Exzellente Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs

07.11.2023

Mehr als 50 Tenure-Track-Professorinnen und -Professoren gibt es aktuell an der Universität Würzburg. Mit einem breiten Angebot unterstützt die Universität sie auf ihrem Weg zur Lebenszeit-Professur.

Wer sind Sie? Und woran forschen Sie? Beim ersten Kick-off-Meeting für Juniorprofessorinnen und -professoren ging es auch darum, sich gegenseitig kennenzulernen und untereinander zu vernetzen. (Bild: Lutz Ziegler / Universität Würzburg)

„Erfolg für die Julius-Maximilians-Universität Würzburg: Sie hat mit ihrem Antrag im ‚Tenure-Track-Programm‘ des Bundes überzeugt und erhält nun 24 zusätzliche Professuren.“ Mit diesem Satz beginnt eine Pressemitteilung, die die JMU im September 2019 veröffentlicht hat. Jetzt – fast genau vier Jahre später – sind diese Professuren mit einer einzigen Ausnahme besetzt. Am 11. Oktober trafen sich die neuberufenen Professorinnen und Professoren auf Einladung des Research Advancement Centre und der JMU Research Academy zum Kennenlernen, Austauschen und Vernetzen. Um den Neuberufenen den Einstieg an der JMU zu erleichtern, wurden zudem verschiedene Unterstützungsangebote der Universität für die Qualifizierungsphase vorgestellt.

17 Besetzungsverfahren im Jahr 2023

„Aktuell gibt es an der Universität Würzburg mehr als 50 Tenure-Track-Professuren. Allein 19 von ihnen wurden im Jahr 2023 besetzt; 17 werden aus dem Bund-Länder-Programm finanziert“, erklärt Dr. Anna Kaufmann, wissenschaftliche Referentin am Research Advancement Centre der JMU. Sie kümmert sich speziell um die administrativen Fragen, die mit dem Tenure-Track, insbesondere den Tenure-Verfahren einhergehen und koordiniert die Umsetzung des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Aufgabe von Dr. Michael Clement von der JMU Research Academy ist es in diesem Rahmen, passende Fort- und Weiterbildungsangebote zu entwickeln und umzusetzen, die Tenure-Track-Professorinnen und -Professoren auf ihrem Qualifizierungsweg zur Lebenszeit-Professur unterstützen.

Eine Milliarde Euro wurden für das „Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ – kurz: WISNA – bereitgestellt. Gefördert werden damit bis zum Jahr 2032 insgesamt 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren deutschlandweit. Ziel ist es, diese Form des Karrierewegs erstmals breit an den Universitäten und Hochschulen zu etablieren und damit den Weg zur Lebenszeit-Professur für den wissenschaftlichen Nachwuchs transparenter und planbarer zu machen. Die Universität Würzburg konnte 24 dieser Professuren erfolgreich einwerben.

Rund 30 Prozent aller Professuren als Tenure-Track

Mit der erfolgreichen Besetzung der WISNA-Professuren gilt es nun, das Tenure-Track-Modell strukturell an der JMU zu verankern. „Die Universität Würzburg hat sich das Ziel gesetzt, zukünftig rund 30 Prozent aller Professuren als Tenure-Track auszuschreiben“, sagt Kaufmann. Damit will die Universität ihre Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit im Wettkampf um qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler steigern. Ihr Blick gilt dabei auch Nachwuchskräften aus dem Ausland, in deren Heimat Tenure-Track-Stellen schon seit Langem Standard sind. Gleichzeitig bietet sie damit dem wissenschaftlichen Nachwuchs verlässliche Entwicklungsmöglichkeiten. Schließlich ist mit der Berufung der Wechsel in eine Lebenszeit-Professur verbunden – vorausgesetzt, die berufenen Professorinnen und Professoren erreichen ihre vorab definierten Ziele innerhalb der sechsjährigen Qualifizierungsphase.

Neue Kommission eingesetzt

Spätestens ein Jahr vor Auslaufen der Tenure-Track-Professur wird das sogenannte Tenure-Verfahren eingeleitet. Dafür hat die JMU im Mai 2023 eine universitätsweite Ständige Tenure-Kommission eingesetzt: Ihre Mitglieder tragen dafür Sorge, dass alle Verfahren nach klar definierten Standards und transparenten Bewertungsmaßstäben ablaufen. Unterstützt wird die Kommission von internen und externen Fachvertreterinnen und -vertretern. Gemeinsam entscheiden sie auch über die Überleitung der Tenure-Track- in eine Lebenszeit-Professur.

Ein erstes Beispiel für solch eine erfolgreiche „Überleitung“ gibt es bereits: Jana-Kristin Prigge wurde im Sommersemester 2019 zur Juniorprofessorin für Digital Marketing und E-Commerce ernannt und leitet nun nach Erhalt des Tenure den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Marketing.

Kick-off-Veranstaltung liefert ersten Überblick

Wie vielfältig das Angebot ist, mit dem die Universität Würzburg neuberufene Professorinnen und Professoren unterstützt, konnten diese bei einer ersten Kick-off-Veranstaltung am 11. Oktober erfahren. Dazu eingeladen waren alle Inhaberinnen und Inhaber der seit 2022 berufenen W1-Professuren (mit und ohne Tenure-Track), darunter auch jene, die im Rahmen des WISNA-Programms berufen wurden.

Vertreterinnen und Vertreter der JMU Research Academy, des Research Advancement Centre, des Büros der Universitätsfrauenbeauftragten, des Servicezentrums Forschung und Technologietransfer, der Hochschuldidaktik ProfiLehre sowie der University of Würzburg Graduate Schools haben dort ihre Angebote vorgestellt. „Unser Ziel war es, mit den Neuberufenen zu aktuellen Themen aus ihrem Berufsalltag ins Gespräch zu kommen, also etwa zur anstehenden Personalrekrutierung, geplanten Fördermittelanträgen, zur Konzeption von Lehre, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Nachwuchsförderung oder Weiterentwicklung der Karriere“, erklärt Michael Clement.

Neues Konzept in der Entwicklung

Im persönlichen Gespräch und über gezielte Abfragen wollen die Organisatorinnen und Organisatoren erfahren, welche Bedarfe, Wünsche und Anregungen die neuberufenen Professorinnen und Professoren für ihre berufliche Qualifizierung haben. Darauf aufbauend werden Anna Kaufmann, Michael Clement und alle weiteren, am Tenure-Track-Programm Beteiligten nun ein integratives Konzept mit passenden Unterstützungsangeboten für die jeweiligen Phasen des Tenure-Track entwickeln – angefangen von der Berufung bis zur Überleitung in die Lebenszeit-Professur.