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Erasmus nach dem Brexit

19.01.2021

Großbritannien hat die Europäische Union verlassen. Das hat Konsequenzen für den universitären Austausch im Rahmen des Erasmus-Programms.

Großbritannien hat sich von Europa getrennt und verlässt auch das Austauschprogramm Erasmus.
Großbritannien hat sich von Europa getrennt und verlässt auch das Austauschprogramm Erasmus. (Bild: Elionas2 / Pixabay.com)

Großbritannien gehört bei den Studierenden der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg zu den beliebtesten Erasmus-Austauschzielen. Aktuell gibt es 25 aktive Erasmus-Partnerschaften mit Universitäten in Aberystwyth, Bristol, Cambridge, Chichester, Coventry, Dundee, Durham, Edinburgh, Exeter, Hull, Liverpool, London, Newcastle, Portsmouth, Swansea und York.

Attraktiv und aktiv sind diese Partnerschaften nicht nur für Studierende der Anglistik, sondern ganz allgemein für alle Geistes- und Naturwissenschaften, Pädagogik sowie die Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

Im Erasmus-Programm ist bislang ein beidseitiger Austausch von Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten, Lehrenden und Mitarbeitenden möglich, ohne dass dabei Studiengebühren erhoben wurden. Zusätzlich erhalten alle Erasmus-Teilnehmenden eine finanzielle Mobilitätsbeihilfe, das sogenannte Erasmus-Stipendium. Die gegenseitige Anerkennung von Prüfungsleistungen wird durch Erasmus deutlich vereinfacht. Und durch die Zugehörigkeit zur EU war bislang kein Visum für Aufenthalte im Vereinigten Königreich erforderlich.

Viele britische Partner haben sich gemeldet

Das alles kann noch für kurze Zeit so weiterlaufen: Einschließlich des akademischen Jahrs 2021/22 ist eine Zusammenarbeit und finanzielle Förderung im Erasmus-Programm weiterhin möglich. Wie es danach aber weitergeht, ist bislang nicht klar.

Allerdings haben sich die meisten britischen Partneruniversitäten bereits mit dem Service Centre International Affairs der JMU in Verbindung gesetzt: Sie möchten die akademische Zusammenarbeit auch nach dem Brexit und dem Ausstieg aus Erasmus im Rahmen bilateraler Verträge weiterführen. Welche Förderprogramme den Studierenden dann zur Verfügung stehen, wird sich zeigen.

Lehre auf Englisch gibt es auch woanders

Das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus dem Erasmus-Programm führt vielleicht dazu, dass die Studierenden verstärkt andere Länder und Regionen Europas in ihren Interessenfokus nehmen. Das Service Centre International Affairs weist darauf hin, dass viele europäische Hochschulen ihre Lehre in großem Umfang auf Englisch anbieten. Neben JMU-Partneruniversitäten in Skandinavien sind das beispielsweise Partner in Osteuropa, auf dem Baltikum oder in den Benelux-Ländern.

Erasmus verliert ein Herzstück

Dennoch bedauern das Service Centre International Affairs und das Erasmus-Team der JMU das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus dem Erasmus-Programm zutiefst. Mit der Gründung des Programms sei 1987 ein Meilenstein für die europäische Hochschul- und Bildungszusammenarbeit gelegt worden.

Für mehrere Generationen von Studierenden war Erasmus ein Synonym für europäische Freundschaft und gemeinsamen Austausch auf kultureller, politischer und gesellschaftlicher Ebene. Das Vereinigte Königreich war dabei stets ein Herzstück des Programms.

Webseite JMU Service Centre International Affairs

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