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Ehrendoktorwürde für Dirk Heinz

15.11.2022

Die Medizinische Fakultät hat Professor Dirk Heinz die Ehrendoktorwürde verliehen – für seine herausragenden Leistungen in Strukturbiologie und Infektionsforschung und für seinen Einsatz für das deutsche Wissenschaftssystem.

Dirk Heinz (Mitte) bei seiner Ehrenpromotion. Links Würzburgs Universitätspräsident Paul Pauli, rechts Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät.
Dirk Heinz (Mitte) bei seiner Ehrenpromotion. Links Würzburgs Universitätspräsident Paul Pauli, rechts Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät. (Bild: Angie Wolf / Universitätsklinikum Würzburg)

Das 2017 in Würzburg gegründete Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) verfolgt einen innovativen Ansatz: Es verknüpft die Forschung an Ribonukleinsäuren (RNA) mit der Infektionsbiologie. Das HIRI ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Es befindet sich auf dem Würzburger Medizincampus.

Einer der maßgeblichen Initiatoren für die Gründung des HIRI war Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI und Professor für Molekulare Strukturbiologie an der Technischen Universität Braunschweig. Jetzt wurde der Forscher in Würzburg geehrt: Die Medizinische Fakultät der JMU zeichnete ihn am 7. November 2022 bei ihrem „Dies academicus“ mit der Ehrendoktorwürde aus.

Damit würdigt die Fakultät seine herausragenden Forschungsleistungen in der Struktur- und der Infektionsbiologie ebenso wie sein Engagement für das Wissenschaftssystem. Konsequent habe Dirk Heinz über die Jahre den Auf- und Ausbau von Partnerschaften zwischen dem HZI und universitären Standorten vorangetrieben, sagte HIRI-Direktor Professor Jörg Vogel in der Laudatio. Dabei habe er stets Fachwissen in besonders dynamischen und zukunftsträchtigen Bereichen der Infektionsforschung gebündelt.

Werdegang von Professor Heinz

Dirk Heinz studierte von 1980 bis 1986 Chemie und Biochemie an der Universität Freiburg. In seiner Doktorarbeit an der Universität Basel spezialisierte er sich auf das seinerzeit neue Gebiet der Strukturbiologie. Bei einem Forschungsaufenthalt als Postdoc an der University of Oregon (USA) beschäftigte er sich mit grundlegenden Fragen der Proteinfaltung.

1993 kehrte er als wissenschaftlicher Assistent nach Freiburg zurück, wo er sich 1998 im Fach Biochemie habilitierte. In dieser Zeit klärte er erstmals die Struktur einer bakteriellen Phospholipase auf. Damit legte er den Grundstein für seine weiteren Arbeiten, bei denen ihm eine eindrucksvolle Verbindung von Strukturbiologie und Infektionsforschung gelang.

1998 wechselte Dirk Heinz nach Braunschweig. Dort war er zunächst Nachwuchsgruppenleiter, später dann Leiter des Bereichs „Strukturbiologie“ an der damaligen Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), dem heutigen Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI).

Wissenschaftliche Verdienste

„Mit herausragendem Erfolg hat Professor Heinz die Wechselwirkungen zwischen bakteriellen Virulenzfaktoren und Wirtsrezeptoren untersucht“, so Jörg Vogel. Dabei sei es ihm gelungen, wichtige Erkenntnisse über bakterielle Infektionsprozesse zu gewinnen. Seine Erfolge seien in zahlreichen, auch hochkarätigen Veröffentlichungen dokumentiert.

In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen wurde Heinz 2008 zum Mitglied der European Molecular Biology Organisation (EMBO) sowie 2009 zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gewählt. Er ist Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) sowie Mitglied in wissenschaftlichen Beiräten, Kuratorien und Aufsichtsgremien verschiedener Forschungseinrichtungen. Dem Kuratorium der JMU gehört er seit 2021 an.

Von Robert Emmerich

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