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Gemeinsam zur Klimaneutralität

10.05.2022

Im Kampf gegen den Klimawandel suchten Studierende der Uni Würzburg den Diskurs mit der Unileitung. Das Ziel: Eine klimaneutrale Hochschule bis 2030. Mit einem Fahrradkorso setzten alle Beteiligten gemeinsam ein Zeichen.

Das Bild zeigt den Fahrradkorso durch Würzburg an der Neuen Universität. Vorderste Reihe (von links): Anja Schlömerkemper, Sarah Wagner und Ingo Heide.
Das Bild zeigt den Fahrradkorso durch Würzburg an der Neuen Universität. Vorderste Reihe (von links): Anja Schlömerkemper, Sarah Wagner und Ingo Heide. (Bild: Kristian Lozina/Uni Würzburg)

Die Auswirkungen des Klimawandels können die Nahrungsmittelversorgung gefährden, soziale Probleme vertiefen und letztlich zu Konflikten führen. Studierende der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg wollten daher ein Zeichen setzen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas zur Bekämpfung des Klimawandels leisten: Sie haben einen offenen Brief an die Universitätsleitung der JMU verfasst. Unter dem Motto „#uniwue2030“ fordern sie nicht nur eine klimaneutrale Universität bis 2030, sondern auch eine aktuelle Klimabilanz der JMU und einen Maßnahmenkatalog zur Erreichung der Klimaneutralität.

Unterzeichnet wurde der Brief von den Fachschaftssprecherinnen und Fachschaftssprechern aller zehn Fakultäten der JMU, zudem wird er von der gesamten Studierendenvertretung unterstützt. Bei der Universitätsleitung stoßen die Studierenden mit ihren Forderungen auf offene Türen: Anja Schlömerkemper, Vizepräsidentin der JMU im Ressort Nachhaltigkeit, nahm den offenen Brief am Freitag vor den Türen der Neuen Universität am Sanderring von den Studierenden entgegen – und sicherte zu, gemeinsam mit den Studierenden handeln zu wollen.

Studierende und Universität auf einer Seite

„Alle, die sich hier versammelt haben, wollen ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen, wollen möglichst auf Autos verzichten und stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad fahren. Aber niemand kann die Klimakrise allein bezwingen. Es braucht dringend auch institutionellen Wandel. Also in unserem Fall: nachhaltiges Handeln der Universität“, erklärte Sarah Wagner bei der Übergabe. Die Doktorandin der Astrophysik engagiert sich im Referat Ökologie der Studierendenvertretung der JMU und war Initiatorin des offenen Briefes. Die Fachschaften der Fakultäten untermauern darin ihre Forderungen zur Klimaneutralität mit Fakten aus ihren jeweiligen Disziplinen.

Der offene Brief ist hier zu lesen.

„Ich kann Ihnen mitteilen, dass unser Kanzler Uwe Klug und ich als Vizepräsidentin in engem Austausch stehen, um die Klimaneutralität unserer Universität bis 2030 voranzubringen“, erklärte Schlömerkemper. „Hierzu bereiten wir eine CO2-Bilanzierung der Universität sowie weitere Maßnahmen zur CO2-Reduzierung vor. Flankiert werden sollen die Maßnahmen von einem Nachhaltigkeitskonzept, das von der Nachhaltigkeitskommission der Universität in den kommenden sechs Monaten ausgearbeitet werden wird.“

Neues Nachhaltigkeitslabor der JMU

Schlömerkemper betonte, auch die Ideen der Studierenden für eine CO2-Reduzierung hören zu wollen: „Manche dieser Ideen lassen sich eventuell am WueLAB, unserem neuen Nachhaltigkeitslabor, ausprobieren oder weiterentwickeln.“ Das WueLAB wurde kürzlich als wissenschaftliche Einrichtung der JMU gegründet. Auch Studierende können dort sogenannte Transformationsexperimente durchführen. „Mit diesem organisatorischen Rahmen wollen wir Räume der Kreativität fördern, wollen uns über die verschiedenen Statusgruppen und Disziplinen hinweg vernetzen und dem Thema Sichtbarkeit verschaffen. Besonders willkommen sind Ideen zur CO2-Neutralität, zur Biodiversität oder zur sozial-ökologischen Transformation“, so die Vizepräsidentin.

„Auch wenn ein offener Brief die Klimakatastrophe nicht abwenden wird, glaube ich sind es solche Initiativen, die die gesellschaftliche Saat ausstreuen für kollektiven Klimaschutz“, sagte Ingo Heide von der Studierendenvertretung der JMU. Mit solchen Aktionen habe man „die Chance, sich für ein besseres Miteinander einzusetzen, statt sich nur um den nächsten breiten Mercedes, um das noch größere Haus, um das höhere Gehalt zu sorgen.“

Mit dem Fahrradkorso ein Zeichen gesetzt

Nach der Übergabe des offenen Briefes setzten die anwesenden Studierenden und die Unileitung noch ein gemeinsames Zeichen: Mit einem Fahrradkorso entlang verschiedener Standorte der JMU wollten sie im Namen der Universität auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam machen – und so zeigen, dass sie an einem Strang ziehen.

Kontakt

Prof. Dr. Anja Schlömerkemper, Vizepräsidentin für Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit, Universität Würzburg, T. +49 931 – 31 85255, vp-sustainability@uni-wuerzburg.de

Von Kristian Lozina

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