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Fremdheit und Interkulturalität

27.03.2018

Interkulturalität ist ein wichtiges Thema in Forschung und Lehre an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nun hat das Human Dynamics Centre einen Sammelband zum Thema Interkulturalität veröffentlicht.

Bücher
Das Human Dynamics Centre hat zusammen mit dem Lehrprojekt „Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz“ einen Sammelband zu Fremdheit und Interkulturalität veröffentlicht.

Ein neu erschienener Forschungsband mit dem Titel „Fremdheit und Interkulturalität – Aspekte kultureller Pluralität“ wurde vom Human Dynamics Centre (HDC) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) zusammen mit dem Lehrprojekt „Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz“ (GSIK) herausgegeben.

Er beleuchtet unter anderem folgende Fragen: Welche Bedeutung hat das Fremde für die eigene Kultur und wie lässt es sich übersetzen? Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen eines erkennenden Zugangs und auf welchen kulturellen Deutungsmustern basieren Heterogenität und Homogenität? Welche Rolle hat die eigene Normalitätserwartung und was wäre eine interkulturelle Kompetenz?

Beiträge von einer Tagung und aus der Fakultät

Herausgeber des Bandes ist Andreas Rauh, Geschäftsführer des HDC an der Fakultät für Humanwissenschaften der JMU. Am HDC werden Grundlagen, Erscheinungsformen und Möglichkeiten der Gestaltung menschlichen Wandels erforscht. Von 2015 bis 2017 widmete sich das Zentrum dem Themenkomplex Interkulturalität durch Forschungsstipendien und eine internationale Tagung. Die Ergebnisse dieser Tagung sind – erweitert um Beiträge aus der Fakultät – in diesem Sammelband zusammengefasst.

GSIK-Mitarbeiter Dominik Egger ist mit einem Beitrag zu einem bildungsphilosophischen Verständnis einer interkulturellen Kompetenz vertreten. Sein Beitrag nimmt insbesondere das mehrfach ausgezeichnete Würzburger Lehrmodell des GSIK-Projekts in den Blick.

Die kollektive Angst oder Unsicherheit in Bezug auf das Fremde zeigt eine spezifische Art der Normalitätserwartung. „Es war mir daher wichtig, diese Erwartung und auch ihre Grundlagen zu debattieren – und zwar in möglichst disziplinärer Breite“, sagt der Herausgeber Andreas Rauh. „Fremdheit und Interkulturalität“ vereine deshalb Beiträge aus Philosophiegeschichte, Bildungsethnologie, Erziehungswissenschaft, Entwicklungspsychologie und -soziologie, die Fremdheit und Interkulturalität als grundlegende Dimensionen gegenwärtiger Kulturerfahrung analysieren.

Beiträge unterschiedlicher Autoren

Der israelische Philosoph Yossef Schwartz beschreibt die hochdynamische Natur der mittelalterlichen kommunalen Identitäten. Diese führt immer wieder zu leidenschaftlichen Konflikten und multidirektionalen Migrationsprozessen und bezieht alle möglichen Kulturgüter mit ein.

Die Entwicklungspsychologin Heidi Keller macht in ihrem Beitrag deutlich, wie unterschiedlich, ja sogar gegensätzlich die Vorstellungen über Erziehung und kindliche Entwicklung im westeuropäisch-afrikanischen Vergleich sein können.

Die kulturell geprägte Wahrnehmung der Fremdheit nimmt der Würzburger Philosoph Franz-Peter Burkard in den Blick. Er verdeutlicht, welche Bedeutung der, die, das Fremde für das Selbstverständnis einer Kultur hat, und welche Formen des Umgangs damit entwickelt wurden. Dabei werden besonders zwei gegenpolige Typen des Fremden in den Blick genommen: der „Gast“ und der „Menschenfresser“.

Umfangreiches Lehrprogramm für Studierende

„Durch Forschungszentren und -verbünde, aber insbesondere auch durch GSIK, ist das Thema Interkulturalität an der Universität Würzburg äußerst präsent“, sagt Dominik Egger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Projekt GSIK. Das Projekt bietet den Studierenden der JMU ein umfangreiches Lehrprogramm zur Förderung interkultureller Kompetenzen.

Rauh, Andreas (Hrsg.), Fremdheit und Interkulturalität – Aspekte kultureller Pluralität, Transcript Verlag, 154 Seiten, 24,99 Euro, ISBN: 978-3-8376-3910-0

Kontakt

Dr. Andreas Rauh, Human Dynamics Centre, T.: +49 931 31-86560, andreas.rauh@uni-wuerzburg.de

Dominik Egger, Projekt Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz, T.: +49 931 31-89757, dominik.egger@uni-wuerzburg.de

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