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Gemeinsam sind wir stark

20.12.2022

Insgesamt 45 Studierende der Universität Würzburg erhalten im Förderjahr 2022/23 ein Deutschlandstipendium. Bei der Vergabefeier im Toscanasaal erhielten sie jetzt ihre Urkunden.

Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten zusammen mit Unikanzler Uwe Klug (links).
Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten zusammen mit Unikanzler Uwe Klug (links). (Bild: Andreas Grasser)

„Dank der Förderer können wir werden, was wir werden wollen. Denn nur gemeinsam sind wir stark“. Mit diesen Worten bedankte sich Anastasiya Grinko in ihrer Festansprache bei allen, die es ihr ermöglicht haben, bereits zum zweiten Mal für ein Jahr monatlich 300 Euro aus dem Deutschlandstipendium erhalten. „Ich habe den tiefsitzenden Wunsch, Menschen zu helfen und dafür werde ich auch diesmal das Geld nutzen“, erzählte sie.

714 Stipendien an der Uni Würzburg

Die 23-Jährige ist eine der Stipendiaten, die in den vergangenen Jahren eine der bislang insgesamt 714 Zuwendungen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) erhielten. Überreicht wurden die Urkunden für die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten am 14. Dezember 2022 in der Würzburger Residenz. Diese bekommen ein Jahr lang Stipendien in Höhe von jeweils 300 Euro im Monat, hälftig bezahlt durch Spender und hälftig getragen von der Bundesregierung.

Die Würzburger Universität fördert seit 2011 mit dem Deutschlandstipendium junge Talente und Persönlichkeiten, die zum einen herausragende Leistungen im Studium erbracht haben. Zum anderen engagieren sie sich darüber hinaus in Vereinen, Politik oder in der eigenen Familie.

Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine

Anastasiya Grinko ist ein gutes Beispiel dafür: Sie war bereits in der Schulzeit Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung und engagiert sich jetzt in internationalen Tutorien. Außerdem hilft die gebürtige Ukrainerin Flüchtlingen aus dem osteuropäischen Land, sich in Deutschland einzuleben. „Dank des Stipendiums kann ich jetzt ein paar Sorgen in den Hintergrund schieben“, erzählt sie.

Auch die anderen 44 JMU-Empfängerinnen und -Empfänger eines Deutschlandstipendiums im Förderjahre 2022/23 haben sich in ihrem Leben stark engagiert, wie zum Beispiel Lea Wollwert. Die 21-jährige Studentin für Medienkommunikation war Schülersprecherin, leitete Ski-Kurse für Menschen mit Handicap und bringt sich in der Schülerhilfe ein. „Das Geld hilft mir, auch weiterhin Aktivitäten außerhalb des Studiums zu betreiben. Jetzt möchte ich mich auch im Tierheim einbringen“, erzählt sie.

Unterstützung für Menschen mit Handicap

Pia Kroher ist ebenfalls sehr dankbar für den finanziellen Zuschuss. Sie will mit dem Geld Kurse für einen Gebärdendolmetscher finanzieren: „Ich will den Zugang zu den Medien für Menschen mit Handicap erleichtern. Und dazu muss ich diese Sprache auch können“, erzählt sie begeistert.

Gerne hören das ihre beiden Sponsoren. Joachim Erhard und Lothar Wegener vertreten die Bürgerstiftung; das Engagement ihrer beiden Stipendiatinnen Lea Wollwert und Pia Kroher entspricht genau dem Zweck der dazugehörigen Peter Böger Stiftung. „Peter Bögers Anliegen war es insbesondere, dauerhaft die beiden Hochschulen in Würzburg im Bereich der Medien zu fördern“, erklärt der Vorsitzende Joachim Erhard. „Und da passen unsere Stipendiatinnen voll ins Bild“, erklärt er.

Kreativität, Mut und Tatkraft stärken

Passgenau hat das Deutschlandstipendium auch die Verbindung zwischen Michael Maier von der Firma Lotum media GmbH und Pirmin Pfeifer getroffen. Pfeifer studiert Games Engineering, „und diesem Studiengang möchten wir aktiv unter die Arme greifen“ sagt Michael Maier dazu. Online-Spiele unterstützten laut Maier die Kreativität, ebenso wie der Studiengang: „Was wir wollen, ist Begeisterung erschaffen“, schwärmt er, „und dazu ist die finanzielle Erleichterung natürlich sehr gut“.

Oft fänden sich unter den Stipendiaten auch künftige Mitarbeiter, berichtet der in seiner Firma für Personal verantwortliche Maier. „Die Branche lebt von Innovation. Das ist es, was Studenten machen, Neues kreieren.“ Pfeiffer will mit dem Geld Lan-Partys verbessern. So entstehen Innovationen.

„Uns geht es nicht um künftige Mitarbeiter, sondern wir wollen die Gemeinschaft fördern“, sagt Matthias Blendel von der BB Bank. Die Bank fördert Pädagogik-Studierende und will damit Mut und Tatkraft stärken – und zwar bei Menschen, die das dann auch weiter tragen in die Gesellschaft.

Ein Gewinn für die Uni

Für alle Seiten ist das Deutschland Stipendium also ein Gewinn: 29.000 Stipendien wurden bisher bundesweit vergeben, 256 Millionen Euro haben sich die Bundesregierung und verschiedene Spender diese Unterstützung kosten lassen. Aber auch für die Uni ist die Unterstützung ein Gewinn. „Es ist schön, dass dies auch für die Studierenden ein Anstoß ist, sich unserer Universität und dem Alumni-Netzwerk verbunden zu fühlen“, betonte Unikanzler Dr. Uwe Klug in seinem Grußwort.

Und vor allem nutzt das Geld natürlich den Studierenden: „Damit kann man mal abschalten“, berichtet Anastasiya Grinko. Auch dank des letztjährigen Stipendiums habe sie ihr erstes Masterjahr mit der Note eins abschließen können.

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Von Angelika Cronauer

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