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Geheimnisvolle Waldbewohner

17.03.2020

Die Honigbiene ist eine Art Haustier und lebt unter Obhut der Imker in viereckigen Kästen: So sehen das wohl die meisten Menschen. Ein neues Buch möchte nun den Blick auf die Honigbiene weiten.

Eine Sammelbiene früh am Morgen beim Anflug auf die Baumhöhle. Ausschnitt vom Titelfoto des neuen Buchs über wilde Honigbienen.
Eine Sammelbiene früh am Morgen beim Anflug auf die Baumhöhle. Ausschnitt vom Titelfoto des neuen Buchs über wilde Honigbienen. (Bild: Ingo Arndt)

Es summt in unseren Wäldern. Vom Menschen weitgehend unbemerkt, gibt es sie dort noch, die wild lebenden Honigbienen. Hoch oben leben ihre Völker in hohlen Bäumen und trotzen dort den Jahreszeiten. Ideal an ihren natürlichen Lebensraum angepasst, sind die wilden Bienenvölker viel widerstandsfähiger als ihre domestizierten Artgenossen.

Wie leben Waldbienen? Was macht sie so erfolgreich? Das zeigen der Tierfotograf Ingo Arndt und der Bienenforscher Professor Jürgen Tautz von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg in einem neuen Buch. Es dokumentiert erstmals fotografisch das Leben der wilden Honigbienen.

Bilder direkt aus der Baumhöhle, die der Bienenschwarm bevölkert, zeigen bis ins Detail das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenleben im Bienenstock: den Schwarmeinzug in eine unbewohnte Spechthöhle, den Wabenbau, die Entwicklung des Volkes, die raffinierte Klimatisierung, die spektakuläre Verteidigung des Nestes gegen angreifende Hornissen.

Thematisiert werden auch die Herausforderungen, die der Wald an die Orientierung und Kommunikation der Bienenvölker stellt. In den Texten hat der JMU-Bienenforscher Tautz neueste Beobachtungen und Kenntnisse zusammengetragen. Nicht zuletzt regt er dazu an, die von Imkern praktizierte Bienenhaltung zu überdenken.

Fakten zum Buch

„Honigbienen – geheimnisvolle Waldbewohner“. Ingo Arndt (Fotografie), Prof. Dr. Jürgen Tautz (Text). Knesebeck-Verlag, München 2020, gebunden, 192 Seiten, durchgehend farbig illustriert. 38,00 Euro, ISBN 978-3-95728-362-7

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