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Erotisches aus der Antike

29.05.2018

Zu zwei Theaterabenden lädt das Martin-von-Wagner-Museum am 6. und am 7. Juni ein. Die Schauspieler Cordula Trantow und Siemen Rühaak erfüllen die Liebeslyrik des römischen Poeten Ovid mit Leben.

Um Liebe und Leidenschaft dreht sich eine szenische Lesung im Martin-von-Wagner-Museum. Das Bild zeigt Jupiter und Juno – aus einem Kupferstich eines unbekannten Künstlers; zweite Hälfte 18. Jahrhundert. (Foto: Christina Kiefer)

Die Antikenabteilung des Martin-von-Wagner-Museums knüpft nach einer langen Pause an ihre alte Tradition von Theateraufführungen im Museum an. Am Mittwoch und Donnerstag, 6. und 7. Juni 2018, kommen – begleitend zur Sonderausstellung „OVID. Amor fou – zwischen Leidenschaft und Lächerlichkeit“ – der vor 2000 Jahren verstorbene Autor Ovid und sein Werk zu Wort.

In der szenischen Lesung „Der Brennnessel ganz nah ist oft die Rose. Ein erotischer Ratgeber aus der Antike“ erfüllen die Schauspieler Cordula Trantow und Siemen Rühaak die bildgewaltige Liebeslyrik des römischen Poeten mit Leben. Regie führt Georg Rootering.

Im Zentrum der Aufführung stehen Auszüge aus den Metamorphosen und der Ars amatoria, die getreu dem Motto der Ausstellung vor allem die irrationalen Facetten der Liebe vor Augen führen. Dem Versuch, durch Anwendung der Liebeskunst Kontrolle über die Anbahnung erotischer Begegnungen zu gewinnen, wird der völlige Kontrollverlust gegenüberstehen, dem die mythischen Protagonisten, Götter wie Menschen, in den Verwandlungen ausgesetzt sind dank der willkürlichen Liebespfeile des kleinen Amor.

Die szenische Lesung findet am 6. und 7. Juni jeweils um 20:15 Uhr im Marmorsaal der Antikenabteilung statt. Die Eintrittskarten kosten 12 Euro; es gibt sie im Vorverkauf an der Museumskasse und bei der Tourist-Information im Falkenhaus.

Informationen über die Akteure

Cordula Trantow zählt zu den führenden deutschsprachigen Schauspielerinnen. Noch während ihrer Schulzeit spielte sie in dem weltberühmten Antikriegsfilm „Die Brücke“ von Bernhard Wicki. Sie war unter anderem Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels, der Kammerspiele München und des Staatstheaters Stuttgart; daneben verkörperte sie in Film und Fernsehen zahlreiche herausragende Rollen. In Berlin wurde sie als Nora in Ibsens „Ein Puppenheim“ ebenso gefeiert wie als Henriette John in „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann – beides Inszenierungen ihres Ehemanns Rudolf Noelte. 1988 gründete sie das Theaterfestival Weilheimer Theatersommer. Dafür erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sie arbeitet auch als Autorin und Regisseurin.

Siemen Rühaak war am Staatstheater Braunschweig, Theater Heidelberg, Schauspielhaus Bochum, den Münchener Kammerspielen sowie am Thalia-Theater und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert. Neben seinen Theaterverpflichtungen tritt er häufig in Fernsehfilmen und -serien auf; auch in Kinofilmen war er zu sehen. Sein Rollenrepertoire reicht vom Sympathieträger bis zum Übeltäter. 1987 holte ihn George Tabori an die Salzburger Festspiele und anschließend an sein Theater nach Wien. Für Detlef Rönfeldts Fernsehspiel „Nur eine kleine Affäre“ erhielt Rühaak 1995 den Grimme-Preis.

Georg Rootering war von 1994 bis 1997 Oberspielleiter am Mainfrankentheater Würzburg. Hier begründeten Inszenierungen wie Aida, Die Zauberflöte, Tilman Riemenschneider (anlässlich des Würzburger Stadtjubiläums 2004) seinen Weg als Opernregisseur. International machte er sich mit Inszenierungen wie Wozzeck und Pelléas et Mélisande in Athen, L’Orfeo in Graz, Rigoletto und Aida in Helsinki, Parsifal und Der Rosenkavalier in Breslau sowie Giulio Cesare in Tallinn einen Namen. Als Intendant des Theaters am Kirchplatz in Schaan (Liechtenstein) inszenierte er einen Euripides-Zyklus, der überregional für Aufsehen sorgte.

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