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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Hebammenwissenschaften: erfolgreiche Premiere

15.04.2025

Beim ersten Bayerischen Kongress der Hebammenwissenschaft wurde die Würzburger Studentin Katharina Heelein für ihren Beitrag zu Beckenbodentraining ausgezeichnet.

V.l. Katharina Heelein, Regina Schäfer, Kristina Stanzel, Edith Kroth, Yvonne Rudloff, Prof. Ulrich Pecks, Monika Gevers, Dr. Kerstin Hubert.
V.l. Katharina Heelein, Regina Schäfer, Kristina Stanzel, Edith Kroth, Yvonne Rudloff, Prof. Ulrich Pecks, Monika Gevers, Dr. Kerstin Hubert. (Bild: Liselotte Braun)

Ende März fand der erste Bayerische Kongress der Hebammenwissenschaft in Erlangen statt. Ein wichtiges Ereignis für die junge Disziplin, bei dem vor allem die Studierenden im Mittelpunkt standen. Besonders erfolgreich präsentierten sich zwei Hebammen-Studierende der Universität Würzburg, Katharina Heelein und Regina Schäfer.

Unter zahlreichen Einreichungen durften beide ihre wissenschaftlichen Arbeiten vortragen und Katharina Heelein wurde mit einem Preis für den besten Beitrag ausgezeichnet. „Katharina Heelein analysierte, inwieweit sich in der Schwangerschaft begonnenes Beckenbodentraining auf Inkontinenz und Dammverletzungen auswirkt. Ein sehr wichtiges und aktuell in Behandlungsleitlinien der Schwangerschaftsvorsorge stark diskutiertes Thema!“ erläutert Professor Ulrich Pecks, Leiter des Instituts für Hebammenwissenschaft in Würzburg. „Für unsere Studierenden ist der Preis ein großartiger Erfolg“, freut sich Kristina Stanzel, Studiengangleitung und verantwortlich für die Vermittlung der Wissenschaftskompetenz im Studium. „Denn darum geht es jetzt bei der Akademisierung, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen das Berufsfeld weiterentwickeln.“

Kontroverse Debatten und spannende Einblicke

Im Zentrum des Kongresses stand die Frage, wie wissenschaftliche Evidenz in die Praxis integriert werden kann. In der Podiumsdiskussion „Es wächst zusammen, was zusammengehört – Evidenz und Praxis“ diskutierten Studierende und Lehrende über Chancen und Herausforderungen der Akademisierung. Einen praxisnahen Einblick boten drei aufeinander abgestimmte Vorträge zur Entwicklung von Leitlinien. Dabei wurde eindrucksvoll die Bedeutung von Behandlungsleitlinienprogrammen der medizinischen Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) oder der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) geschildert, aber auch der große, oft ehrenamtliche Aufwand in der Leitlinienerstellung betont.  

Professorin Lena Agel, Leitlinienbeauftragte der DGHWi und Professorin für Hebammenwissenschaft an der TH Aschaffenburg, ging auf die wachsende Rolle von Hebammen in diesem interprofessionellen Prozess ein. Sie wies darauf hin, dass die Hebammenwissenschaft die erste nicht-ärztliche Fachgesellschaft ist, welche in die „Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.“ aufgenommen wurde.  

Vernetzung von Anfang an

Zur Wissenschaft gehört auch Netzwerkbildung. Wie sich Netzwerkbildung gewinnbringend für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen auswirkt, wie man sein Netzwerk aufbaut und wie sich bereits Studierende die Vernetzung zunutze machen könnten, dazu luden schließlich PD Dr. Larissa Pfaller (Erlangen) und Professor Pecks in einem Workshop die Studierenden ein. „Es war richtig toll zu erleben, wie sich die Studierenden untereinander austauschten, gemeinsame Themen erarbeiteten und Gruppen über die Studienstandorte in Bayern hinweg bildeten. Hier wurde Vernetzung geschaffen,“ so Ulrich Pecks.

Ausblick: Würzburg übernimmt die Gastgeberrolle

Nach einem erfolgreichen Auftakt in Erlangen steht bereits fest: Der Bayerische Kongress der Hebammenwissenschaft wird 2026 fortgesetzt – mit Würzburg als Gastgeberstadt.

Von Pressestelle UKW

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