Intern
  • Eine Studentin fährt auf ihrem Roller zur Uni.
  • none
  • none

Gelehrter des Monats: Albert von Koelliker

18.07.2017

Der Würzburger Pionier der mikroskopischen Anatomie, Albert von Koelliker, wurde am 6. Juli vor 200 Jahren geboren. Das Universitätsarchiv porträtiert ihn darum in seiner Reihe „Gelehrter des Monats“.

Albert von Kölliker (Bild: Universitätsarchiv Würzburg)
Albert von Kölliker (Bild: Universitätsarchiv Würzburg)

Das Universitätsarchiv Würzburg präsentiert seit Mai 2017 jeden Monat einen wichtigen Gelehrten aus der Geschichte der Julius-Maximilians-Universität. Im Juli 2017 handelt es sich um den Anatomen Albert von Koelliker (1817-1905), der vor 200 Jahren geboren wurde.

Verfeinerung der Forschungsmethoden

Koellikers Verdienste erstrecken sich in weite Bereiche der Anatomie. Insbesondere die Einführung mikroskopischer Betrachtungen führte zu einem Paradigmenwechsel innerhalb des Fachs. Vor Koelliker wurde die Anatomie des Menschen vor allem relativ oberflächlich mit dem bloßen Auge oder einfacheren Vergrößerungslinsen betrachtet.

Koellikers neue Herangehensweise ermöglichte nun aber grundlegende Erkenntnisse über die menschlichen Zellen und ihre Struktur. So prägte er den Begriff „Cytoplasma“, der bis heute Anwendung in der Standardliteratur findet.

Über 50 Jahre in Würzburg

Der gebürtige Schweizer kam als Dreißigjähriger nach Würzburg und blieb hier bis zu seinem Tod 1905 im Alter von 88 Jahren. Die Leitung des Instituts hatte er erst kurz zuvor abgegeben. Neben seinem vorbildlichen Einsatz für die Universität pflegte er auch wichtige Beziehungen zu Kollegen auf nationaler und internationaler Ebene.

Unter seinen Freunden war unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen, den er bei seiner erstmaligen Vorstellung der „X-Strahlen“ unterstützte. Später schlug Koelliker vor, die X-Strahlen als „Röntgenstrahlen“ zu bezeichnen.

Seine Spuren an der Universität hinterließ Koelliker auch durch die Mitwirkung an der Planung des neuen Anatomiebaues in der später nach ihm benannten Koellikerstraße. Das Gebäude wurde 1883 fertiggestellt und ist bis heute in Betrieb.

Auszeichnungen

Koelliker errang schon zu Lebzeiten die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen. Das zeigte sich auch in den Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften, die ihm zuteilwurden. So wurde er unter anderem Mitglied der Leopoldina sowie der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1897 wurde er von Luitpold von Bayern nobilitiert und zudem Träger der Cothenius- und der Linné-Medaille.

Zum Artikel des Universitätsarchivs

Zurück