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Engagiert für die Lehrerbildung

15.11.2016

Hans-Jürgen Dietrich ist Alumnus der Universität Würzburg, Gründer des Würzburger Ergon-Verlags und Stifter des Bildungsforschungspreises. Im Interview erläutert er, warum er sich für herausragende Promotionen in den Lehramtsstudiengängen engagiert.

Hans-Jürgen Dietrich stiftet seit 2012 den Bildungsforschungspreis. (Foto: privat)
Hans-Jürgen Dietrich stiftet seit 2012 den Bildungsforschungspreis. (Foto: privat)

Verliehen wird der mit 1.000 Euro dotierte Bildungsforschungspreis alle zwei Jahre bei der Akademischen Abschlussfeier der Lehramtsabsolventen der Universität Würzburg.

Redaktion einBLICK: Herr Dr. Dietrich, Sie stiften den Bildungsforschungspreis für Promotionen in den lehrerbildenden Disziplinen seit 2012. Wie ist die Idee entstanden?

Hans-Jürgen Dietrich: Die Idee geht auf eine Initiative der Universität zurück. Frau Professor Götz von der damaligen Universitätsleitung ist an mich mit dem Vorschlag herangetreten, einen Bildungsforschungspreis zu stiften. Ich habe diesem Projekt sofort zugestimmt und diesen Preis gerne mit ins Leben gerufen.

Der Preis soll Kandidaten mit herausragenden Forschungsleistungen zu Gute kommen. Was erhoffen Sie sich von der Preisverleihung?

In der Phase der Promotion gibt es sehr lange Durststrecken, in denen man alleine arbeitet und zuweilen einsam ist. Die anfangs nicht sichtbaren Leistungen, die hinter einer Promotionsarbeit stecken, werden nur selten gewürdigt. Von dem Bildungsforschungspreis erhoffe ich mir, dass mehr Aufmerksamkeit und Fokus auf engagierte Kandidaten geworfen wird und besonders gelungene wissenschaftliche Forschungsergebnisse auch in der Öffentlichkeit stärker gewürdigt werden.

Ist Ihnen die Lehrerbildung besonders wichtig?

Mir hat die Entscheidung der Universität sehr zugesagt, diesen neuen Preis auf die lehrerbildenden Disziplinen auszurichten und die Lehramtsausbildung stärker in den Fokus zu rücken. Mit dem Vorschlag von Frau Professor Götz wurden die Fachdidaktiken und die erziehungswissenschaftlichen Bereiche der Lehramtsstudiengänge aufgewertet.

Wie sind Sie persönlich mit der Universität Würzburg verbunden?

An der Universität Würzburg habe ich studiert und promoviert. Später war ich als Lehrbeauftragter für politische Wissenschaft auch in der Lehre tätig. Außerdem war die Universität Würzburg „Mitinitiator“ bei der Verlagsgründung, als ich mich 1989 mit dem Ergon-Verlag selbständig gemacht habe. Von Anfang an war die Universität ein Partner für wissenschaftliche Publikationen, bis heute auch bei den Reihen aus der Pädagogik. Meiner Alma Mater möchte ich in Form des Bildungsforschungspreises für ihr kontinuierliches Engagement danken.

Drei herausragende Promovenden haben bereits den Preis erhalten. Was möchten Sie den Preisträgern als Empfehlung für ihren weiteren Berufsweg mitgeben?

Ich wünsche allen, die eine Promotion oder Habilitation anstreben, dass sie dieses Ziel mit großem Selbstbewusstsein verfolgen und einen langen Atem dafür haben. Und dass sie einen Platz an ihrer Hochschule finden und einnehmen. Dies wünsche ich im Besonderen den Promovendinnen und Habilitandinnen für ihren oft schwierigen akademischen Karriereweg.

Vielen Dank für das Gespräch

Alumnus und Verlagsgründer

Dr. Hans-Jürgen Dietrich hat an der Universität Würzburg Philosophie, Rechts- und Politikwissenschaften studiert und promoviert. Die Idee zur Verlagsgründung ging aus einer Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg hervor: 1989 hat Dietrich im Auftrag der Universität ein Buch auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert, woraufhin Verlegerkollegen ihn dazu ermunterten, sich mit einem Verlag selbständig zu machen.

Mittlerweile gibt der in Würzburg ansässige Ergon-Verlag über 80 Publikationen pro Jahr heraus. Das Sortiment bietet wissenschaftliche Reihen aus Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Pädagogik, Geschichte, Orientalistik und Literaturwissenschaft. Der Verlag veröffentlicht Forschungsergebnisse aus wissenschaftlichen Instituten, Gesellschaften, Sonderforschungsbereichen, Exzellenzclustern und Lehrstühlen. Damit ist er einer der wenigen Verlage, die disziplinübergreifende Darstellungen von Forschungsergebnissen zugänglich machen.

Zur Website des Ergon-Verlags

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