Fake News in der Corona-Krise
28.07.2020Bei einer Online-Podiumsdiskussion sprechen Fachleute aus Wissenschaft, Medien und Politik über Fake News in Zeiten von Corona. Zuhörer sind willkommen; die Diskussion startet am Donnerstag, 30. Juli, um 15 Uhr.
Das Virus als Waffe? Eine Erfindung der Medien? Systematische digitale Falschmeldungen entwickeln in der Corona-Krise eine gewaltige Durchschlagskraft: Eine Flut von gezielten Desinformationen bereitet im Netz den Nährboden für Gerüchte und Verschwörungstheorien – und die Ansteckungsgefahr wächst, wird in „Hygiene-Demos” auf die Straße getragen.
Neben Politikerinnen und Politikern werden zunehmend auch Ärztinnen, Ärzte und Fachleute aus der Wissenschaft attackiert. Sie warnen ihrerseits vor einer globalen „Infodemie” und fordern die maßgeblichen Tech-Konzerne wie Facebook und Twitter auf, verstärkt gegen Falschmeldungen vorzugehen. Aber genügen deren selbstregulierende Mechanismen durch Faktenprüfer?
Die Gefahr einer virtuell wie real gespaltenen Gesellschaft wächst. Eine Debatte über Aufklärungsstrategien ist dringend geboten, aber auch schwieriger denn je zu führen: Zweifellos profitiert die Diskursdynamik im Netz von der Neuartigkeit des Virus und den damit verbundenen offenen Fragen der Wissenschaft. Das verleiht populistischen Diskursen Auftrieb.
Bundeszentrale, Ministerin und Universität als Veranstalter
In dieser Situation laden Dorothee Bär, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, die Bundeszentrale für digitale Aufklärung und die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) zu einer Online-Podiumsdiskussion ein. Thema: „Fake News – Desinformation und digitale Aufklärung in der Corona-Krise“.
Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 30. Juli 2020, um 15:00 Uhr. Sie dauert 90 Minuten und findet als interaktiver Livestream auf den Webauftritten der Universität und des Bundeskanzleramts statt. Ein Chat eröffnet Zuschalt- und Frageoptionen für das Online-Publikum.
Gestreamt wird die Podiumsdiskussion aus dem Vogel Convention Center Würzburg. Fünf Teilnehmende sind vor Ort, zwei per Videokonferenz zugeschaltet. Die Moderation übernimmt Jasmina Neudecker vom ZDF.
- Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, Mitglied des Bundestags (vor Ort)
- Prof. Dr. Andreas Hotho, Lehrstuhl für Data Science, JMU (vor Ort)
- Prof. Dr. Markus Appel, Kommunikationspsychologie, JMU (vor Ort)
- Ingrid Brodnig, Journalistin und Publizistin (vor Ort)
- Emma Bartelsheim, Gymnasiastin, 9. Klasse (vor Ort)
- Renate Nikolay, Head of Cabinet, Sprecherin von EU-Vizepräsidentin Vera Jourová, (zugeschaltet)
- Prof. Dr. Gisela Dachs, European Forum at the Hebrew University Jerusalem (zugeschaltet)
Viele Fragen sind zu besprechen
Die Podiumsdiskussion bringt Politik und Wissenschaft ins Gespräch, um die Herausforderungen durch digitale Desinformation zu diskutieren. Es geht unter anderem um diese Fragen:
Wie stark beeinflussen uns falsche Informationen? Wo liegen die Grenzen zwischen Fakten, Fake und lediglich überspitzter Information? Wie kann sich fundierter Journalismus gegen Falschmeldungen behaupten? Wer kontrolliert die politische Meinungsbildung in den sozialen Medien? Welche Rolle spielt eine Verlagerung in Teil- und Gegenöffentlichkeiten und andere Kommunikationskanäle wie den Telegram-Messenger? Welche Kommunikationsstrategien und Strukturen können helfen, Vertrauen in Wissenschaft, Politik und (traditionelle) Medien nachhaltig zu stärken?
Weblinks
Livestream auf den Webseiten der JMU: https://go.uniwue.de/digitaleaufklaerung
Livestream auf den Webseiten des Bundeskanzleramtes: https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-digitalisierung