Ehrung für Joachim Fuchs
15.11.2022Für seine Verdienste um die strukturelle und bauliche Entwicklung der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums erhielt Leitender Baudirektor a.D. Joachim Fuchs die Carl Caspar von Siebold-Medaille.
Über Jahrzehnte hinweg hat sich Joachim Fuchs mit hohem persönlichem und dienstlichem Engagement um die Bauangelegenheiten der Universitätsmedizin Würzburg verdient gemacht. Dafür zeichnete ihn die Medizinische Fakultät am 7. November 2022 bei ihrem „Dies academicus“ mit der Carl Caspar von Siebold-Medaille aus.
Werdegang des Ausgezeichneten
Joachim Fuchs, geboren und aufgewachsen in Bad Kissingen, schloss sein Architekturstudium 1985 als Diplom-Ingenieur an der Universität Stuttgart ab. Erste Praxiserfahrungen sammelte er in diversen Architekturbüros, bevor er 1990 an das damalige Universitätsbauamt Würzburg kam.
Nach einer kurzen Abordnung an die Regierung von Unterfranken kehrte er 2003 an das Staatliche Hochbauamt Würzburg zurück und wurde dessen Leiter. 2006 übernahm er die Gesamtleitung des Staatlichen Bauamts Würzburg. Diese hatte er länger als ein Jahrzehnt inne – bis zum Beginn seines Ruhestands am 1. November 2022.
Zahlreiche Aktivitäten für die Universitätsmedizin
Zu seinen herausragenden Maßnahmen der vergangenen 15 Jahre im Bereich Universitätsbau zählen, neben der Weiterentwicklung des Universitätsstandorts am Hubland, auch zahlreiche Großbauten der Universitätsmedizin: das Zentrum für Operative Medizin (ZOM), das Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin (ZEMM), der Neubau für das Rudolf-Virchow-Zentrum und das Institut für Molekulare Infektionsbiologie sowie der Neubau für das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz.
Mit herausragendem Engagement setzte sich Joachim Fuchs auch für die Sanierung von Gebäuden ein, wie im Fall der Anatomie, oder für die Modernisierung der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur des Klinikums.
Mit Herzblut für die Erweiterung des Nordgeländes
Der Neubau der Strahlentherapie und vor allem die Erweiterung des sogenannten Nordgeländes mit den Neubauten der Kopfkliniken und des Zentrums Frauen-Mutter-Kind waren für Joachim Fuchs eine echte Herzensangelegenheit. „Sein persönlicher Einsatz, sein überbehördliches Engagement sowie sein politisches Geschick waren beim Grundstückserwerb von größter Bedeutung“, wie Professor Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, in der Laudatio sagte.
Gemeinsam mit den akademischen Gremien setzte sich Joachim Fuchs in höchstem Maß für die Fortschreibung der Masterplanung des Universitätsklinikum-Campus ein. Als Moderator leitete er mit Diplomatie und Weitblick die „AG Strukturkonzept“, eine Kommission für gemeinsame Baumaßnahmen von Universität und Klinikum.
Der Namenspatron der Medaille
Carl Caspar von Siebold (1736-1807) studierte Medizin in Würzburg und bestand hier 1763 sein Examen mit Auszeichnung. Nach weiteren Lehrjahren in Paris, London und Leiden kehrte er nach Würzburg zurück. Hier erhielt er 1769 den medizinischen Doktorgrad und trat die Professur für Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe an.
Eines seiner wesentlichen Verdienste war es, dass er die Chirurgie, damals noch ein Handwerk ohne klare Ausbildungsregeln, von ihrem gesellschaftlich niedrigen Ansehen befreite, sie akademisch prägte und als universitäre Disziplin fest etablierte. Er beeinflusste maßgeblich die klinische Medizin in Lehre, Forschung und Krankenversorgung. So schaffte er die Voraussetzungen für die Blüte der Würzburger Universitätsmedizin im 19. Jahrhundert.
In Gedenken an den bedeutenden Mediziner geht die Carl Caspar von Siebold-Medaille an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Entwicklung der Würzburger Universitätsmedizin verdient gemacht haben.