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Durch Kreativität zu digitalen Skills

23.07.2019

Masterstudierende der Universitäten Würzburg und Magdeburg haben sich in einem interuniversitären Lehr- und Forschungsprojekt getroffen. Ein Studierendenteam hat einen Spiel-Prototyp zur Tabellenkalkulation entwickelt.

Masterstudierende der Universitäten Würzburg und Magdeburg haben den Spiel-Prototyp „Excellenz – das Excel Game“ entwickelt.
Masterstudierende der Universitäten Würzburg und Magdeburg haben den Spiel-Prototyp „Excellenz – das Excel Game“ entwickelt. (Bild: Annette Popp / Universität Würzburg)

Im April 2019 haben sich 35 Masterstudierende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) beim Auftakttreffen ihres Seminars „Digitale Grenzen überwinden“ kennengelernt. Zusammengekommen sind sie aus den Masterstudiengängen Bildungswissenschaft, Medienbildung und Informatik, um sich mit Fragen der gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen des Digitalen theoretisch und praktisch auseinanderzusetzen. Bereits drei Monate später haben sie bei einer studentischen Tagung in Würzburg viele praktische und kreative Antworten präsentiert.

Excellenz – das Excel Game

Ein Team mit zwei Würzburger und vier Magdeburger Studierenden hat sich beispielsweise zur Aufgabe gemacht, die Forschung zu den Themen „Serious Games“ und „Game Based Learning“ aufzubereiten und als Ausgangspunkt zu nutzen, um ein (Lern-)Spiel in und um Excel zu entwickeln. „Wir machen die Grundfunktionen von Tabellenkalkulationsprogrammen für junge Menschen von 18 bis 30 Jahren spielerisch erlernbar. Wir möchten viel Game-Spaß mit einer digitalen Excel-Lernwelt verbinden, die in Schule, Beruf und Alltag nicht mehr wegzudenken ist.“

Ein sportliches Ziel: In nur zwei Monaten wollten Timo, Jenni, Lydia, Philipp, Wiebke und Julia ihren eigenen Prototyp entwickeln. „Excellenz – das Excel Game“ sollte eine spannende Story bieten mit der Möglichkeit, das Tabellenkalkulationsprogramm Excel nebenbei zu entdecken und auszuprobieren.

Im Team Grenzen überwinden

„An manchen Tagen sind wir einfach an unsere Grenzen gestoßen“, berichtet das Team von seinem Projekt. Es galt die Aufgaben im Team sinnvoll zu verteilen und zu managen: Webseiten programmieren, eine Story schreiben, Minispiel mit Rätseln entwickeln, Musik einspielen oder Grafiken erstellen. Und alles sollte natürlich auch mobil auf dem Smartphone nutzbar sein.

„Unser Projekt wurde sehr dynamisch, eine Meilensteinplanung war schwer möglich“, berichten die Studierenden bei der Präsentation ihres Prototyps. „Wir haben Projektmanagement live erprobt. Genau dies benötige ich später ja auch im Beruf oder wenn ich in der Forschung standortübergreifend tätig sein will“, sagt ein Teilnehmer.

Und immer wieder hieß es auch in der Kommunikation Grenzen zu überwinden: Kurzfristig und zu allen erdenklichen Tageszeiten hat sich das Team über WhatsApp ausgetauscht, Material in Open WueCampus online gestellt und das Projekt über Meistertask dokumentiert. Regelmäßig haben sich die Würzburger und Magdeburger per Skype verabredet oder Telefonkonferenzen abgehalten. Als besten Kommunikationsweg empfanden die Teammitglieder einstimmig die persönlichen Treffen in Würzburg und Magdeburg. „Projektorientiertes und interdisziplinäres Arbeiten kann unheimlich spannend sein!“, so das Fazit.

Praktische Erfahrungen für den Beruf ermöglichen

Auch für die beiden Dozenten des Seminars – Dr. Florian Krückel vom Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft an der JMU und Dan Verständig, Juniorprofessor für Erziehungswissenschaft an der OVGU – hat sich der hohe Aufwand des Lehrprojektes sehr gelohnt. „Mit unserem Lehrprojekt möchten wir den Studierenden praktische, berufsvorbereitende Erfahrungen ermöglichen und Problemstellungen des Digitalen in die schulische und außerschulische Bildung tragen. Daher haben wir ein interdisziplinäres Lehrformat entwickelt, das uns sonst nur von Fachtagungen bekannt ist“, sagt Florian Krückel. „Mit unserem Lehrforschungsprojekt wollen wir eine Lücke schließen, denn im Arbeitsalltag haben Lehrkräfte und pädagogisches Personal oftmals zu wenig Zeit, sich ausufernd mit technischen Fragen zu beschäftigen, worunter die pädagogische Arbeit leidet“, fügt Dan Verständig hinzu.

Beide Dozenten sind überzeugt, dass die Seminarteilnehmenden erste wichtige Einblicke in Forschung, Lehre und Berufswelt rund um das Thema Digitalisierung gewinnen konnten: „Nach einer abschließenden Evaluation soll das Projekt zukünftig als Pilot für eine weitere Zusammenarbeit dienen und dauerhaft zu einem geeigneten Format in der medienpädagogischen Lehre und Forschung werden.“

Kontakt

Dr. Florian Krückel, Akademischer Rat am Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft an der Universität Würzburg, T: +49 931 31-88817, florian.krueckel@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Dan Verständig, Juniorprofessur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildung in der digitalen Welt an der Universität Magdeburg, T: +49 391 67 56111, dan.verstaendig@ovgu.de

Von Annette Popp

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