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Ein Jahr auf der Insel

19.09.2017

Hohe Klippen, breiter Strand, feiner Sand: „Gleich krieg‘ ich voll die Wehmut“, sagt Paulina Gundlach, als sie ihre Fotos von England durchsieht. Ein Jahr lang war sie mit dem Erasmus-Programm auf der Insel, zum Studieren und für ein Praktikum in einer Firma.

Paulina Gundlach (links) beim Feiern des indischen Holi-Fests in ihrer Zeit an der Universität Swansea in Wales. (Foto: privat)

Paulina Gundlach hat viel zu erzählen von ihrem Jahr in Großbritannien. Sie findet kaum ein Ende und kann sich nur schwer von den Erinnerungsfotos lösen, die sie massenhaft auf ihrem Laptop gesammelt hat. Ausgedehnte Wiesen mit grasenden Schafen sind da zu sehen, herumalbernde Studentinnen auf steilen Klippen, begeisterte Gesichter beim Auftritt mit der universitären Tanzgruppe. Offensichtlich war es eine gute Zeit, die Paulina im Ausland verbracht hat.

Zuerst war die Anglistik-Studentin an der Universität Swansea in Wales, dann drei Monate als Praktikantin bei einer Event-Agentur in Brighton, dem berühmten Seebad an Englands Südküste. „Auf dem Weg zur Arbeit konnte ich am Strand entlanglaufen“, erzählt sie und zeigt auf eines ihrer Fotos. „Und da, das war der Blick von meiner Straße hinunter zum Meer.“ Kein Zweifel: Sie würde jederzeit nach Brighton zurückgehen.

Wertvolle Erfahrungen in Event-Agentur gewonnen

In ihrem Praktikum bei der Firma Parker Lee Events hatte Paulina die Aufgabe, Veranstaltungen zu organisieren – meistens waren es Betriebsfeiern. Erstgespräche mit Kunden führen, Angebote schreiben, Veranstaltungsräume finden, Catering und Deko organisieren. Das und mehr gehörte zu ihren Aufgaben.

Was ihr das Praktikum gebracht hat? „Ich weiß jetzt, dass dieser Beruf mir liegt“, sagt die 23-Jährige. Sie hat viele wertvolle Erfahrungen gemacht: Wie man Kontakte mit Kunden knüpft und pflegt, wie man im Büro für gute Kommunikation sorgt, wie man auf die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Teammitglieder eingeht, wie man stressige Phasen gut bewältigt.

Erasmus fördert auch Praktika im Ausland

Die Praktikumsstelle in Brighton hat sich die Studentin selbst gesucht. „Man kann aber auch im Erasmus-Büro seiner Fakultät oder beim International Office der Uni Tipps bekommen, bei welchen Firmen andere Studierende schon waren“, sagt sie. Info-Veranstaltungen oder Broschüren der Erasmus-Büros können ebenfalls weiterhelfen.

Ist der Praktikumsplatz im Ausland unter Dach und Fach, kann man sich um finanzielle Unterstützung aus dem Erasmus-Programm bewerben. Viele Studierende wissen das nicht: Erasmus fördert nicht nur Studienaufenthalte, sondern auch Praktika im Ausland – sofern sie mindestens zwei Monate dauern und in Vollzeit absolviert werden.

Paulinas Erasmus-Antrag hatte Erfolg, sie bekam pro Monat einen Zuschuss von 350 Euro. „Das hat zumindest die Hälfte meiner Mietkosten gedeckt“, sagt sie. „UK ist leider eines der teuersten Länder in Europa.“ Wie hoch der Zuschuss ist, den man bekommt, hängt auch von dem Land ab, in das man gehen will.

Interessante Kurse an der Uni Swansea

Auch bei ihrer neunmonatigen Studienzeit an der Universität Swansea in Wales wurde Paulina per Erasmus mit monatlich 250 Euro unterstützt. Dieser Teil des Auslandsaufenthaltes hat sich für die Würzburger Studentin ebenfalls gelohnt: „Es gab viele interessante Kurse“, sagt sie. Etwa das Seminar „Britishness and Identity“, dessen Diskussionsrunden Paulina gut gefallen haben. Es war für sie interessant zu hören, wie die Briten selbst über ‚Britishness‘ denken und was Studierende aus verschiedenen Ländern darunter verstehen.

Das Studium in Swansea sei zwar verschulter als in Deutschland gewesen, aber das habe auch Vorteile: „Wenn man pro Semester nicht nur eine Arbeit schreibt, sondern drei, bekommt man mehr Feedback von den Dozenten und hat dadurch größere Chancen, sich zu verbessern.“

Paulina Gundlach stammt aus München und studiert an der Universität Würzburg Anglistik/Amerikanistik und Digital Humanities (Bachelor). Als Hiwi im International Office der Uni kennt sie sich gut mit dem Erasmus-Programm aus: Sie verwaltet die Datenbank, in der Bewerbungen und andere Unterlagen der Würzburger Studierenden gespeichert sind, die mit Erasmus ins Ausland gehen. Außerdem hilft Paulina ihren Kommilitonen weiter, wenn sie Fragen zu Erasmus haben.

Zum Austauschprogramm Erasmus

Erasmus ist das größte Austauschprogramm weltweit. Es bietet Studierenden die Möglichkeit, im Ausland zu studieren oder dort ein Praktikum zu machen. In dieser Serie in einBLICK schildern einige Erasmus-Teilnehmer ihre Erlebnisse.

Das International Office der Uni Würzburg berät Studierende, die ins Ausland gehen möchten:

Website des International Office

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Von Robert Emmerich

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