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Finanzspritze für neues Testverfahren

09.11.2021

Das HIRI erhält vom Bund bis zu 733.000 Euro. Mit dem Geld soll die gemeinsam mit der Uni Würzburg entwickelte innovative Diagnostik­Technologie LEOPARD zur Marktreife geführt werden.

Das in Würzburg entwickelte Testverfahren LEOPARD liefert wesentlich mehr Informationen mit nur einer Patientenprobe als ein Standard-PCR-Test.
Das in Würzburg entwickelte Testverfahren LEOPARD liefert wesentlich mehr Informationen mit nur einer Patientenprobe als ein Standard-PCR-Test. (Bild: Mindcore)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg mit einer Förderung in Höhe von maximal 733.000 Euro. Mithilfe der Zuwendung soll die bereits mehrfach ausgezeichnete Diagnostiktechnologie LEOPARD entscheidende Schritte in Richtung Marktreife entwickelt werden. Ärzten und Patienten kann das neue Testverfahren künftig zu besseren Entscheidungen in der medizinischen Versorgung verhelfen. Die Mittel aus dem Programm „GO-Bio initial“ werden ab sofort für einen Zeitraum von 24 Monaten bewilligt.

Die Meldung sorgte im April 2021 für einiges Aufsehen in der Fachwelt: Mit der Erforschung von CRISPR, der natürlichen Genschere, die ein Teil des Immunsystems von Bakterien ist, hat das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) Würzburg in Zusammenarbeit mit der Julius-Maximilians-Universität (JMU) einen Durchbruch in der medizinischen Diagnostik erzielt. Ihre gemeinsamen Untersuchungen zu CRISPR-Ribonukleinsäuren (RNAs) mündeten in die Entwicklung einer neuen Technologie, genannt LEOPARD.

Im Gegensatz zu herkömmlichen molekularbiologischen Diagnostikverfahren, beispielsweise den in der Covid-Pandemie verwendeten Standard-PCR-Tests, liefert LEOPARD wesentlich mehr Informationen mit nur einer Patientenprobe. Medizinischem Personal und Erkrankten kann diese Innovation künftig zu besseren Entscheidungen in der medizinischen Diagnostik und Versorgung verhelfen – und das zu geringeren Kosten.

Mehrfach ausgezeichneter Forschungsansatz

Für seinen innovativen Forschungsansatz und die damit verbundene Anwendungsperspektive wurde das HIRI bereits mit dem „Medical Valley Award“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ausgezeichnet. Außerdem ging es – zusammen mit der JMU – als ein Gewinner bei dem diesjährigen Wettbewerb „Science Breakthroughs of the Year“ der Falling Walls Foundation hervor. Und auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte das HIRI im zurückliegenden Jahr bereits gewürdigt: Innerhalb der Sondierungsphase des Programms „GO-Bio initial“ lag der Fokus der vorangegangenen Förderung auf der Konzeption einer möglichen Verwertungsidee.

Darauf aufbauend soll mit den jetzt neuerlich gewährten Mitteln von bis zu rund 733.000 Euro die Praxistauglichkeit von LEOPARD vorangetrieben werden. Die Gelder ermöglichen es dem HIRI, hochleistungsfähige Cas-Nukleasen und eine neue Auslesemethode zu evaluieren, um LEOPARD fit für den künftigen Einsatz in Testlaboren zu machen.

HIRI-Direktor Jörg Vogel: „LEOPARD ist ein ebenso eindrucksvolles wie erfolgreiches Beispiel dafür, was das übergeordnete Ziel unserer wissenschaftlichen Arbeit ist: der gelingende Transfer von den Grundlagen der RNA-Forschung in die klinische Anwendung. Die aktuelle Förderung des BMBF, über die ich mich außerordentlich freue, bestätigt und hilft uns, dieses Ziel mit Nachdruck zu verfolgen.“

Über GO-Bio initial

Um vielversprechende Ideen in die praktische Anwendung zu überführen, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit seinem Förderprogramm „GO-Bio initial“ frühe lebenswissenschaftliche Forschungsansätze mit erkennbarem Innovationspotenzial. Innerhalb einer Sondierungs- sowie einer Machbarkeitsphase sollen die geförderten Projekte einen Reifegrad erzielen, der eine Weiterführung in anderen etablierten Programmen der Validierungs-, Gründungs- und Firmenkooperationsförderung ermöglicht. Mit den Geldern von „GO-Bio initial“ unterstützt das BMBF nur die tatsächlich entstehenden zuwendungsfähigen Selbstkosten.

Über das HIRI

Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ist die erste Einrichtung weltweit, die die Forschung an Ribonukleinsäuren (RNA) mit der Infektionsbiologie vereint. Auf Basis neuer Erkenntnisse aus seinem starken Grundlagenforschungsprogramm will das Institut innovative therapeutische Ansätze entwickeln, um menschliche Infektionen besser diagnostizieren und behandeln zu können.

Das HIRI ist ein Joint Venture des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und befindet sich auf dem Würzburger Medizin-Campus.

Von Britta Grigull, HIRI, Presse & Public Relations

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