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Experte bei Glaukomen und Tränenwegserkrankungen

04.04.2017

Professor André Rosentreter leitet die Sektion Glaukom und Tränenwege an der Universitäts-Augenklinik. Dort behandelt er den Grünen Star und bringt sein Spezialwissen in der Tränenwegschirurgie zum Nutzen der Patienten ein.

Professor André Rosentreter (Foto: UKW)
Professor André Rosentreter (Foto: UKW)

„Das Uniklinikum Würzburg hat deutschlandweit einen sehr guten Ruf in der Behandlung von Glaukom-Patienten. Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe für mich, diese Tradition fortzuführen“, sagt Professor André Rosentreter. Der gebürtige Kölner, Jahrgang 1980, leitet seit dem 1. September 2015 die Sektion Glaukom und Tränenwege an der von Professor Dr. Jost Hillenkamp geführten Würzburger Universitäts-Augenklinik.

Das Interesse an der Augenheilkunde entdeckte Rosentreter während seines Medizinstudiums an der Uni Köln. In der Folge absolvierte er seine Facharztausbildung an der Universitäts-Augenklinik Köln unter der Leitung von Professor Dr. Günter Krieglstein und Professor Dr. Claus Cursiefen. Speziell Professor Krieglstein ermöglichte dem engagierten Mediziner eine fundierte Ausbildung im Bereich Glaukom. Dabei erwarb er sich umfassende Erfahrungen sowohl in der Glaukomchirurgie, wie auch im konservativen Management dieser schwerwiegenden Gruppe von Augenerkrankungen.

Nach seiner Habilitation im Jahr 2014 wechselte Rosentreter an die Universitäts-Augenklinik Münster, wo er bis zum Ruf nach Würzburg als Oberarzt arbeitete. Die westfälische Klinik gilt als eines der wenigen deutschen Zentren für Tränenwegschirurgie. Hier erlernte er alle klassischen und endoskopischen Verfahren in diesem Bereich.

Professor Rosentreter, worauf zielt Ihr Schwerpunkt in der Glaukombehandlung ab? Beim auch als „Grüner Star“ bekannten Glaukom verkleinert sich das Gesichtsfeld durch den absterbenden Sehnerv nach und nach. Wir können heute zwar mit den bislang zur Verfügung stehenden medikamentösen, chirurgischen oder laserchirurgischen Therapien den Prozess meist aufhalten und die Erblindung verhindern, aber den bereits eingetretenen Schaden rückgängig machen können wir nicht. Seit meinem Antritt in Würzburg konnten wir das Leistungsspektrum um minimalinvasive Verfahren, wie zum Beispiel das iStent inject-Verfahren, erweitern. Bei diesem werden zwei Mikroimplantate in den Schlemm-Kanal, den zentralen Abflussweg für das Kammerwasser, eingebracht. Sie dienen als Bypass für das Kammerwasser und bewirken so eine Drucksenkung. Ein weiteres, vergleichsweise junges Verfahren ist die Trabektomchirurgie. Hierbei wird der Schlemm-Kanal mittels Elektroablation eröffnet, so dass das Kammerwasser leichter abfließen kann. Durch die Implementierung dieser Methoden bieten wir jetzt alle modernen Verfahren der Glaukomchirurgie an.

Woran kann man die nationale und internationale Bedeutung der Würzburger Universitäts-Augenklinik in diesem Schwerpunkt erkennen? Nicht zuletzt durch die hervorragende Arbeit meiner Vorgänger konnte ein exzellenter Ruf aufgebaut werden, so dass unsere Glaukom-Patienten aus ganz Deutschland kommen, teilweise sogar aus dem Ausland.

Was sind typische Aufgaben Ihres zweiten Sektions-Parts, der Behandlung von Erkrankungen der Tränenwege? Meist geht es hier um Tränenwegstenosen, also Verengungen und Verschlüsse. Neben konservativen Methoden können diese auch endoskopisch, also von innen über den Tränenkanal, behandelt werden. Da hierzu kein Hautschnitt erforderlich ist, sind die Beeinträchtigungen des Patienten nach der Operation gering und von kurzer Dauer. Meist können sie schon zwei Tage nach dem Eingriff wieder ihr Alltagsleben aufnehmen. Gelingt die endoskopische Eröffnung nicht, können wir in gleicher Sitzung das Problem durch einen offenchirurgischen Eingriff beseitigen. Unter Umständen stellen wir dabei durch den Knochen einen neuen Zugang zur Nase her, über den die Tränen abfließen können.

Wo liegen Ihre klinischen Forschungsschwerpunkte und bei welchen Verfahren sehen Sie das höchste Entwicklungspotenzial? Meine Sektion evaluiert schwerpunktmäßig neueste glaukomchirurgische Verfahren. Das größte Entwicklungspotenzial hierbei haben meiner Meinung nach die minimalinvasiven Verfahren. Sie erlangen im Zuge einer zunehmenden „Ambulantisierung“ der Augenheilkunde einen immer größeren Stellenwert, auch wenn sie auf absehbare Zeit die etablierten Verfahren, wie die Trabekulektomie, nicht komplett ersetzen können.

Sie sind auch der „OP-verantwortliche Arzt“ der Würzburger Universitäts-Augenklinik. Welche Aufgaben sind damit verbunden? Als Koordinator für den Augen-Operationssaal schreibe ich die OP-Pläne. Außerdem soll in der bestehenden Kopfklinik – also noch deutlich vor dem für die kommenden Jahre geplanten Neubau – ein ambulanter Augen-OP entstehen, um unser Angebot in diesem Bereich zu verbessern. Hier bin ich an den Planungen beteiligt. Im zukünftigen neuen Kopfklinikum ist ein ambulanter Augen-OP von vorneherein vorgesehen.

Pressemitteilung des Universitätsklinikums

 

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