Handschriften von früher lesen
03.05.2022Was haben Menschen in Unterfranken in vergangenen Zeiten über ihren Alltag aufgeschrieben? Das können Interessierte ab 9. Mai in der „Lesegruppe Selbstzeugnisse“ erforschen.
Erlebnisse rund um die erste Liebe, Rezepte für köstliche Kuchen, Erschütterungen des Lebens durch Kriege, Seuchen und andere Katastrophen: Mit solchen „Selbstzeugnissen“ – Geschichten, in denen Menschen über sich und ihren Alltag schreiben – befasst sich eine öffentliche Lesegruppe in der Europäischen Ethnologie der Universität Würzburg.
Die Lesegruppe steht Studierenden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Bei den Selbstzeugnissen, mit denen sich die Gruppe auseinandersetzt, handelt es sich um handgeschriebene Briefe, Tagebücher und Kochbücher, alle aus Unterfranken, alle aus den 1890er- bis 1940er-Jahren.
Alte Schriften lesen und deuten
Verfasst sind die Selbstzeugnisse in Schriften wie Sütterlin oder Kurrent, die heute nicht mehr geläufig sind. „Diese Schriften lesen und deuten zu können, gehört zur kulturwissenschaftlichen Ausbildung in der Europäischen Ethnologie“, sagt Professorin Michaela Fenske, Leiterin des Lehrstuhls. Ihr Team sammelt Selbstzeugnisse aus Unterfranken, um historische Alltage in der Region näher kennen zu lernen.
Im Sommersemester 2022 startet die Lesegruppe am Montag, 9. Mai, von 19 bis 20:30 Uhr via Zoom. Eingeladen sind alle, die sich für historisch-anthropologische Forschung interessieren. Wer sich die Veranstaltung fürs Studium anrechnen lassen möchte oder Quellen für Examensarbeiten sucht, kann sich an die Lehrstuhlleiterin wenden: michaela.fenske@uni-wuerzburg.de
Der Zugang zur „Lesegruppe Selbstzeugnisse“ erfolgt über die Homepage des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie.