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Ehrenbürger Erich Oetheimer verstorben

20.02.2024

Er hat die Partnerschaft zwischen den Universitäten Würzburg und Caen (Frankreich) initiiert und mit Leben gefüllt. Nun ist Erich Oetheimer, Ehrenbürger der JMU, im Alter von 95 Jahren verstorben.

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Erich Oetheimer, ein Ehrenbürger der Universität Würzburg, ist im Februar 2024 verstorben. (Bild: Wolfgang Hugo)

Professor Erich Oetheimer hat sich in außergewöhnlicher Weise um die deutsch-französische Freundschaft sowie um die Universitätspartnerschaft zwischen Würzburg und Caen verdient gemacht. Dafür verlieh ihm die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg im Jahr 2018 die Würde eines Ehrenbürgers. Im Alter von 95 Jahren ist Erich Oetheimer nun an seinem Altersruhesitz in Maderno am Gardasee verstorben.

Wegen seines großen Engagements für die deutsch-französischen Beziehungen wurde Oetheimer mehrfach ausgezeichnet: 1984 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1990 die Partnerschaftsmedaille der Stadt Würzburg und 2001 die JMU-Medaille „Bene Merenti“ in Silber. 2008 wurde er zum Ehrenmitglied der Deutsch-Französischen Gesellschaft Würzburg ernannt. Zudem erhielt er den französischen Ehrentitel „Chevalier des Palmes Académiques“.

Werdegang von Erich Oetheimer

Erich Oetheimer wurde 1928 in Würzburg geboren. Der Einberufung im Alter von 16 Jahren zum Reichsarbeitsdienst folgte die Kriegsgefangenschaft von April 1945 bis Februar 1946 bei Marseille.

Zurück in Würzburg, konnte Oetheimer 1948 an der damaligen Oberrealschule (heute Röntgen-Gymnasium) das Abitur ablegen. Er studierte an der Julius-Maximilians-Universität Anglistik, Romanische Philologie, Germanistik, Geschichte und Philosophie. Nach zweijähriger Tätigkeit in Le Mans kam er 1957 als Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an die Universität Caen. Dort wirkte er mehr als drei Jahrzehnte lang als Professor für deutsche Sprache und Literatur, Geschichte und Philosophie.

Aussöhnung mit Frankreich als Herzensanliegen

Geprägt durch die Erfahrung des Krieges, setzte sich Erich Oetheimer zeitlebens mit ganzer Kraft und Überzeugung für den Frieden und die Völkerverständigung ein. Insbesondere die Aussöhnung mit Frankreich lag ihm am Herzen. Er war einer der Initiatoren der „Association Caennaise pour la Connaissance de l’Allemagne“, die 1959 gegründet wurde.

1959 legte er auch den Grundstein für den Beginn des Austauschs zwischen den Universitäten Würzburg und Caen, vor allem in den Geisteswissenschaften. Für die Studierenden war der Austausch im Rahmen des europäischen ERASMUS-Programms und des Deutsch-Französischen Jugendwerks eine wertvolle Basis für Studium und späteren Beruf.

Engagiert für den Austausch mit Caen

Im September 1960 lud Oetheimer die ersten Gäste aus Caen an den Main, als Gegenbesuch folgte eine Bürgerreise der Deutsch-Französischen Gesellschaft Würzburg. Am 13. Mai 1962 wurden seine kontinuierlichen Bemühungen und seine Überzeugungsarbeit mit der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Caen belohnt.

Auch das Zustandekommen der gemeinsamen Rahmenvereinbarung zwischen den Universitäten Würzburg und Caen geht in besonderem Maße auf Erich Oetheimer zurück. 1977 wurde der offizielle Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Der rege und vielfältige Austausch der beiden Universitäten bildet bis heute den Kern der Kooperation.

Von Robert Emmerich

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