Eberhard Sinner ist Ehrensenator
14.05.2019Der langjährige bayerische Staatsminister Eberhard Sinner wurde beim Stiftungsfest 2019 der Universität Würzburg mit der Ehrensenatorwürde ausgezeichnet.
Eberhard Sinner wurde am 20. November 1944 in Würzburg geboren und wuchs im Spessart auf. Er studierte Forstwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und schloss 1968 sein Studium als Diplom-Forstwirt ab.
In den Jahren 1970 bis 1974 arbeitete er im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als persönlicher Referent und später Büroleiter des Landwirtschaftsministers Dr. Hans Eisenmann. Von 1974 bis 1978 war Eberhard Sinner in der Bayerischen Landesvertretung in Bonn tätig, wo er intensive Europa-Kontakte aufbaute. Nachdem er von 1978 bis 1986 die Leitung des Forstamts Gemünden im Spessart innehatte, wurde er 1986 in den Bayerischen Landtag gewählt.
Von 2001 bis 2003 war er zunächst Bayerischer Staatsminister für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz, im Anschluss bis 2008 Bayerischer Staatsminister für Europa und regionale Beziehungen. Ab 2005 leitete er zudem die Bayerische Staatskanzlei. Er fungierte unter anderem von 2009 bis 2013 als medienpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, als Mitglied im Rundfunkrat und Vorsitzender des Grundsatzausschusses im Rundfunkrat.
2013 kandidierte er nach 27 Jahren aktiver politischer Arbeit nicht mehr für den Landtag. Für seine großen Verdienste erhielt Eberhard Sinner zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den Bayerischen Verdienstorden, 2006 die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold sowie 2009 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Ehrenamtlich engagiert jenseits der Politik
Auch außerhalb seiner politischen Karriere ist Eberhard Sinner ehrenamtlich sehr engagiert, zum Beispiel für den Medienclub München, das Ost-West-Wirtschafts-Forum (OWWF) Bayern und das Rote Kreuz im Landkreis Main-Spessart. „Aus Barrieren Brücken bauen“ ist das Motto des OWWF.
Das größte Projekt der Vereinsgeschichte ist die Friedenskapelle Rossoschka auf dem Schlachtfeld von Stalingrad, die am 7. September 2016 als „Europäisches Haus“ und Symbol für eine gemeinsame deutsch-russische Erinnerungskultur eingeweiht wurde. Mit großem Einsatz fördert er als Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes Netzwerke für Selbsthilfegruppen und setzt sich zudem für die Erweiterung der sozialen Angebote und ein leistungsfähiges Rettungswesen ein.
Großes Engagement für Universität und Wissenschaft
Der Ausbau des Wissenschaftsstandorts Bayern und hier insbesondere von Würzburg war Eberhard Sinner ein besonderes Anliegen. So hat er sich in seiner Amtszeit beispielsweise sehr um die Ansiedlung außeruniversitärer Forschungsinstitute verdient gemacht.
Vor dem Abzug der US-Armee im Herbst 2008 aus den Leighton Barracks am Hubland setzte er sich mit größtem persönlichem Engagement an dem von ihm und Dr. Thomas Goppel geleiteten „Runden Tisch“ mit klaren Worten für die geplante Erweiterung des Universitäts-Campus auf dem ehemaligen Kasernengelände ein. In einem gemeinsamen Kraftakt von Landtagsabgeordneten der Region, Regierung von Unterfranken, Stadt und Baubehörden zusammen mit dem Freistaat und der Universität hat Eberhard Sinner ganz entscheidend dazu beigetragen, die Bau- und Expansionsvorhaben der Universität zu ermöglichen, sie umzusetzen und damit die Zukunftsfähigkeit der JMU nachhaltig zu stärken.
Eberhard Sinners außergewöhnlichem Engagement und persönlichem Einsatz ist es damit ganz maßgeblich zu verdanken, dass der Freistaat Bayern für die Julius-Maximilians-Universität den Campus Hubland Nord erworben hat, der seit seiner Eröffnung im April 2011 erfolgreich und mit großer Außenwirkung genutzt und kontinuierlich weiter ausgebaut wird.
In Anerkennung seiner großen Verdienste um die Julius-Maximilians-Universität und den Wissenschaftsstandort Würzburg ernannte die JMU auf ihrem Stiftungsfest am 13. Mai 2019 Eberhard Sinner zu ihrem Ehrensenator.