Auf Feldforschung im Oman
04.03.2025Zurzeit befindet sich Juniorprofessorin Stephanie Döpper im Oman für archäologische Feldforschungen. Dort hielt sie auch an einer Universität einen Workshop zur 3D-Dokumentation von historischen Objekten.

Erst Anfang Oktober 2024 kehrte Stephanie Döpper als Juniorprofessorin dorthin zurück, wo sie zeitweise als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war: An die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Kaum dort angekommen, ist die Expertin für Digital Humanities für Vorderasiatische Archäologie wieder unterwegs: Für Feldforschungen befindet sie sich aktuell im Sultanat Oman.
Dort leitete Döpper an der Technischen Universität in Ibra am 25. und 26. Februar 2025 einen Workshop. Die Teilnehmenden sollten archäologische Funde mit Hilfe von 3D-Dokumentation digital kopieren. Dabei fotografierten die Teilnehmenden die Objekte, um diese am Rechner in dreidimensionale Modelle umzuwandeln.
Die JMU-Juniorprofessorin organisierte den Kurs in Zusammenarbeit mit dem Ministry of Heritage and Tourism des Sultanats Oman. Teilgenommen haben sowohl Studierende aus Ibra als auch fünf Studentinnen aus verschiedenen deutschen Universitäten, die im Rahmen dieser Feldforschung ihr archäologisches Praktikum absolvieren.
„Die Studierenden sammeln nicht nur Erfahrungen an den Grabungsorten, sondern sie erwerben mit der 3D-Dokumentation eine wichtige Kompetenz, die sie für den archäologischen Arbeitsalltag brauchen werden: 3D-Modelle erleichtern nicht nur die Analyse von Fundstücken für das Team vor Ort, sondern sie ermöglichen es auch, die Untersuchungen im heimischen Büro am PC fortzuführen“, so Döpper.
Siedlung und Gräber aus der frühen Bronzezeit schützen
Hintergrund der Forschungsreise sind Arbeiten am Ort Al-Musalla. Dort wurde 2023 bei Baumaßnahmen ein frühbronzezeitliches Grab aus dem dritten Jahrtausend v. Chr. beschädigt. Die Aufgabe des Teams um Döpper besteht darin, weitere Gräber und die dazugehörige Siedlung zu finden.
Die archäologische Arbeit dient dem Schutz des Fundortes: „Ziel ist es, eine Karte anzulegen. Diese wird Bereiche im Dorf markieren, die ein hohes archäologisches Potenzial aufweisen. Diese Informationen werden den omanischen Behörden zur Verfügung stehen und dabei helfen, künftige Bauvorhaben besser planen zu können“, so die Juniorprofessorin.
Hilfsmittel: Satelliten- und Luftbilder
Damit das Team die gesamte Siedlung finden kann, sucht es nach archäologischen Objekten an der Oberfläche. Zudem geht es gezielt bestimmte Bereiche ab. Doch wie werden diese festgelegt? „Dazu nutzen wir Satellitenbilder und zusätzlich noch ein Luftbild, das im Jahr 1968 aufgenommen wurde. Grund dafür ist, dass diese Aufnahmen Al-Musalla vor dem modernen Siedlungsbau zeigen. Somit erkennen wir archäologische Strukturen besser und können diese vor Ort erfassen“, so Döpper.
Links
Pressemitteilung zum Antritt Stephanie Döppers als Juniorprofessorin