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Frisches Geld für den XR Hub

14.02.2023

Der Freistaat Bayern fördert den XR Hub Würzburg mit 730.000 Euro. Digitalministerin Judith Gerlach überreichte den Förderbescheid bei einem Besuch an der Universität.

Professorin Carolin Wienrich (l.) und Professor Marc Latoschik informierten Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach über Projekte des XR Hub. Rechts JMU-Vizepräsident Matthias Bode.
Professorin Carolin Wienrich (l.) und Professor Marc Latoschik informierten Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach über Projekte des XR Hub. Rechts JMU-Vizepräsident Matthias Bode. (Bild: Daniel Peter)

Der XR Hub Würzburg ist an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) angesiedelt. Sein Ziel ist es, neueste Technologien der eXtended Reality (XR) zu erforschen, weiterzuentwickeln und ihre Anwendungsmöglichkeiten in die Wirtschaft und die Öffentlichkeit zu tragen.

Mögliche Anwendungsgebiete gibt es viele. XR-Tools können die Möglichkeiten in der Psycho- und Neurotherapie erweitern und verbessern, bei der Prävention von Cybermobbing unterstützen, das Lehren und Lernen verbessern, Arbeitsabläufe und die Interaktion mit KI-Systemen simulieren, soziale Interaktionen im Metaverse ermöglichen oder auch direkt vor Ort bei Landwirtinnen und Landwirten den Einfluss von Wetterereignissen auf die Bodenerosion aufzeigen.

Gute Nachricht für Universität und Region

Die XR-Forschung an der JMU vereint neueste technische Entwicklungen und psychologische Wirkforschung mit hohem Transfereffekt für die regionale Industrie und Wirtschaft.

Dass der XR Hub Würzburg in den kommenden zwei Jahren weiterhin vom bayerischen Digitalministerium gefördert wird, sei darum eine sehr gute Nachricht für die Universität und die Region. Das sagte Universitätsvizepräsident Matthias Bode bei der Übergabe des Förderbescheids am 10. Februar 2023 in den Räumen des XR Hubs am Hubland-Campus.

Den Förderbescheid über knapp 730.000 Euro hatte Digitalministerin Judith Gerlach zuvor offiziell an Bode und die Leitung des XR Hubs überreicht: an Professor Marc Latoschik, Inhaber des Lehrstuhls für Mensch-Computer-Interaktion, und Carolin Wienrich, Professorin für Psychologie intelligenter interaktiver Systeme.

Auch Studierende profitieren vom Fördergeld

Judith Gerlach freute sich, dass auch die Würzburger Studierenden mithelfen, die XR-Technologie bekannter zu machen. Bei ihrem Besuch an der JMU eröffnete die Ministerin die Expo – eine öffentliche Ausstellung, bei der die Studierenden der Studiengänge Mensch-Computer-Systeme und Human-Computer-Interaction jeweils zum Ende eines Semesters die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten präsentieren.

„Wir freuen uns sehr, heute eure Produkte sehen zu können“, so Marc Latoschik zu den Studierenden. Zusammen mit Carolin Wienrich führte er die Ministerin durch Labore, die Dank der Förderung mit neusten XR-Technologien ausgestattet sind. „Auch die personelle Ausstattung, die durch die XR-Hub Förderung möglich ist, unterstützt die Studierenden, aber auch regionale Firmen, quasi Tag und Nacht bei der Umsetzung ihrer Ideen und Projekte“, so Carolin Wienrich.

Motion Capture Labor als Herzstück

Der XR Hub Würzburg ist Teil der Initiative „XR Hub Bayern“ der bayerischen Staatsregierung. Verteilt auf Standorte in Würzburg, Nürnberg und München ist es das gemeinsame Ziel, den Medien- und Wirtschaftsstandort Bayern zu stärken. Alle Hubs befassen sich mit Technologien der Virtual und der eXtended Reality.

An der JMU ist der XR Hub am Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion angesiedelt. Das Motion Capture Labor bildet seinen Kern. Dort sind drei hochmoderne Motion-Capture-Systeme sowie Green-Screen-Technik verbaut. Die Systeme bieten die Möglichkeit, die Körperbewegungen von Menschen exakt zu verfolgen und eins zu eins in die virtuelle Welt zu übertragen. Damit können sich Menschen ganz natürlich im virtuellen Raum bewegen. Wenn sie sich vorher noch einscannen lassen, dann sehen ihre virtuellen Abbilder ihnen auch sehr ähnlich. Daher beschäftigt sich der Hub in Würzburg auch damit, wie Identität und Privatsphäre im virtuellen Raum sichergestellt werden können.

Webseite des XR Hub Würzburg

Die Studiengänge

Den Bachelorstudiengang Mensch-Computer-Systeme gibt es seit 2010 an der JMU. Ihn und den darauf aufbauenden Masterstudiengang Human-Computer-Interaction hat die Universität als Reaktion auf moderne Entwicklungen in Gesellschaft und Technik eingerichtet.

In beiden Studiengängen werden Fachleute ausgebildet, die unter anderem interaktive Computersysteme entwickeln und sie so auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer abstimmen, dass sie effizient, effektiv und zufriedenstellend bedient werden können. Die Studierende können nicht nur interaktive Systeme entwickeln, sondern haben auch deren Potenziale und Herausforderungen für Nutzende und die Gesellschaft im Blick.

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Von Robert Emmerich

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