktion von Proteinen: “What does a protein look like? - Meet Armc8β!“

Paula Weber, Exp. Physik II: What does a magnet look like on the surface?”

Yuanjie Wei, HIRI: “The hidden hand: How host factor promotes viral synthesis”

Paula Castañeda, Biozentrum; Zell- und Entwicklungsbiologie: “Mind your cap!”

Zum Wettbewerb 3MT

Universitäten in 85 Ländern weltweit beteiligen sich jährlich am Wettbewerb „3 Minute Thesis” (3MT). An der Uni Würzburg läuft 3MT dabei im Rahmen eines europäischen Wettbewerbs, der von der Coimbra-Gruppe organisiert wird – dahinter steht ein Netzwerk aus 41 Universitäten, dem auch die JMU angehört.

Der Beitrag der Siegerin ist nun für das europäische Finale von 3MT an der Universität Köln nominiert. Die Auswahl der drei Finalbeiträge liegt in den Händen der Coimbra-Gruppe.

Kontakt

Dr. Stephan Schröder-Köhne, University of Würzburg Graduate School, Tel: +49 (0)931/31-86068, E-Mail: schroeder-koehne@uni-wuerzburg.de

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Von Lutz Ziegler

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