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Hans Konrad Müller-Hermelink verstorben

28.05.2024

Der frühere Leiter des Instituts für Pathologie und Träger einer Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Gold der Uni Würzburg, Professor Hans Konrad Müller-Hermelink, ist im Alter von 80 Jahren verstorben.

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2014 erhielt Professor Hans Konrad Müller-Hermelink (Mitte) die Verdienstmedaille "Bene Merenti" in Gold; überreicht durch Universitätspräsident Alfred Forchel und Universitätsvizepräsidentin Andrea Szczesny. (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)

Professor Hans Konrad Müller-Hermelink hatte von 1985 bis zu seiner Emeritierung 2009 den Lehrstuhl für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie an der Universität Würzburg inne. Gleichzeitig leitete er das Institut für Pathologie und baute es zu einem international angesehenen Referenz- und Konsultationszentrum für Lymphknotenpathologie aus.

Müller-Hermelink rief zahlreiche Forschungsinitiativen ins Leben; darunter das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), eine gemeinsame Einrichtung der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg. Er hatte den Antrag zur Finanzierung maßgeblich vorbereitet und war dann viele Jahre Sprecher des Zentrums. Mit der Etablierung des IZKF trug er wesentlich dazu bei, dass Erkenntnisse aus der experimentellen Forschung möglichst rasch in die klinische Anwendung fließen konnten. Er hatte auch einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Würzburger Biomedizin national und international große Anerkennung genießt.

Für seine herausragenden Leistungen verlieh die Universität Würzburg ihm 2014 die Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Gold.

Werdegang des Professors

Hans Konrad Müller-Hermelink, 1943 in Tübingen geboren, studierte Medizin in seiner Heimatstadt sowie in Montpellier und Kiel. Nach der Promotion 1970 am Institut für Pathologie in Kiel, der Ausbildung zum Facharzt und der Habilitation im Jahr 1976 wurde er C3-Professor an der Universität Kiel. 1985 folgte er dem Ruf an die Universität Würzburg.

Der Mediziner erforschte bösartige Tumore des Lymphsystems, sogenannte Lymphome. Er hat neue diagnostische Methoden mitentwickelt, mutierte Gene identifiziert und an der Klassifikation der Lymphome mitgearbeitet. Unter anderem war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs 172 „Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung“, des Graduiertenkollegs 639 „Molekulare und strukturelle Grundlagen der Tumorinstabilität“ und der Forschergruppe „Altered Transcription in Lymphoid Tumors“.

1994 wurde Müller-Hermelink zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Für seine Arbeiten erhielt er unter anderem die Rudolf‐Virchow‐Medaille der Deutschen Gesellschaft für Pathologie und den Deutschen Krebspreis für translationale Forschung.

Nach seiner Emeritierung war Hans Konrad Müller-Hermelink als Wissenschaftsdirektor und Vorsitzender des Medizin‐Ausschusses des Universitätsklinikums Schleswig‐Holstein tätig. In dieser Funktion leistete er einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Universitätsmedizin dieses Bundeslandes erfolgreich zusammenwachsen konnte. Am 11. Mai 2024 ist der Professor im Alter von 80 Jahren in Würzburg verstorben.

Von Robert Emmerich

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