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Erfolgreiche Kulturvermittler

04.06.2024

Seit dem Sommersemester 2023 bietet die Uni Würzburg Bachelorstudierenden in geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern das Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“ an. Jetzt haben die ersten Studierenden ihre Urkunden erhalten.

Jule Beck (Mitte) ist die erste Absolventin der Zusatzqualifikation Kulturvermittlung. Die Urkunde überreichten ihr Christine Ott und Dieter Wrobel.
Jule Beck (Mitte) ist die erste Absolventin der Zusatzqualifikation Kulturvermittlung. Die Urkunde überreichten ihr Christine Ott und Dieter Wrobel. (Bild: Melanie Reißmann)

Jule Beck ist die erste Studentin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), die erfolgreich die Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“ absolviert hat. Am 16. April 2024 hat sie von Professor Dieter Wrobel, Inhaber des Lehrstuhls für die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der JMU, und von Dr. Christine Ott, Programmleiterin der Zusatzqualifikation, feierlich ihre Urkunde überreicht bekommen. Kurz nach ihr erhielt auch David Schiepek das Zertifikat.

Die Zusatzqualifikation wird seit dem Sommersemester 2023 an der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg vom Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur in Kooperation mit einer Reihe weiterer Fächer angeboten. Sie richtet sich an Bachelorstudierende der geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer, die sich für eine Tätigkeit im Kulturbetrieb interessieren.

Enger Austausch in einer kleinen Gruppe

„Mir ist unter anderem das Einführungsseminar in die Grundlagen der Kulturvermittlung sehr positiv in Erinnerung geblieben“, sagt Jule Beck. Das habe nicht allein an dessen Inhalten gelegen, sondern auch an der Tatsache, dass sie in diesem Seminar auf eine kleine Gruppe von Menschen stieß, mit denen sie sich gemeinsam über einen längeren Zeitraum und in mehreren Veranstaltungen mit unterschiedlichsten Aspekten der Kulturvermittlung beschäftigen konnte. „Das war inhaltlich als auch personell spannend“, sagt die Germanistikstudentin.

Diesen Aspekt betont auch David Schiepek: „Es ist eine schöne Erfahrung, wenn man, wie in diesem Fall, mit einer festen Gruppe eine Entwicklung durchläuft, Lernerfahrungen reflektiert und Praxisprojekte bespricht“, sagt er. Besonders fasziniert hat den Anglistikstudent dabei der Aspekt, als Student hautnah am aktuellen Prozess der Kulturvermittlung beteiligt zu sein, die öffentliche Kulturdidaktik zu erleben sowie deren Methoden mit einem wissenschaftlichen Ansatz genauer unter die Lupe zu nehmen.

Enge Verzahnung von Theorie und Praxis

Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist nach Schiepeks Worten wesentliches Element des Programms. Deshalb tauchen beispielsweise die Organisatoren des „Umsonst & Draußen“-Festivals in einer Veranstaltung auf und berichten von ihren Erfahrungen; in einer Reihe von „Mittagsgesprächen“ stellen Menschen aus dem Kulturleben ihren Berufsalltag vor – und natürlich sind auch die Studierenden dazu aufgefordert, eigene Projekte durchzuführen und anschließend in der Gruppe wissenschaftlich zu reflektieren.

Für Jule Beck war dies der Anstoß, auch nach Abschluss der Zusatzqualifikation weiter Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Weshalb sie aktuell die Zeit zwischen Bachelor- und Masterstudium für ein Praktikum am Literaturarchiv Marbach nutzt.

Für wen lohnt sich die Teilnahme an den Modulen der Zusatzqualifikation Kulturvermittlung? „Im Prinzip für alle, die sich vorstellen können, inhaltlich im Kultur- beziehungsweise Kunstsektor zu arbeiten“, sagt David Schiepek. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um ein Jugendkulturzentrum handelt, öffentliche Büchereien, Verlage, Museen und die Musikindustrie oder die Universität. Das geeignete „Hilfsgerüst für die praktische Umsetzung“ hätten seine Absolventinnen und Absolventen mit dem Zertifikat jedenfalls in der Tasche, so Jule Beck.

Bewerbungsfrist endet am 15. Juli

Wer jetzt darüber nachdenkt, selbst an dem Programm teilzunehmen: Noch bis zum 15. Juli läuft die Bewerbungsphase für den Start im Wintersemester 2024/25. Um die Zusatzqualifikation zu erhalten, absolvieren die Studierenden vier Module im Umfang von insgesamt 20 ECTS-Punkten, darunter ein Praxismodul. Empfohlen wird, pro Semester ein Modul zu belegen; eine andere Verteilung ist allerdings auch möglich. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt; die Plätze werden unter den Bewerbungen verlost. 

„Uns ist wichtig, den Bachelorstudierenden konkrete Berufsfelder zu erschließen“, begründet Christine Ott, Verantwortliche und Koordinatorin der Zusatzqualifikation Kulturvermittlung, das neue Angebot. „Wir kombinieren das mit in unseren Augen zentralem didaktischem Rüstzeug, das in ganz unterschiedlichen Kultureinrichtungen eine wichtige Rolle spielt oder spielen sollte, um passende Inhalte und Formate für die jeweilige Zielgruppe festlegen zu können“, so die Germanistin. 

Mehr Infos zur Zusatzqualifikation sind auf der Homepage der Lehrstuhls zu finden.

Von Gunnar Bartsch

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